Ein Zug der Mitteldeutschen Regiobahn fährt in den Hauptbahnhof Chemnitz
Zwischen Chemnitz und Geithain fahren bis Mitte Oktober keine Züge. Reisende müssen auf Busse ausweichen. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance / ZB | Jan Woitas

Bauarbeiten der Bahn Schienenersatzverkehr zwischen Chemnitz und Geithain wegen Schwellentausch

05. August 2024, 13:25 Uhr

Reisende zwischen Chemnitz und Leipzig müssen sich seit Montag wieder auf Änderungen im Zugverkehr einstellen. Weil die Deutsche Bahn aktuell Betonschwellen austauscht, muss der Abschnitt zwischen Burgstädt und Geithain gesperrt werden. Die Mitteldeutsche Regiobahn hat ein Ersatzkonzept.

Auf der Bahnstrecke Chemnitz - Leipzig tauscht die Deutsche Bahn (DB) rund 44.000 Betonschwellen aus. Dadurch müssen sich Reisende vom 5. August bis Mitte Oktober auf erneute Einschränkungen im Zugverkehr einstellen. Wie die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) mitteilte, wird der Abschnitt zwischen Geithain und Burgstädt gesperrt.

Welche Alternativen und Umleitungen gibt es?

  • Zwischen Leipzig Hauptbahnhof und Geithain fahren die Züge der Linie RE6 planmäßig mit Anschluss von und zu Ersatzbussen.
  • Zwischen Geithain und Chemnitz Hauptbahnhof fahren Ersatzbusse mit jeweiligem Halt in Narsdorf, Burgstädt und an der Stadthalle Chemnitz.
  • Zusätzliche Züge über Döbeln: Die MRB bietet den Angaben zufolge umsteigefreie Züge zwischen Chemnitz und Leipzig an, die über Döbeln umgeleitet werden und nur dort halten. Auf dieser Entlastungslinie RE6 E würden Elektrotriebwagen eingesetzt, hieß es. Die Fahrzeit beträgt knapp zwei Stunden.

Weitere Fahrplanänderungen ab Oktober

Der erste Abschnitt zwischen Burgstädt und Chemnitz war bereits vom 20. Mai bis 10. Juli gesperrt. Auch nach Abschluss der nun bis 14. Oktober geplanten Arbeiten zwischen Burgstädt und Geithain müsse weiter mit Fahrplanänderungen wegen Bauvorhaben der DB Infrago an der Strecke zwischen Chemnitz und Leipzig gerechnet werden, erklärte die MRB, ohne weitere Details zu nennen. Die DB bittet die Reisenden für die entstehenden Unannehmlichkeiten um Entschuldigung.

Für die entstehenden Unannehmlichkeiten bittet die DB alle Reisenden um Entschuldigung.

Deutsche Bahn zu den Bauarbeiten

Eine Bahn der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB)
Zwischen Leipzig und Grimma fahren wegen Personalmangels derzeit keine Verstärkerzüge. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Daniel Wagner

Warum müssen die Schwellen ausgetauscht werden?

Mit dem Austausch der Schwellen will die Bahn den Zugverkehr im Kulturhauptstadtjahr 2025 nach Chemnitz verlässlich absichern. "Hintergrund ist das Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen am 3. Juni 2022. Nach derzeitigem Kenntnisstand waren schadhafte Betonschwellen Ursache des tragischen Unfalls", informierte die Bahn. Fünf Menschen waren bei dem Zugunglück gestorben, 78 waren verletzt worden. Materialuntersuchungen hätten gezeigt, dass eine bestimmte Gesteinsart in den Betonschwellen mitursächlich für die Schäden gewesen sei.

Hintergrund und Folgen zum Zugunglück bei Garmisch (zum Ausklappen):

Die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung hatte 2023 die Betonschwellen als Ursache für das Unglück des Regionalzuges in Garmisch benannt. Durch die beschädigten Schwellen seien die sogenannten Schienenaufleger weggebrochen, an denen die Gleise befestigt waren.

Als Folge eines vorsorglichen Prüfprogramms bundesweit hatte die DB nach eigenen Angaben 2023 rund 480.000 Schwellen ausgetauscht. Damit verbunden waren etwa 450 zusätzliche Baustellen im Schienennetz. Eine halbe Million Schwellen sollen auch 2024 ausgetauscht werden.

Normalerweise bleiben Bahnschwellen 40 bis 50 Jahre in den Gleisbetten liegen. Die Schwellen zwischen Chemnitz und Leipzig hätten regulär erst nach 2040 ausgetauscht werden müssen. Wegen des vorsorglichen Austauschs der Schwellen mit möglicherweise problematischer Gesteinsmischung sind sie jetzt dran.

Einschränkungen wegen Personalmangels auf der RB110

Auch auf der RB-Linie 110 zwischen Leipzig und Döbeln über Grimma muss laut MRB weiterhin mit Einschränkungen gerechnet werden. Der eigentlich bis 5. August geltende eingeschränkte Fahrplan der Linie RB110 müsse bis zum 2. September verlängert werden. Die Verstärkerzüge zwischen Leipzig und Grimma werden demnach weiterhin durch Busse ersetzt.

Bahn rät Nutzung der Ersatzbusse oder der Entlastungszüge

Wegen dieser Einschränkungen rät die MRB auch allen Reisenden zwischen Chemnitz und Leipzig, nicht die Umsteigeverbindung mit der RB45 und der RB110 zu nutzen, sondern die Ersatzbusse über Geithain oder die durchgehenden Entlastungszüge der RE6 E.

MDR (kk/lam/tfr)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 30. Juli 2024 | 06:30 Uhr

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