VR-Brille Virtuelle "Berufsberatung" in Kita in Aue-Bad Schlema
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31. März 2023, 09:00 Uhr
Mit einer VR-Brille kann man auf dem Mond spazieren oder über einem Abgrund balancieren. Das ist ungefährlich, ist ja nur virtuell. Kita-Kinder in Aue-Bad-Schlema konnten damit aber einen Blick in verschiedenen Berufsfelder werfen. Für ein paar Minuten können die Kinder Dachdecker, Mechatroniker oder Tierwirt sein.
- Kinder in einer Kita in Aue-Bad Schlema können mit VR-Brillen in die Berufswelt eintauchen.
- Wanda hat einer Tierwirtin im Kälberstall zugeschaut.
- Das Projekt ist eigentlich für Schulen gedacht, doch auch die Kleineren profitieren davon.
Dichtes Gedränge am Morgen in der großen Gruppe der "Bewegungskita" Aue-Bad Schlema: Jedes der Kinder will schnell eine VR-Brille auf der Nase haben und in die virtuelle Realität eintauchen. Auf der Bildfläche erscheinen aber keine virtuellen Spiele, sondern ganz reale Bilder aus dem Berufsalltag. So real, als würden die Kinder zum Beispiel neben einem Dachdecker auf dem Dach stehen. Denn die VR-Brille gaukelt nicht nur eine dreidimensionale Welt vor, sie registriert auch Augen- und Kopfbewegung und steuert das Bild so, als bewege man sich wirklich in dieser Welt.
Erzieherin Cornelia Herzog will so den Mädchen und Jungen verschiedene Berufe und Arbeitsplätze zeigen. "Wir haben mit den Kindern in der großen Gruppe schon darüber gesprochen, was Mama und Papa machen, wenn die Kinder im Kindergarten sind." Dabei sei aufgefallen, dass viele Kinder nicht viel über die Berufe der Eltern wüssten. "Wir wollen erreichen, dass die Kinder erklären können, was Mama oder Papa arbeiten", sagt Herzog.
Kinder sollen sich etwas unter Berufen vorstellen können
Das passiere sonst auch oft ganz real im Kita-Alltag. "Wir haben schon viele Berufe kennengelernt - vom Tischler über den Rettungsdienst, die Feuerwehr oder den Friseur bis zum Gericht", erzählt die Erzieherin.
Um Berufsvorbereitung ginge es wirklich nicht bei diesem Projekt, fügt sie lachend hinzu. "Die Kinder sollen sich nur etwas unter den verschiedenen Berufen vorstellen können."
Die Kinder sollen sich nur etwas unter den verschiedenen Berufen vorstellen können.
Wanda haben es die Kälbchen angetan
Die sechsjährige Wanda war gerade mit einer Tierwirtin im Kälberstall - natürlich virtuell. "Ich habe gesehen, wie die Kühe versorgt werden. Sie haben frisches Heu bekommen, damit sie bald Milch geben können", sagt sie und verschwindet wieder unter der Brille für den nächsten Film über einen anderen Beruf.
Eine Stunde lang können die Kinder an diesem Tag bei 30 verschiedenen Berufen "live" dabei sein.
Schulprojekt passt auch für die Kita
Eigentlich sei das Projekt gemeinsam mit dem sächsischen Kultusministerium für Schülerinnen und Schüler der siebenten und achten Klassen als Berufsorientierung entwickelt worden, sagt Andreas Weigel von der Entwicklerfirma "Diginetmedia" aus Schneeberg.
"Hier in der Kita funktioniert das eher wie eine Art Mini-Praktikum. Die Kinder sind total begeistert und können in so eine Welt eintauchen." Nach drei Minuten in der virtuellen Berufswelt könnten auch die kleineren Kinder sagen, ob sie sich einen solchen Beruf vorstellen könnten.
"Ich glaube schon, dass die Kinder von dem einen oder anderen Erlebnis heute Nacht ein bisschen träumen werden" - vielleicht vom Schnitzer oder vom Konstruktionsmechaniker. "Vielleicht träumen sie auch vom Kuhstall und füttern die Kühe. Das kann durchaus passieren."
MDR (tfr/mdc)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 30. März 2023 | 19:00 Uhr