Rettungseinsatz Frohnau Suche im Bergwerks-Stollen bislang erfolglos: Bald Einsatz von Leichenspürhund
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13. Oktober 2024, 14:31 Uhr
Seit Tagen suchen Polizei, Feuerwehr, Bergwacht und das THW einen vermissten Mann im Erzgebirge. Bislang ohne Erfolg. Am Donnerstag kamen dabei Spezialgeräte und Hunde zum Einsatz. Einen Tag später schwindet die Hoffnung, den 34-Jährigen lebend zu finden.
Die Suche nach einem vermissten Mann im Erzgebirge wird zum Wettlauf mit der Zeit. Aufgrund der Umstände liege der Verdacht nahe, dass er tatsächlich in den Bergwerkstollen eingedrungen sei, sagte die Chemnitzer Polizeisprecherin Jana Ulbricht. Man müsse sich nun mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass der Mann nicht mehr am Leben sei, wenn er unter Tage gefunden werde. Die Polizei will in den nächsten Tagen einen Leichenspürhund einsetzen.
Gummistiefel könnten Vermisstem gehören
Am Samstag erhielt die Polizei einen Hinweis aus dem Umfeld des Vermissten, berichtete Ulbricht. Demnach seien in einem Waldstück Gummistiefel gefunden worden, die Bekannte dem gesuchten Mann zuordnen würden. Gewissheit darüber gebe es aber nicht. Dennoch wolle man an dieser Stelle und auch im Bereich des mutmaßlichen Einstiegsloches noch einmal mit einem kleineren Aufgebot an Beamten nach weiteren Hinweisen suchen.
THW sucht mit Ortungsgerät
Das THW habe bisher sowohl per Videoendoskopie als auch mit einem akustischen Ortungsgerät nach dem Vermissten gesucht. Zunächst sei zwar ein Raum im Stollen gefunden worden. Der Mann sei dort aber nicht aufgefunden worden, hieß es. Am Donnerstag hat auch eine Hundestaffel im Umfeld nach einer Fährte des Vermissten gesucht, wie eine THW-Sprecherin MDR SACHSEN sagte.
Bislang keine Spur von Vermisstem
Wie eine Polizeisprecherin MDR SACHSEN sagte, wurde nicht nur im Stollen, sondern auch im Umfeld des Vermissten gesucht. "Wir haben mögliche Aufenthaltsorte des Vermissten abgesucht", so die Sprecherin. Da der Mann auch dabei nicht gefunden worden sei, gehe man weiter davon aus, dass er sich in dem Bergwerksstollen befindet.
Verdächtiger Gegenstand war explosiv
Im Wald bei Annaberg-Buchholz waren bereits am Mittwoch Feuerwehr, Rettungskräfte und die Bergwacht im Großeinsatz. Bei der Suche nach dem vermissten Mann entdeckten sie unter Tage einen verdächtigen Gegenstand.
Experten des Landeskriminalamtes Sachsen (LKA) prüften den selbstgebauten zylinderförmigen Metall-Gegenstand. Dafür wurde das verschweißte Objekt aufgeschnitten. In dem Zylinder befand sich ein "Explosivstoff". Über Art und Menge sei noch nichts bekannt. Der Zylinder sei in einem nahegelegenen Steinbruch gesprengt worden.
Polizei sucht 34-Jährigen im Schacht
Die Polizei sei zwar nicht absolut sicher, dass sich der gesuchte Mann tatsächlich in dem Berg aufhalte. Es gebe aber Hinweise, die darauf hindeuteten. Ein Rucksack und ein Fahrrad eines 34 Jahre alten Mannes wurden am Mittwoch am Eingang des stillgelegten Bergwerks gefunden. Anwohner verständigten die Polizei.
Es gebe auch keine Vermisstenmeldung. Der Gesuchte soll dafür bekannt sein, als sogenannter Schwarzbefahrer hobbymäßig im Stollen ohne Erlaubnis nach Mineralien zu suchen.
MDR (lam/mwa/kk)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 10. Oktober 2024 | 05:30 Uhr