Rettungseinsatz Personensuche im Stollen bislang erfolglos:Polizei fordert Suchgeräte an
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10. Oktober 2024, 16:53 Uhr
Die Suche nach einem vermissten Mann in einem alten Bergwerksstollen im Erzgebirge läuft auch am Donnerstag weiter. Wie eine Polizeisprecherin MDR SACHSEN sagte, ist die Suche in den zugänglichen Bereichen des Stollens bislang erfolglos verlaufen. Deshalb habe man noch einmal eine klassische Vermisstenumfeld-Suche betrieben. "Wir haben mögliche Aufenthaltsorte des Vermissten abgesucht", so die Sprecherin. Da der Mann auch dabei nicht gefunden worden sei, gehe man weiter davon aus, dass er sich in dem Bergwerksstollen befinde.
Spezielles Gerät angefordert
Mittlerweile haben die Rettungskräfte nach Polizeiangaben auch Unterstützung vom Technischen Hilfswerk (THW) angefordert. Das THW soll ein seismisches Verschütteten-Suchgerät bereitstellen, was noch am Donnerstagnachmittag zum Einsatz kommen soll. Den Angaben zufolge könnten damit Personen unter der Erde von der Oberfläche aus geortet werden. Bei Bedarf sollen laut Polizeisprecherin in den kommenden Tagen auch Suchhunde zum Einsatz kommen.
Verdächtiger Gegenstand war explosiv
Im Wald bei Annaberg-Buchholz waren bereits am Mittwoch Feuerwehr, Rettungskräfte und die Bergwacht im Großeinsatz. Bei der Suche nach einem Mann entdeckten sie unter Tage einen verdächtigen Gegenstand. Experten des Landeskriminalamtes Sachsen (LKA) prüften den selbstgebauten zylinderförmigen Metall-Gegenstand. Dafür wurde das verschweißte Objekt aufgeschnitten. Jetzt sagt die Polizei Chemnitz: In dem Zylinder habe sich ein "Explosivstoff" befunden. Über Art und Menge sei noch nichts bekannt. Der Zylinder wurde den Angaben zufolge in einem nahegelegenen Steinbruch gesprengt.
Polizei sucht 34-Jährigen im Schacht
Die Polizei sei zwar nicht absolut sicher, dass sich der gesuchte Mann tatsächlich in dem Berg aufhalte. Es gebe aber Hinweise, die darauf hindeuteten. Ein Rucksack und ein Fahrrad eines 34 Jahre alten Mannes wurden am Eingang des stillgelegten Bergwerks gefunden.
Weil der Besitzer der Sachen weder telefonisch noch an seinen üblichen Aufenthaltsorten erreicht worden sei, werde im relativ großen Stollen nach dem Mann gesucht. "Wir gehen davon aus, dass er sich dort aufhalten könnte", hieß es. Es gebe jedoch keine Vermisstenmeldung.
Der Gesuchte soll dafür bekannt sein, als sogenannter Schwarzbefahrer hobbymäßig im Stollen ohne Erlaubnis nach Mineralien zu suchen. Wegen des Einsatzes kam es zu Verkehrsbehinderungen auf der S261. Die Sehmatalstraße blieb ab Gärtnerweg voll gesperrt.
Besorgte Anwohner riefen Polizei
Ein Sprecher der Polizei sagte, Anwohner hätten am Mittwoch einen geöffneten alten Bergwerksstollen entdeckt. Um sicherzugehen, dass dort keine Menschen in Not sind, wurde das unterirdische Areal sehr aufwendig von Bergrettern abgesucht. Zuerst hatte die "Freie Presse" über die Suchaktion berichtet.
MDR (lam/mwa/kk)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 10. Oktober 2024 | 05:30 Uhr