Ein Kind liest ein Buch.
Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben sich in in Sachsen voriges Jahr 19,1 Millionen Bücher, Zeitschriften oder Spiele ausgeliehen. (Symbolbild) Bildrechte: picture-alliance/ dpa | Jens Büttner

5,5 Millionen Besucher Verband verlangt stabile Finanzierung für Sachsens Bibliotheken

25. Oktober 2024, 04:00 Uhr

Sachsens Bibliotheksverband schlägt Alarm: Die Situation der Bibliotheken im Freistaat ist angespannt. Es fehle an Personal und Ausstattung. Die Verbandsvorsitzende fordert anlässlich des Tages der Bibliotheken eine faire Finanzierung. Sparmaßnahmen gefährden die Zukunft und die Qualität der Angebote.

Sachsens Bibliotheksverband macht sich Sorgen um die Situation der Einrichtungen, weil Personal und gute Ausstattungen fehlen. Die personellen und finanziellen Ressourcen gerieten an die Schmerzgrenze. Die "herausragende gesellschaftliche Bedeutung" der Häuser müsse sich "in einer entsprechend angemessenen und fairen Finanzierung" widerspiegeln", forderte die Verbandsvorsitzende Aline Fiedler anlässlich des Tages der Bibliotheken. Büchereien seien die besucherstärksten Kultur- und Bildungseinrichtungen in Sachsen.

Kultur

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Millionen Besuche und fast 22.000 Veranstaltungen.

Nach Angaben des Verbandes kamen im vergangenen Jahr 5,5 Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene in die landesweit 390 Häuser, rund 2,6 Millionen davon in ländlichen Regionen. Unterstützt von Ehrenamtlichen, managten die 730 Beschäftigten 19,1 Millionen Entleihungen und fast 22.000 Veranstaltungen.

Eine Frau in schwarzem Oberteil und rotem Schal steht in einer Bibliothek 8 min
Katrin Stump leitet seit 2022 die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) Dresden. MDR KULTUR hat mit ihr über die Zukunft der Bibliotheken im Freistaat Sachsen gesprochen. Bildrechte: Crispin-Iven-Mokry
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Unverzichtbare Orte für Menschen

"Bibliotheken haben sich von Orten der Bücher zu Orten für Menschen entwickelt", sagte Fiedler. Sie seien frei zugängliche, neutrale und kommerzfreie Wissens-, Kultur- und Bildungseinrichtungen, in denen gelernt und gearbeitet wird, aber auch Begegnung und Austausch möglich seien. "Für unser Gemeinwesen sind sie damit unverzichtbar."

Bibliotheken haben sich von Orten der Bücher zu Orten für Menschen entwickelt.

Aline Fiedler Vorsitzende des sächsischen Bibliotheksverband

Kommunen streichen auch bei Kultur

Laut Fiedler sind aber auch Bibliotheken von Sparmaßnahmen betroffen, mit negativen Folgen für die Pflege des Medienbestandes, Veranstaltungsprogramme, Personal und Digitalisierung. "Wir sehen, dass Stellen einfach später besetzt oder die Bezahlung reduziert wird, womit Fachpersonal weder zu halten noch zu gewinnen ist", sagte sie. "Und ich befürchte, dass die Situation sich noch zuspitzt aufgrund der Entwicklung."

Wir sehen, dass Stellen einfach später besetzt oder die Bezahlung reduziert wird, womit Fachpersonal weder zu halten noch zu gewinnen ist.

Aline Fiedler Vorsitzende des sächsischen Bibliotheksverband

MDR (tomi)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 22. Oktober 2024 | 13:44 Uhr

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