5,5 Millionen Besucher Verband verlangt stabile Finanzierung für Sachsens Bibliotheken
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25. Oktober 2024, 04:00 Uhr
Sachsens Bibliotheksverband schlägt Alarm: Die Situation der Bibliotheken im Freistaat ist angespannt. Es fehle an Personal und Ausstattung. Die Verbandsvorsitzende fordert anlässlich des Tages der Bibliotheken eine faire Finanzierung. Sparmaßnahmen gefährden die Zukunft und die Qualität der Angebote.
- Mehrere Millionen Menschen haben 2023 Sachsens Bibliotheken besucht.
- Bibliotheken sind unverzichtbare kulturelle Einrichtungen, sagt die Vorsitzende des Bibliotheksverbands.
- Trotz Erfolgen sind die Bibliotheken von kommunalen Sparmaßnahmen betroffen.
Sachsens Bibliotheksverband macht sich Sorgen um die Situation der Einrichtungen, weil Personal und gute Ausstattungen fehlen. Die personellen und finanziellen Ressourcen gerieten an die Schmerzgrenze. Die "herausragende gesellschaftliche Bedeutung" der Häuser müsse sich "in einer entsprechend angemessenen und fairen Finanzierung" widerspiegeln", forderte die Verbandsvorsitzende Aline Fiedler anlässlich des Tages der Bibliotheken. Büchereien seien die besucherstärksten Kultur- und Bildungseinrichtungen in Sachsen.
Millionen Besuche und fast 22.000 Veranstaltungen.
Nach Angaben des Verbandes kamen im vergangenen Jahr 5,5 Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene in die landesweit 390 Häuser, rund 2,6 Millionen davon in ländlichen Regionen. Unterstützt von Ehrenamtlichen, managten die 730 Beschäftigten 19,1 Millionen Entleihungen und fast 22.000 Veranstaltungen.
Unverzichtbare Orte für Menschen
"Bibliotheken haben sich von Orten der Bücher zu Orten für Menschen entwickelt", sagte Fiedler. Sie seien frei zugängliche, neutrale und kommerzfreie Wissens-, Kultur- und Bildungseinrichtungen, in denen gelernt und gearbeitet wird, aber auch Begegnung und Austausch möglich seien. "Für unser Gemeinwesen sind sie damit unverzichtbar."
Bibliotheken haben sich von Orten der Bücher zu Orten für Menschen entwickelt.
Kommunen streichen auch bei Kultur
Laut Fiedler sind aber auch Bibliotheken von Sparmaßnahmen betroffen, mit negativen Folgen für die Pflege des Medienbestandes, Veranstaltungsprogramme, Personal und Digitalisierung. "Wir sehen, dass Stellen einfach später besetzt oder die Bezahlung reduziert wird, womit Fachpersonal weder zu halten noch zu gewinnen ist", sagte sie. "Und ich befürchte, dass die Situation sich noch zuspitzt aufgrund der Entwicklung."
Wir sehen, dass Stellen einfach später besetzt oder die Bezahlung reduziert wird, womit Fachpersonal weder zu halten noch zu gewinnen ist.
MDR (tomi)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 22. Oktober 2024 | 13:44 Uhr