Trend Sachsen trinken weniger Bier
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13. Februar 2025, 11:16 Uhr
Die sächsischen Brauereien haben im vergangenen Jahr erneut weniger Bier verkauft. Insgesamt ist der Absatz im Vergleich zu 2023 um drei Prozent auf rund 666 Millionen Liter gesunken, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Damit setzt sich ein seit 2015 anhaltender Trend fort. Der Absatz nahm seither im Freistaat um rund 22 Prozent oder 190 Millionen Liter ab. Auch bundesweit gab es 2024 einen Rückgang.
Weniger Menschen trinken Alkohol
Als Gründe für die Entwicklung nennt Thomas Gläser vom sächsischen Brauereibund geänderte Lebensgewohnheiten und die demografische Entwicklung. "Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren zahlreiche Gastronomiebetriebe - vor allem im ländlichen Raum - ihre Öffnungszeiten deutlich nach unten angepasst oder ganz geschlossen haben", teilte er mit.
Den Großteil des Biers produzierten Sachsens Brauer für den Verkauf im Inland - rund 604 Millionen Liter. Für EU-Länder waren etwa 22 Millionen Liter bestimmt, für den sonstigen internationalen Markt etwa 39 Millionen Liter. Zudem wurden 486.000 Liter steuerfrei an Beschäftigte als Haustrunk abgegeben.
Einen Hoffnungsschimmer für Brauerinnen und Brauer brachte das Jahresende: Im Dezember gab es entgegen dem Bundestrend in Sachsen ein Absatzplus im Vergleich zum Vorjahresmonat. "Wir hoffen, dass wir diesen positiven Schub ins neue Jahr mitnehmen können", so Gläser.
Winzer starten Kampagne gegen Stigmatisierung des Weinkonsums
Nicht nur Brauer, auch Winzer klagen über sinkende Absätze. So hat das Deutsche Weininstitut unlängst mitgeteilt, dass immer weniger Wein verkauft werde. "Der Absatzrückgang ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass weniger Menschen in Deutschland Wein einkaufen: Im Jahr 2023 ging die Zahl der weinkaufenden Haushalte im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent zurück."
Vor dem Hintergrund einer - aus Sicht der Weinproduzenten - zunehmenden Stigmatisierung des maßvollen Weinkonsums hat die europäische Weinbranche die Kampagne Vitaevino ins Leben gerufen. Die Initiative betont laut DWI die Notwendigkeit, zwischen Alkoholmissbrauch und moderatem Weingenuss zu unterscheiden. Die Initiatoren sehen Wein als Kulturgut. Für Aufregung sorgte im vergangenen Sommer eine Empfehlung der Deutsche Gesellschaft für Ernährung, wonach auch schon ein Glas Wein der Gesundheit schade.
MDR (lam)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 13. Februar 2025 | 10:00 Uhr