Tagebausanierung Neue Urlaubsparadiese im Lausitzer Seenland erst in Jahrzehnten

23. November 2022, 16:38 Uhr

Der Traum vom Urlaubsparadies Lausitzer Seenland hat einen Dämpfer bekommen. Mehrere geplante neue Seen sollen erst sehr viel später fertig werden. Darüber hat der Bergbausanierer LMBV jetzt informiert. Tourismusverantwortliche in Sachsen ärgert, dass der Sanierer ähnliche Vorhaben im Nachbarland Brandenburg deutlich schneller vorantreibt.

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Schlechte Nachricht für Freunde des Lausitzer Seenlandes: Der Bergbausanierer LMBV hat dem Zweckverband Lausitzer Seenland Sachsen am Dienstag mitgeteilt, dass die weiteren geplanten Seen auf sächsischer Seite erst in den 2030er Jahren für Touristen genutzt werden können. Im Bereich des Spreetaler Sees würden Sanierungsarbeiten sogar erst Ende der 2030er Jahre losgehen, hieß es von der LMBV.

Wir reden jetzt über eine Verschiebung von einem Jahrzehnt. Das ist schon eklatant.

Daniel Just Geschäftsführer des Zweckverbandes Lausitzer Seenland

"Seen wie der Neuwieser See, der Blunoer Südsee und der Sabrodter See sollten ursprünglich einmal Anfang der 2020er-Jahre fertig saniert sein. Jetzt reden wir über eine Verschiebung von einem Jahrzehnt. Das ist schon eklatant", sagte der Geschäftsführer des Zweckverbandes Lausitzer Seenland, Daniel Just, auf Anfrage von MDR SACHSEN.

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Investionen rund um Spreetaler See vorerst nutzlos

Ärgerlich sei die Verschiebung auch beim Spreetaler See. "Für 2017 war dort mal die Zwischennutzung angepeilt worden. Es wurden deshalb extra Abbiegespuren von der B97 auf einen Parkplatz angelegt. Das war für die Gemeinde ein Riesenaufwand - und nun wird es erstmal gar nicht gebraucht."

Es habe bei der LMBV einen Paradigmenwechsel gegeben, der vorher nicht kommuniziert worden sei. "Die LMBV will nun erst mit den Arbeiten an dem See beginnen, wenn die Bundesstraße 97 saniert ist. Der Spreetaler See kann damit frühestens in den 2040er oder 2050er-Jahren touristisch genutzt werden", beschreibt Just die Auswirkungen.

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Bautzner Landrat will Verzögerung nicht akzeptieren

Der Bautzner Landrat Udo Witschas (CDU), der auch Vorsitzender des Zweckverbandes ist, hat den zeitlichen Ablauf kritisiert. Die sächsische Seite des Lausitzer Seenlandes würde damit im Vergleich zu den Seen in Brandenburg erheblich in ihrer Entwicklung zurückgeworfen. Die Herangehensweise der LMBV wolle man so nicht akzeptieren. Witschas verlangt, die Pläne neu zu überdenken.

Laut Zweckverband begründete der Bergbausanierer LMBV die teils jahrzehntelangen Verzögerungen vor allem mit Kapazitätsproblemen. Demnach würden Sachverständige und Firmen fehlen, die die Pläne umsetzen.

MDR (sth)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 23. November 2022 | 11:30 Uhr

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