Tierseuche Mehrere Fälle der Blauzungenkrankheit im Landkreis Bautzen
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09. Oktober 2024, 15:50 Uhr
Im Landkreis Bautzen sind mehrere Fälle der Blauzungenkrankheit nachgewiesen worden. Insgesamt sind sechs erkrankte Tiere festgestellt worden, wie das Landratsamt Bautzen auf Anfrage von MDR SACHSEN mitteilte. Eine an der Tierseuche erkrankte Kuh verstarb den Angaben zufolge. Die Behörde forderte die Halter von Schafen, Ziegen und Rindern auf, ihre Tiere zu beobachten und Verdachtsfälle unverzüglich dem Veterinäramt zu melden.
Was ist die Blauzungenkrankheit? (zum Aufklappen)
Die Blauzungenkrankheit wird durch Gnitzen, einer Mückenart, übertragen und kann bei schweren Verläufen tödlich sein. Für Menschen besteht keine Gefahr, da die Erkrankung nicht auf den Menschen übertragbar ist. Empfänglich für eine Infektion sind beispielsweise Rinder, Schafe, Ziegen, Lamas, Alpakas und Wildwiederkäuer.
Die Infektion äußert sich durch eine fieberhafte Allgemeinerkrankung, Rötung der Schleimhäute, zum Teil vermehrten Speichelfluss und Schaumbildung vor dem Maul und Lahmheiten durch Entzündungen am Kronsaum. Eine Therapie zur Behandlung der Blauzungenkrankheit gibt es nicht, lediglich die Symptome können gemildert werden. Deswegen wird eine Impfung der Tiere empfohlen.
Mehr als 12.000 Krankheitsfälle in Deutschland
Das Virus breitet sich seit Oktober des vergangenen Jahres rasant in Deutschland aus. Das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) hat seit Mai dieses Jahres mehr als 12.000 Fälle erfasst. In Sachsen sind 2024 laut FLI 283 Fälle erfasst worden (Stand: 9. Oktober). Im Freistaat gab es bereits Fälle im Kreis Leipzig, auch Tierbetriebe aus dem Vogtland waren betroffen. Jüngst haben Veterinärmediziner die Krankheit in Mittelsachsen bei 14 Tieren nachgewiesen. Die Krankheit ist auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen nachgewiesen worden.
MDR (phb/mak)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 09. Oktober 2024 | 11:30 Uhr