Teilnehmer einer Demonstration von Beschäftigten von Kliniken und Gesundheitseinrichtungen unter dem Motto «Klatschen war gestern, heute ist Zahltag» 1 min
Am Dienstag hat Verdi erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Bildrechte: picture alliance/dpa/Christoph Soeder
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MDR SACHSEN-ANHALT Di 04.03.2025 06:00Uhr 00:32 min

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Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst Verdi ruft erneut zu Warnstreik in Sachsen-Anhalt auf

04. März 2025, 10:58 Uhr

Seit Anfang Februar finden in Sachsen-Anhalt Warnstreiks im öffentlichen Dienst statt. Am Dienstag hat Verdi im Norden des Landes erneut zum Streik aufgerufen. Spürbare Einschränkungen für die Bevölkerung soll es diesmal aber nicht geben. In den vergangenen Wochen waren unter anderem Kitas, Müllabfuhr und Straßenreinigung betroffen. Eine Übersicht.

Die Gewerkschaft Verdi hat erneut zu Warnstreiks im Rahmen der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst aufgerufen. Wie ein Sprecher MDR SACHSEN-ANHALT sagte, ist am Dienstag wieder der Norden des Landes betroffen. Dazu gehören der Landkreis Börde, die Gemeinde Barleben, die Hansestadt Stendal, das Jerichower Land sowie die Städte Haldensleben und Magdeburg.

Spürbare Einschränkungen in den Behörden soll es dem Sprecher zufolge nicht geben. Auch die kommunalen Kindertagesstätten und Horte in Magdeburg bleiben trotz Streikaufruf geöffnet, wie es von der Stadt heißt.

Streiks in verschiedenen Regionen seit Anfang Februar

In den vergangenen Wochen waren Kindertagesstätten, Horte und andere kommunale Einrichtungen in Sachsen-Anhalt mehrmals wegen Warnstreiks geschlossen geblieben, so unter anderem am vergangenen Donnerstag im Salzlandkreis.

Eine Frau hält ein Armbändchen mit der Aufschrift „Streikbereit!“ 1 min
Am Donnerstag hat Verdi für den Salzlandkreis erneut zu Warnstreiks aufgerufen. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/Marcus Brandt
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MDR SACHSEN-ANHALT Do 27.02.2025 07:00Uhr 00:35 min

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Ein Verdi-Sprecher hatte im Vorfeld angekündigt, dass die Fortsetzung der Warnstreiks auch Einschränkungen für die Bevölkerung bedeuten würden. Wörtlich erklärte er: "Das heißt, wir werden die Lage weiter eskalieren lassen – was wir nicht wollen. Aber wir werden es tun, wenn wir es müssen."

13. Februar: Warnstreiks in Halle, Magdeburg und dem Norden Sachsen-Anhalts

In Halle waren am Donnerstag vor zwei Wochen (13. Februar) 15 Kitas geschlossen gewesen und weitere nur in Notbetreuung geöffnet. Auch in Magdeburg waren mehrere Einrichtungen geschlossen gewesen. Einschränkungen hatte es dort auch beim Puppentheater, dem Stadtgarten, Friedhöfe und dem Jobcenter gegeben. Stadtreinigung sowie Abfallentsorgungstouren der Müllabfuhr waren an zwei Tagen ausgefallen, die kommunalen Wertstoffhöfe blieben drei Tage lang geschlossen.

Ebenso vom Streik betroffen war der Norden Sachsen-Anhalts unter anderem in den Gemeinden Arneburg-Goldbeck, ElbeHavel-Land, Hohe Börde, Nordharz und den Städten Falkenstein, Jerichow und Wolmirstedt.

Streik von Verdi und GEW in Halle
Rund 300 Mitarbeitende von Kitas, Horten
und Verwaltungen beteiligten sich am Donnerstag an einer Demo in Halle.
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12. Februar: Kundgebung in Bernburg

Auch am Mittwoch (12. Februar) hatte es Warnstreiks gegeben. Die Gewerkschaft Verdi hatte sämtliche Beschäftigte im Salzlandkreis dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Betroffen waren laut Verdi Kitas und Horte, Verwaltungen, Jobcenter, Bundesagentur für Arbeit und alle Dienststellen des Landratsamtes.

Streikende vor der Verdi-Zentrale in Magdeburg 1 min
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MDR SACHSEN-ANHALT Di 11.02.2025 06:00Uhr 00:32 min

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11. Februar: Warnstreiks in Dessau-Roßlau bei Kita, Verwaltung, Sparkassen

Am Dienstag (11. Februar) hatte es in Dessau-Roßlau Streiks gegeben. Angekündigt waren sie für Kitas, Horte, Verwaltungen, Jobcenter, Umweltbundesamt und Sparkassen – samt Kundgebung vor dem Rathaus.

10. Februar: 80 Personen bei Warnstreik im Burgenlandkreis

Am Montag (10. Februar) war im Burgenlandkreis gestreikt worden. Wie die Sprecherin des Landkreises MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, gab es dadurch vor allem Einschränkungen in den KFZ-Zulassungsstellen. Dem Sprecher der Stadt Zeitz zufolge, waren einzelne Mitarbeiter aus Verwaltung und Kitas in den Ausstand getreten. Einschränkungen habe es dadurch aber nicht gegeben. Laut Verdi-Gewerkschaftssekretär Johannes Mielke hatten sich am Montagmorgen in Zeitz etwa 80 Personen am Warnstreik beteiligt.

6. Februar: Warnstreiks im Burgenlandkreis

Am Donnerstag (6. Februar) hatten Verdi und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die kommunalen Beschäftigten im Burgenlandkreis aufgerufen, den ganzen Tag die Arbeit niederzulegen.
Größere Einschränkungen hatte es nicht gegeben. Eine Stadtsprecherin aus Naumburg teilte MDR SACHSEN-ANHALT mit, ihr sei nicht bekannt, dass Kitas, Horte oder Einrichtungen der Stadtverwaltung geschlossen bleiben müssten. Nach MDR-Informationen blieben in Hohenmölsen im Burgenlandkreis eine Kita und ein Hort zu. In Zeitz und Weißenfels waren keine Kindereinrichtungen von den Aktionen betroffen.

Menschen demonstrieren in Naumburg
Am Donnerstagvormittag hatten sich etwa 120 Streikende in Naumburg versammelt. Bildrechte: MDR/ Attila Dabrowski

5. Februar: Beschäftigte im öffentlichen Dienst streikten im Saalekreis

Am Mittwoch (5. Februar) hatte es bei den kommunalen Beschäftigten im Saalekreis Warnstreiks gegeben. Betroffen waren Kitas und Horte, Verwaltungen, Jobcenter, die Bundesagentur für Arbeit sowie alle Dienststellen des Landratsamtes. Wie ein Verdi-Sprecher MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, beteiligten sich unter anderem in den Verwaltungen von Merseburg, Landsberg und Querfurt Beschäftigte am Ausstand.

Gewerkschaftssekretär Wieland Kämpfe sagte dem MDR, an einer Kundgebung in Merseburg hätten sich rund 150 Angestellte beteiligt – "quer Beet aus allen Bereichen". Wegen des Personalmangels in den Verwaltungen seien die Beschäftigten zusehends überfordert und krank.

4. Februar: 150 Beschäftigte bei Demo in Magdeburg

Am Dienstag (4. Februar) war ebenfalls gestreikt worden, hier hatten Tarifbeschäftigte des öffentlichen Dienstes im nördlichen Sachsen-Anhalt die Arbeit niedergelegt – etwa in Magdeburg, Stendal und Haldensleben sowie in den Landkreisen Börde, Harz und Jerichower Land. Kindertagesstätten waren davon ausgenommen. In Magdeburg kamen nach Gewerkschaftsangaben am Dienstagvormittag rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einer Kundgebung zusammen. Mit Trillerpfeifen, Fahnen und Tröten brachten sie ihre Forderungen lautstark zum Ausdruck.

Streikende vor der Verdi-Zentrale in Magdeburg 1 min
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MDR SACHSEN-ANHALT Di 04.02.2025 10:19Uhr 00:21 min

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Verdi: Kommunen unterfinanziert, Arbeit verdichtet sich

Hintergrund der Streiks sind die laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen. "Wir kritisieren die Unterfinanzierung der Kommunen, die sich in vielen Ämtern in immer dramatischerer Arbeitsverdichtung, in Investitionsstaus und mangelhafter Digitalisierung des öffentlichen Dienstes erkennen lässt", erklärte Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Annett Kannenberg-Bode. "Das alles geschieht auf dem Rücken der Beschäftigten."

Direkt oder indirekt betroffen von den bundesweiten Verhandlungen sind laut Verdi mehr als 2,5 Millionen Menschen.

Gedenkgottesdienst 3 min
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Öffentlicher Dienst: Arbeitgeber weisen Forderungen zurück

Das Bundesinnenministerium spricht von 2,6 Millionen Beschäftigten bei den kommunalen Arbeitgebern und 132.000 Tarifbeschäftigten des Bundes. Sie arbeiten zum Beispiel in sozialen oder medizinischen Berufen, in der Verwaltung, an Schulen und Universitäten, im Nahverkehr oder in den Abfallbetrieben.

Menschen streikenM
In mehreren Städten hat es Kundgebungen gegeben – wie etwa hier in Merseburg. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Verdi und der Beamtenbund fordern acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Auszubildende sollen monatlich 200 Euro mehr bekommen. In besonders belastenden Jobs, etwa im Gesundheitsbereich mit Wechselschichten, soll es höhere Zuschläge geben.

Nach der ersten Verhandlungsrunde Ende Januar hatte die Arbeitgeberseite die Forderungen als überzogen zurückgewiesen; sie sieht darin eine Gefahr für die Handlungsfähigkeit der Kommunen. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 14. bis 16. März geplant.

Auch Warnstreik bei der Post

Nicht nur im öffentlichen Dienst wurde in den vergangenen Wochen gestreikt – auch bei der Post.

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Ein Aufsteller mit dem Wort "Streik", im Hintergrund Menschen in Warnwesten. 1 min
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Die Gewerkschaft fordert für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten unter anderem sieben Prozent mehr Lohn und weitere Urlaubstage bei einer Tariflaufzeit von 12 Monaten. Die Arbeitgeberseite lehnt das bislang ab und will ein Angebot vorlegen.

Mehr zum öffentlichen Dienst

MDR (J. Wunram, M. Schörm, M. Hensch, S. Thümler, K. Bunk, N. Düsekow, S. Liermann, F. Fahnert, A. Sonntag, L. Kotulla, M. Weyrich, M. Knop-Schieback, A. Höhne, A. Poschwald, M. Köhne, A. Sonntag, C. Winkler) | Erstmals veröffentlicht am 31.01.2025

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 27. Februar 2025 | 07:00 Uhr

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