Bundesweiter Streikaufruf Warnstreik in Sachsen-Anhalt beendet: Züge fahren wieder planmäßig
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28. März 2023, 08:40 Uhr
Züge fahren in Sachsen-Anhalt laut Bahn wieder weitgehend planmäßig. Beim bundesweiten Warnstreik am Montag hatten zahlreiche Beschäftigte bei Verkehrsunternehmen und im öffentlichen Dienst die Arbeit niedergelegt. Landesweit kam es auch in kommunalen Kitas und Behörden zu Einschränkungen. Das große Chaos blieb trotzdem aus. Offenbar hatten sich viele gut auf den Streik vorbereitet.
- In Sachsen-Anhalt fahren die Züge nach dem bundesweiten Warnstreik wieder weitgehend planmäßig. Am Montag waren fast alle Verbindungen ausgefallen. Chaotisch wurde es aber nirgendwo.
- Die Gewerkschaften fordern mehr Lohn für Beschäftigte bei Verkehrsbetrieben und im öffentlichen Dienst. In Magdeburg versammelten sich am Morgen mehrere hundert Menschen.
- Durch den Warnstreik im öffentlichen Dienst gab es auch Einschränkungen in kommunalen Kitas und Behörden.
In Sachsen-Anhalt fahren die Züge nach dem bundesweiten Warnstreik am Montag wieder weitgehend planmäßig. Laut Internetseite der Deutschen Bahn (DB) kommt es nur zu einzelnen Verspätungen im Fernverkehr. Auch bei den S-Bahnen und Regionalzügen gebe es keine größeren Störungen.
Am Montag waren aufgrund des Streiks fast alle Zugverbindungen ausgefallen. Die Bahn hatte bundesweit den Fernverkehr eingestellt. Auch Regionalzüge und S-Bahnen fuhren nicht. Die Busse und Straßenbahnen in den großen Städten Halle und Magdeburg fuhren den Verkehrsbetrieben zufolge größtenteils wie gewohnt.
Auch Züge der Odeg zwischen Magdeburg und Berlin fielen aus. Das Bahn-Unternehmen Abellio wurde zwar nicht bestreikt, dennoch fiel laut Sprecher Stefan Dietrich im ganzen Netz der Zugverkehr aus. Grund war demnach, dass das Personal in vielen Stellwerken der DB die Arbeit niedergelegt hatte, so dass das Streckennetz nicht benutzbar war. "Durch den Streik ist der Bahnverkehr faktisch lahmgelegt", sagte Dietrich MDR SACHSEN-ANHALT. Das Unternehmen hatte einige Ersatzbusse eingerichtet und online einen Ersatz-Fahrplan veröffentlicht.
Chaos in Sachsen-Anhalt ausgeblieben
Trotz der großen Auswirkungen des Warnstreiks blieb die Lage in Sachsen-Anhalt nach Informationen der Deutschen Bahn (DB) sowie von MDR-Reportern am Montag ruhig. Die DB geht davon aus, dass viele Menschen auf Grund der frühen Streik-Ankündigung vorgesorgt hatten. So hätten viele wohl ihre Reisen verschoben oder ihre Arbeit ins Homeoffice verlegt. Laut der DB war an den Bahnhöfen kaum etwas los. Obwohl einige Pendler aufs Auto umgestiegen seien, seien die Auswirkungen des Warnstreiks den Informationen zu Folge auch auf Sachsen-Anhalts Straßen bis zum Abend kaum zu spüren gewesen. Größere Staus gab es demnach nicht.
Die Bahn wies zudem auf Kulanz-Regelungen wegen des Warnstreiks hin. Demnach können Kunden im Fernverkehr Tickets, die für den Zeitraum vom 26. bis zum 28. März gebucht sind, bis einschließlich 4. April flexibel nutzen und Sitzplatz-Reservierungen seien kostenfrei stornierbar.
Gewerkschaften fordern mehr Lohn
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und die Gewerkschaft Verdi hatten die Beschäftigten bei der Bahn und im öffentlichen Dienst am Montag zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. Grund sind die laufenden Tarifverhandlungen. Die EVG fordert von der Deutschen Bahn und weiteren Verkehrsunternehmen, bei einer Laufzeit von einem Jahr den Lohn um insgesamt zwölf Prozent zu erhöhen, mindestens aber 650 Euro. Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Lohn und monatlich mindestens 500 Euro mehr Gehalt.
Zentrale Streik-Veranstaltungen fanden in Magdeburg vor der Verdi-Zentrale in der Leiterstraße und in Halle auf dem Riebeckplatz statt. Beschäftigte in kommunalen Kitas in Dessau-Roßlau waren aufgerufen, nach Potsdam zu fahren, wo die kommenden Tarifverhandlungen stattfinden werden.
In Magdeburg hatten sich am Morgen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi mehrere hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bahn sowie Angestellte des öffentlichen Dienstes versammelt. Sie seien aus der Stadt und verschiedenen Landkreisen zum Warnstreik gekommen. "Wir werden nicht einknicken, denn wir haben die Schnauze voll. Das Portemonnaie ist leer", erklärte eine Verdi-Sprecherin auf der Kundgebung.
Erneut Ausfälle in Kitas und bei der Müllabfuhr
Verdi hat die Beschäftigten im öffentlichen Dienst zum Warnstreik aufgerufen. Bereits in der vergangenen Woche hatte es deshalb Einschränkungen in kommunalen Kitas und Horten, Verwaltungen und bei der Müllabfuhr gegeben.
Die Stadt Magdeburg hatte angekündigt, dass am Montag mehrere Kitas geschlossen bleiben, der Müll nicht abgeholt werde und Termine in den Bürger-Büros ausfallen könnten.
In Dessau-Roßlau hatte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Beschäftigte kommunaler Kitas und Horte aufgerufen, sich dem zentralen Warnstreik in Potsdam anzuschließen.
MDR (Leonard Schubert, Maren Wilczek, Luca Deutschländer, Martin Naß), afp, dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 28. März 2023 | 06:00 Uhr
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