Milder Winter Mehrere Stadtwerke wollen Preise für Strom und Gas senken
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01. März 2023, 12:14 Uhr
Wegen des milden Winters und steigender Reserve senken die Stadtwerke in Burg, Bitterfeld-Wolfen, Magdeburg und Halle ihre Strom- und Gaspreise. Keine Preissenkungen sind dagegen in Halberstadt, Aschersleben, Wernigerode, Zeitz und Stendal geplant.
- Strom und Gas werden in Sachsen-Anhalt teilweise wieder günstiger.
- So haben zum Beispiel die Stadtwerke in Halle und Bitterfeld-Wolfen Preissenkungen angekündigt.
- Bei anderen Versorgern, unter anderem in Wernigerode und Stendal, bleiben die Preise zunächst auf gleichem Niveau.
Mehrere Energieversorger in Sachsen-Anhalt planen, ihre Preise zu senken. Damit reagieren sie darauf, dass sich der Energiemarkt wieder entspannt. Wie Recherchen von MDR SACHSEN-ANHALT ergaben, wollen vier regionale Versorger ihre Kunden entlasten. Sieben Unternehmen planen keine Preissenkungen. Drei Energieversorger konnten eigenen Angaben zufolge keine Aussage treffen.
Preissenkungen sind den Angaben zufolge bei den Stadtwerken Burg und Bitterfeld-Wolfen sowie den Städtischen Werken Magdeburg und dem halleschen Versorger EVH geplant. Die Kunden in Halle zahlen demnach ab 1. April 22 Prozent weniger für Gas und 13 Prozent weniger für Strom. Laut EVH könnten noch in diesem Jahr weitere Preissenkungen folgen.
Tipps der Verbraucherzentrale: Anbieterwechsel statt Strompreisbremse
Während die Strompreisbremse in Deutschland in Kraft tritt, sind die Preise am Markt längst wieder gefallen. Diane Rocke von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt gibt Tipps zum Anbieterwechsel.
Stadtwerke in Burg und Bitterfeld-Wolfen senken Preise
Die Geschäftsführerin der Stadtwerke Burg, Annette Meyer, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, man rechne mit merklichen Preissenkungen beim Gas und beim Strom zur Mitte des Jahres. Ein wesentlicher Grund für die derzeit fallenden Großhandelspreise sei der verhältnismäßig milde Winter. Dieser dämpfe den Verbrauch und lasse die Reserven in den Gasspeichern ansteigen. Gleichzeitig sinke die Nachfrage.
Außerdem werde der Ausfall russischer Gaslieferungen bereits jetzt anteilig durch Flüssiggas ersetzt. Meyer nannte als weiteren Aspekt vor allem beim Strom das extrem windige Wetter um den Jahreswechsel. So hätten die Windräder jede Menge erneuerbaren Strom produzieren können, was zu einer weiteren Beruhigung der Marktpreise geführt habe.
Gas und Strom in Magdeburg bis Jahresende günstiger
Die Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen kündigten an, ab der zweiten Jahreshälfte gesunkene Beschaffungskosten in Form von Preissenkungen an ihre Kundinnen und Kunden weiterzugeben. Als Grund wurde eine auf mehrere Jahre angelegte Beschaffungs-Strategie genannt, wodurch sich starke Preisschwankungen am Großhandels-Markt nicht direkt auf den Endkunden-Preis auswirkten.
Die Städtischen Werke Magdeburg kündigten an, die Preise für Gas und Strom voraussichtlich in mehreren Schritten zu senken. Der Zeitpunkt stehe noch nicht fest. Bis zum Ende des Jahres sollen aber die meisten Verträge günstiger geworden sein. Um wie viel Prozent der Preis sinken werde, könne man noch nicht abschätzen, sagte eine Sprecherin.
Keine Preissenkungen in Aschersleben, Zeitz und Stendal
Keine Preissenkungen planen die Flächen-Versorger enviaM und MITGAS sowie die Stadtwerke in Halberstadt, Aschersleben, Wernigerode, Zeitz und Stendal. Aus der Hansestadt in der Altmark hieß es, man müsse sich als Grundversorger rechtzeitig mit Energie eindecken. Das sei für 2023 weitgehend abgeschlossen. Auf die kurzfristigen Preisschwankungen an der Börse könne man nicht zeitnah reagieren. Günstigere Einkaufspreise würden die Stadtwerke Stendal sobald wie möglich an die Kunden weitergeben.
Die Stadtwerke Wernigerode verwiesen darauf, dass Kunden mit einem Strom- oder Erdgas-Vertrag bei ihnen bereits langfristig Preise zahlten, die noch unterhalb der Konditionen der Grundversorgung lägen.
Keine Aussage zu Tarifen wollten die Stadtwerke in Naumburg, Sangerhausen und Weißenfels treffen. Sie verwiesen auf die Belastungen durch die Energiepreis-Deckel und die instabile Marktsituation.
Auch die Stadtwerke Schönebeck legten sich nicht fest. Vertriebsleiterin Julia Teige teilte MDR SACHSEN-ANHALT mit, es sei denkbar, dass die derzeit teureren Produkte ohne Laufzeit wie die Grundversorgung im Laufe des Jahres reduziert würden. Eine finale Entscheidung dazu solle im Laufe des März erfolgen, wenn die aktuelle Preisentwicklung sich weiter festige.
Ein Großteil der Kunden habe allerdings momentan ein Festpreis-Produkt mit einer Laufzeit von einem Jahr bis zum 31.12.2023 abgeschlossen. Hier werde es keine Preissenkung im laufenden Jahr geben. Teige verwies darauf, dass die Stadtwerke Schönebeck die vormals höheren Preise für Neukunden bereits Mitte Februar wieder auf das aktuelle Niveau gesenkt haben.
MDR (Christoph Dziedo, Mathias Kessel, Marila Zielke, Annekathrin Queck) | Erstmals veröffentlicht am 27.02.2023
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 01. März 2023 | 08:10 Uhr
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