Trockenheit Wegen Waldbrandgefahr: Immer mehr Kommunen verbieten Osterfeuer
Hauptinhalt
17. April 2025, 16:30 Uhr
Wegen der Waldbrandgefahrstufe 4 sind in der Altmark sind sämtliche Osterfeuer durch die zuständigen Kommunen abgesagt worden. Auch in Zerbst, Köthen und Aken gelten Verbote. In Thale im Harz werden die geplanten Osterfeuer wohl stattfinden – auf private Feuer sollen die Menschen aber möglichst verzichten.
Wegen der anhaltenden Trockenheit sind in Sachsen-Anhalts an immer mehr Orten Osterfeuer untersagt worden. Hintergrund ist, dass momentan die Waldbrandgefahrenstufe 4 gilt. Nach MDR-Informationen wurden in der gesamten Altmark mit Ausnahme von Klötze sämtliche Osterfeuer durch die zuständigen Kommunen abgesagt.
Dutzende Feuer können nicht stattfinden
Dutzende Osterfeuer, die angemeldet worden waren, können damit nicht stattfinden. In Stendal und den Ortsteilen waren elf Feuer angemeldet, in Seehausen sogar 20 und in Osterburg 15, in Tangermünde 5.
Auch in Arendsee, Beetzendorf-Diesdorf und Königstedt gilt ein solches Verbot. Klötze entschied kurzfristig am Gründonnerstag, ebenfalls alle Osterfeuer in den Ortsteilen abzusagen. Stattdessen werden Karsamstag und Ostersonntag Feuerschalen aufgestellt.
Gardelegen: Feuerschale und Live-Musik
In Gardelegen wurde indes umgeplant. Nun gibt es am Sonnabend am Gulliverspielplatz eine Feuerschale und Live-Musik.
Die Hansestadt hatte bereits am Montag sämtliche öffentlich und privat angemeldeten Osterfeuer verboten. Demnach blieben zumindest Feuer in einer Feuerschale sowie Kleinstfeuer mit Brenngut von maximal einem Kubikmeter unter größtmöglicher Vorsicht gestattet.
Verbote in Zerbst, Köthen und Aken
Auch im Landkreis Anhalt-Bitterfeld haben mehrere Kommunen Osterfeuer untersagt. So teilte die Stadt Zerbst am Mittwoch mit, dass sämtliche privaten Brauchtumsfeuer, Osterfeuer und Lagerfeuer im Stadtgebiet und allen Ortsteilen verboten seien. Dies gelte auch für bereits angemeldete und genehmigte Feuer. Das geplante öffentliche Osterfeuer der Stadt finde nicht statt.
Auch in Köthen und in Aken wurden Osterfeuer untersagt. Wie die Stadtverwaltung von Köthen mitteilte, bildet die einzige Ausnahme das zentrale Osterfeuer im Köthener Friedenspark am Samstag. Auch in Aken werde lediglich das traditionelle Osterfeuer des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr und der Stadtverwaltung – unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen – durchgeführt.
Wittenberg: Waldbrandzentrale mahnt zur Vorsicht
In Bergwitz im Landkreis Wittenberg soll es statt eines Osterfeuers derweil eine Feier geben. Andernorts könnten die Osterfeuer wohl stattfinden. Heike Borchardt von der Waldbrandzentrale in Annaburg mahnte im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT zur Zurückhaltung. Wenn überhaupt Feuer gemacht werde, sollte dies kleiner gehalten werden und nicht zu groß ausufern.
Borchardt betonte, Funken könnten sehr weit fliegen und Feuer weiter verbreiten. Ein Waldbrand vernichte viel Leben und Lebensraum. Daher sei Vorsicht geboten.
In den Landkreisen Wittenberg und Anhalt-Bitterfeld sowie in Dessau-Roßlau soll die Waldbrand-Gefahrenstufe 4 nach Angaben der Waldbrandzentrale in Annaburg noch bis mindestens Ostermontag gelten. Die Hoffnungen, dass Regen die Waldbrandgefahr reduziert, zerschlagen sich damit.
Thales Bürgermeister betont Bedeutung der Osterfeuer
In Thale und seinen Ortsteilen sollen unterdessen 11 Osterfeuer wie geplant stattfinden. Bürgermeister Maik Zedschack (CDU) sagte dem MDR, gerade in unsicheren Zeiten würden derlei Brauchtum, Veranstaltungen und Routinen gebraucht. Daher halte man an den Osterfeuern fest.
Private Osterfeuer sollten die Menschen aufgrund der Waldbrandgefahr möglichst nicht veranstalten, betonte Zedschak. Stattdessen solle man zu den abgesicherten Osterfeuern in den Ortsteilen kommen, um in Gemeinschaft einen schönen Abend zu verbringen.
Ähnlich äußerte sich Thales stellvertretender Stadtwehrleiter Daniel Goldschmidt. Er betonte, private Feuer würden die Einsatzkräfte zusätzlich belasten, da die Feuerwehren bereits mit der Absicherung der offiziellen Osterfeuer beschäftigt seien.
Das bedeuten die Waldbrandgefahrenstufen
Waldbrandgefahrenstufe 1: Sehr geringe Gefahr
Der Wald kann ohne Einschränkungen betreten werden.
Waldbrandgefahrenstufe 2: Geringe Gefahr
Vermeiden Sie Zündquellen. Fahrzeuge dürfen weiter auf Waldparkplätzen abgestellt werden. Wege mit trockener Bodenvegetation sollten nur im unbedingten Notfall befahren werden.
Waldbrandgefahrenstufe 3: Mittlere Gefahr
Die zuständige Behörde darf den Wald sperren. Das Betreten des Waldes ist weiterhin erlaubt, aber das Auto sollte auf asphaltierten Parkplätzen abgestellt werden. Öffentliche Feuerstellen oder Grillplätze im und am Wald dürfen nicht mehr genutzt werden.
Waldbrandgefahrenstufe 4: Hohe Gefahr
In Waldgebieten sollten öffentliche Straßen und Wege, sowie Waldwege aller Art nicht verlassen werden. Die Forstbehörde darf ausgewiesene Parkplätze und touristische Einrichtungen im Wald sperren.
Waldbrandgefahrenstufe 5: Sehr hohe Gefahr
Die Forstbehörde und der Waldeigentümer dürfen den Wald sperren. Der Wald sollte weder betreten noch befahren werden.
MDR (Maximilian Fürstenberg, Daniel Salpius, Bernd-Volker Brahms, Felix Fahnert) / Erstmals veröffentlicht am 14. April 2025
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 15. April 2025 | 07:30 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/b5e272bf-2e49-4277-83d2-f9496696e87b was not found on this server.