Hilfe für Rettungskräfte Notfallbänke am Arendsee sollen Sicherheitsgefühl stärken

19. August 2023, 15:01 Uhr

Als Spaziergänger oder Radwanderer um (den) Arendsee kann man sich jetzt ein bisschen sicherer fühlen. Denn auch im hintersten Winkel finden die Einsatzkräfte Menschen, falls die in Not geraten sind – möglich machen das sogenannte Notfallbänke. 15 Stück sind bereits aufgebaut worden, mindestens zehn folgen in den kommenden Wochen.

Eva Kellner aus Arendsee fährt gern mal für ein paar Tage in die Lüneburger Heide und geht dort auch gern wandern. Sie kennt sich in der Region aber nicht gut aus. Doch rund um den niedersächsischen Kurort gibt es sie schon länger, die Notfallbänke. Sie vermitteln Eva Kellner ein Gefühl der Sicherheit.

Kennschilder geben Standort-Koordinaten an

Die Sitzgelegenheiten sind mit speziellen Schildern ausgestattet. Auf denen ist je eine Kennzahl geschrieben. Wenn man in Not gerät, die Notrufnummer 112 wählt und die Kennzahl angibt, wissen die alarmierten Einsatzkräfte genau, wo man zu finden ist. Unter der jeweiligen Kennzahl sind in der Leitstelle nämlich die konkreten Standort-Koordinaten hinterlegt, die Rettungswagen oder Feuerwehr dann ansteuern.

Diese Idee der westlichen Nachbarn hat Eva Kellner jetzt mit Hilfe des Arendseer Vereins "Rund um den See" auch in dem altmärkischen Luftkurort etabliert.

Sicherheitsgefühl für Einheimische und Gäste

Rund um den Arendsee stehen jetzt allein zehn Notfallbänke, dazu am sogenannten Faulen See und auf dem Hundeplatz zum Beispiel. Katrin Goyer, Chefin des Vereins "Rund um den See", hofft, dass dadurch das Sicherheitsgefühl der Einheimischen und Gäste wächst und sie deshalb den einen oder anderen Spaziergang mehr unternehmen können.

Auch für die wachsende Yoga-Community am Arendsee wären solche Sicherheitsmaßnahmen wichtig. Mindestens einmal pro Jahr lädt Arendsee zum großen Yoga-Wochenende ein. Mehrere hundert Besucherinnen und Besucher kommen dazu aus allen Ecken Deutschlands an die "Blaue Perle" und würden zum Beispiel den Wanderweg um den See nehmen. Dessen Länge beträgt etwa zehn Kilometer. Passieren könne immer etwas, sagt Katrin Goyer. Die Notfallbänke gäben da mehr Sicherheit. Und darum gehe es ja: einen unbeschwerten Aufenthalt im Luftkurort zu erleben, sagte Goyer MDR SACHSEN-ANHALT.

Notfallbänke in Arendsee: Gute Idee für jede Region

Etwa 20 Euro kostet eines der Schilder für die Notfallbänke. Für Arendsee haben Sponsoren die meisten Kosten übernommen. Für Katrin Goyer ist die von den Niedersachsen übernommene Idee durchaus nachahmenswert. Es müsse ja auch nicht immer gleich eine Bank sein, schmunzelt die Arendseerin, auch ein Pfahl oder ein Baumstamm würden reichen, um das Notfallschild mit seiner Kennzahl zu halten.

15 Notfallbänke sind um Arendsee bereits registriert, zehn weitere sind in Planung. Letztlich sollen alle Ortschaften der Einheitsgemeinde Arendsee mindestens eine Notfallbank bekommen. Allerdings nicht in der Ortsmitte, sondern in Randlagen: auf beliebten Waldlichtungen, auf Spazierpfaden, an Rasthütten. Stellen eben, die die Rettungskräfte nicht automatisch finden würden, wären die Koordinaten nicht in der Leitstelle hinterlegt.

Mehr vom Arendsee

MDR (Katharina Häckl, Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. August 2023 | 06:30 Uhr

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