Versuchter Mord Mann in Klötze angezündet: Lebenslange Haftstrafe für Angeklagten
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26. Februar 2025, 17:06 Uhr
Ein 58-jähriger Mann ist am Dienstag am Landgericht Stendal zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann einen Wohnungs-Genossen in Klötze mit Benzin übergossen und angezündet hat.
Ein 58-jähriger Mann ist am Dienstag am Landgericht Stendal zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann einen Mitbewohner in Klötze mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und angezündet hat.
Angeklagter sieht Intrige gegen sich
Vor Gericht hatte der Mann, der aus Lettland stammt und bereits seit mehreren Jahren in Klötze lebt, die Tat vom August des vergangenen Jahres bestritten. Der nun Verurteilte bezeichnete den Mord-Vorwurf während des Prozesses als "erlogene Anklage" und sah sich einer Intrige ausgesetzt. Das Opfer habe sich selbst in Brand gesteckt. Er habe dem Mann vielmehr geholfen, das Feuer zu löschen.
Opfer entkommt nur knapp dem Tod
Das Opfer hatte nach Angaben eines Sachverständigen schwerste Verbrennungen erlitten. 25 Prozent seiner Haut seien verbrannt gewesen. Er sei nur knapp dem Tod entgangen.
Die Staatsanwältin hatte neun Jahre Gefängnis gefordert, die Verteidigung Freispruch. Richter Ulrich Galler ging weit über das geforderte Maß hinaus und verhängte bei dem aus seiner Sicht versuchten Mord eine lebenslange Haftstrafe – obwohl ein Motiv für die Tat im gesamten Verfahren nicht deutlich geworden war.
Der Gericht sah insbesondere das Mord-Merkmal "Grausamkeit" als erfüllt an und und kam so zu seinem Urteil. Dagegen kann der Angeklagte noch Revision beim Bundesgerichtshof in Leipzig einlegen.
MDR (Susanne Liermann, Kathrin König, Bernd-Volker Brahms, Oliver Leiste)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. Januar 2025 | 06:30 Uhr