Altmarkkreis Salzwedel Brand in Schweinezuchtanlage in Binde: Restlöscharbeiten beendet
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15. April 2024, 14:54 Uhr
In Binde im Altmarkkreis Salzwedel ist am Freitag eine große Schweinezuchtanlage in Brand geraten. Das Feuer ist mittlerweile gelöscht. Tausende Tiere verendeten. Mehr als 200 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Laut Leitstelle beläuft sich der Schaden auf etwa eine Million Euro. Die Kriminalpolizei ermittelt zur Brandursache.
- Nach dem Brand einer Schweinezuchtanlage bei Arendsee konnte der Betreiber die unbeschädigten Ställe wieder in Betrieb nehmen.
- Laut Landkreis sind mehrere tausend Sauen und Ferkel verendet.
- Bereits vor drei Jahren ist es in dem Betrieb zu einem Brand gekommen.
In der teilweise abgebrannten Schweinezuchtanlage in Binde (Altmarkkreis Salzwedel) hat die Feuerwehr am Sonntagmorgen aufgeflammte Glutnester gelöscht. Eine Sprecherin des Altmarkkreises Salzwedel teilte MDR SACHSEN-ANHALT am Sonntagvormittag mit, dass inzwischen alle Restlöscharbeiten beendet worden seien.
Der Betreiber der Anlage habe alle unbeschädigten Ställe wieder in Betrieb nehmen können. Die für die Versorgung der Tiere wichtigen Voraussetzungen wie Futter, Wasser, Licht und Lüftung seien wiederhergestellt. Alle geretteten Tiere seien in einem guten Zustand und würden tierärztlich betreut.
Tausende Schweine getötet
Der Brand in der Anlage der Schweinezucht Binde GmbH war am Freitag ausgebrochen. Ihm waren nach MDR-Informationen Tausende Tiere zum Opfer gefallen. Etwa 1.300 lebende Sauen wurden unter Aufsicht von Tierärzten verladen und in andere Anlagen des Betreibers gebracht.
Am Sonnabend hatte die Feuerwehr ihren Einsatz zunächst beendet und den Betreiber mit der Brandwache beauftragt. Das Aufflammen von Glutnestern wurde nach Angaben der Feuerwehrleitstelle am Sonntagmorgen gegen 5 Uhr bemerkt.
Brandursache unklar, Polizei ermittelt
Nach Angaben des Altmarkkreises Salzwedel sind die vom Feuer betroffenen Ställe von der Kriminalpolizei gesperrt worden. Am Montag sollen Brandursachenermittler ihre Arbeit aufnehmen. Erst danach könnten die verbrannten Tiere geborgen werden. Genaue Angaben zu den Tierverlusten seien erst im Anschluss möglich. Den finanziellen Schaden schätzt die Leitstelle auf rund eine Million Euro. Die Kriminalpolizei Salzwedel ermittelt.
Keine Gefahr für die Bevölkerung
Dem zuständigem Umweltamt zufolge geht vom Löschwasser im Hinblick auf die Vermischung mit Oberflächenwasser keine Gefahr aus, da das Löschwasser auf dem Betriebsgelände zentral gesammelt werden konnte. Auch während des Brandes habe für die Bevölkerung zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden.
Laut Leitstelle gestaltete sich die Brandbekämpfung wegen der Photovoltaik-Anlagen auf den Hallendächern schwierig. Zwei Kameraden der Feuerwehr waren nach Angeben der Polizei bei den Löscharbeiten leicht verletzt und in das Altmarkklinikum Salzwedel gebracht worden. Inzwischen seien sie wieder zu Hause. Wegen der starken Rauchentwicklung und der Löscharbeiten war zeitweise auch die Verbindungsstraße zwischen Binde und Schernikau gesperrt gewesen.
Auch Tierärzte im Einsatz
Im Einsatz waren ingesamt 211 Einsatzkräfte aus den Feuerwehren der Orte Arendsee, Binde, Fleetmark, Kaulitz, Mechau, Salzwedel, Schrampe, Vissum, Zießau, Zühlen, Leppin, Sanne, Pretzier, Seehausen/Altmark und Kläden. Außerdem waren neun Tierärzte und der Amtsveterinär aus Salzwedel hinzugezogen worden.
In der Anlage in Binde am Arendsee hatte es vor drei Jahren schon einmal gebrannt. Damals entstand ein Schaden in Höhe von 50.000 Euro.
dpa, MDR (Norma Düsekow, Hannes Leonard, Alisa Sonntag, Michel Holzberger, Ingvar Jensen, Marcel Knop-Schieback, Anne Gehn-Zeller)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 14. April 2024 | 13:00 Uhr