• Die Bahnverbindung zwischen Dannenberg (Niedersachsen) und Salzwedel (Altmarkkreis) könnte reaktiviert werden.
• Darüber, ob die Strecke gebraucht wird und ob sie ökologisch sinnvoll wäre, herrscht Uneinigkeit.
• Eine Machbarkeitsstudie für den Altmarkkreis steht noch aus.

Seit 20 Jahren ist die Bahnverbindung zwischen Dannenberg in Niedersachsen und Salzwedel in der Altmark bereits abgemeldet. Laut Thorsten Hensel vom Verein Jeetze(l)talbahn sind hier seit dem Kriegsende 1945 keine Züge mehr gefahren. Doch die Strecke könnte durch den Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern in beiden Bundesländern bald ein Comeback erleben.

Der Kreistag in Lüchow hat auf das Engagement der Bürger hin nun eine Machbarkeitsstudie für die Bahnstrecke in Auftrag gegeben. Sie soll zeigen, ob ein Betrieb wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll wäre.

Das Land Sachsen-Anhalt hatte die Verbindung vor 20 Jahren offiziell mit der Begründung abgemeldet, der Bedarf sei nicht vorhanden. Peter Panitz, Geschäftsführer der zuständigen Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (Nasa), zeigt sich skeptisch, ob sich daran etwas verändert hat. Er sagte MDR SACHSEN-ANHALT, ein ökologischer Nutzen entstehe nur, wenn auch eine erhebliche Verkehrsverlagerung erreicht werden könne.

Thorsten Hensel hält dagegen: "Alle reden davon, wir sollen weniger mit dem Auto und mehr mit der Bahn und mit dem ÖPNV fahren. Dazu müssen aber auch Angebote da sein." Der Verein ist eine der treibenden Kräfte für die neu aufgeflammte Diskussion um die Reaktivierung der Bahnstrecke.

Im Altmarkkreis Salzwedel würde man sich freuen, wenn die länderübergreifende Bahnlinie wieder aktiviert werden würde. Die Argumentation lautet, dies hätte Vorteile auch für Pendler und würde den Status Salzwedels als Verkehrsknotenpunkt stärken. Laut Kreisverwaltung ist für solche Verkehrsprojekte in Sachsen-Anhalt die Nahverkehrsgesellschaft zuständig.

Deren Geschäftsführer Panitz will erst mal die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie abwarten. Die vom Kreistag Lüchow in Auftrag gegebene Studie gilt laut Panitz jedoch nur für den niedersächsischen Teil der Strecke. Für die Strecke in Sachsen-Anhalt müsste der Kreistag im Altmarkkreis Salzwedel eine eigene Studie beauftragen.

Laut Thorsten Hensel hat der Verein Jeetze(l)talbahn das Ziel, eine Machbarkeitsstudie durch den Altmarkkreis Salzwedel zu erwirken, um den volkswirtschaftlichen Nutzen einer Reaktivierung fachlich zu überprüfen.

Hinweis der Redaktion: In der Ursprungsversion des Artikels hatte es geheißen, die Bahnstrecke sei vor 20 Jahren stillgelegt worden. Nach den Worten von Thorsten Hensel wurde sie aber zu dieser Zeit nur abgemeldet. Wir haben den Fehler korrigiert und bitten um Entschuldigung.