Lüderitz Ortsbürgermeisterin Edith Braun Lüderitz 1 min
Ortsbürgermeisterin Edith Braun setzt sich in Lüderitz für Jugendliche ein. Bildrechte: MDR/Aud Merkel
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Neuer Jugendclub Wie sich eine Ortsbürgermeisterin von Tangerhütte für Jugendliche einsetzt

10. Februar 2024, 14:15 Uhr

In der Einheitsgemeinde Tangerhütte kämpfen kleine Ortschaften seit Jahren für feste Jugendclubs. Nun will der Stadtrat Geld für zwei Standorte zur Verfügung stellen. Die Ortsbürgermeisterin Edith Braun hat bereits zwei Container für die Jugendlichen gekauft, die als Treffpunkt dienen sollen. Auch in Tangerhütte soll es bald wieder einen Jugendclub geben.

Ein Portrait von Aud Merkel.
Bildrechte: Aud Merkel

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Für Edith Braun, die Ortsbürgermeisterin von Lüderitz und Stadtratsmitglied von Tangerhütte, stehen Vereinsleben und Gemeinwohl an erster Stelle. Ein Clubraum als Anlaufstelle für Jugendliche gehört für sie unbedingt dazu. "Bisher konnten junge Menschen aus Lüderitz und Umgebung einen Raum in einem Werkstattgebäude nutzen. Dann hat die Stadt Tangerhütte das Gebäude für 85.000 Euro verkauft."

Zwei Jahren lang hingen die Jugendlichen in der Luft. Weil sie von der Stadtverwaltung kein Geld für einen neuen Raum bekam, ergriff die engagierte Ortsbürgermeisterin selbst die Initiative. Sie sammelte über den ortsansässigen Heimatverein Spendengelder und schaffte Tatsachen. Sie kaufte für 16.000 Euro zwei Baucontainer, die zusammengekoppelt einen neuen Jugendclub ergeben. Es gibt Toiletten, Strom und Heizung.

Zwei Container sollen in Tangerhütte als Ersatz für einen Jugendclub dienen. 1 min
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Jugendliche können Container selbst gestalten

Die "Kids", wie Edith Braun die 14- bis 20-Jährigen nennt, sollen ihren Container selbst gestalten und verwalten. Sie bekommen einen Schlüssel, Ansprechpersonen und klare Verhaltens-Vorschriften. Edith Braun ist überzeugt von dieser Art der offenen Jugendarbeit: "Die Kids brauchen doch einen Ort, wo sie unter sich sind, wo sie einfach mal quatschen, flirten und feiern können, ohne die Erwachsenen. Ich kenne das ja von mir und meinen eigenen Kindern. Die wollen ja auch mal Dinge unter sich besprechen und eigenständig werden."

Alter Jugendclub soll umziehen

Laut Andreas Brohm, seit 2014 Bürgermeister der Einheitsgemeinde, soll der Jugendclub in Tangerhütte bald ins alte Kulturhaus umziehen. Dafür seien nur noch wenige bauliche Auflagen zu erfüllen. Ein fester Ort mit Angeboten und Öffnungszeiten ist eine Förderbedingung des Landkreises.

Kulturhaus, in das der alte Jugendclub in Tangerhütte umziehen soll.
Der Jugendclub soll in das alte Kulturhaus umziehen. Bildrechte: MDR/Aud Merkel

Andreas Brohm geht davon aus, dass ab 2025 die Förderbedingungen an die ländlichen Bedingungen angepasst werden. Er sieht dann die Zukunft in der aufsuchenden mobilen Jugendarbeit. Grieben und Lüderitz fordern aber seit Jahren feste Jugendclubs in ihren Orten. Andreas Brohm unterstützt diese Forderungen nicht.

Geld für Clubs nun doch in Aussicht

Der Stadtrat hat sich jedoch zuletzt mit einer Mehrheit für die Finanzierung zweier fester Jugendclubstandorte entschieden. Für die Lüderitzer Container sollen 10.000 Anschlusskosten aus dem laufenden Haushalt und später weitere Unterhaltskosten übernommen werden. Die Ortschaft Grieben bekommt 20.000 Euro Startgeld.

Mit diesem Eigenanteil sollen dann über Fördergelder bis zu 80.000 Euro für einen festen Jugendclub beantragt werden. Per Stadtratsbeschluss sind diese Geld nun für 2024 eingeplant. Die Entscheidung der Kommunalaufsicht über den Haushalt steht aber noch aus.

Logo "Freizeitzentrum Schüler- und Jugendclub"
Das Logo des Jugendclubs Tangerhütte. Bildrechte: MDR/Aud Merkel

Haushaltslage in Tangerhütte weiter angespannt

Andreas Brohm sagt in Bezug auf die finanzielle Ausgestaltung der Jugendarbeit: "Ich kann ja nur Geld ausgeben, das da ist." Zwar habe man in den letzten Jahren erhebliche Schulden abbauen können, weil die Steuereinnahmen gestiegen, die Personalkosten konstant geblieben und durch neue Photovoltaikanlagen Einnahmen hinzugekommen seien. Jedoch ist die Haushaltslage für die Einheitsgemeinde weiterhin angespannt.

Um handlungsfähig zu bleiben, plane man Investitionen und Schulden, so Brohm. Für 2023 musste er mit einem Finanzloch von 2 Millionen Euro rechnen. Er wünscht sich eine bessere finanzielle Ausstattung von Bund und Land: "Wenn wir die Bürgerinnen und Bürger nicht höher belasten wollen, bedarf es einer tiefgreifenden Verwaltungsreform."

MDR (Aud Merkel, Annekathrin Queck)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 08. Februar 2024 | 06:30 Uhr

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