Bilanz Havelberger Pferdemarkt: Weniger Besucher, aber mehr Pferde
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09. September 2024, 11:29 Uhr
In Havelberg im Elb-Havel-Winkel hat am Wochenende der traditionelle Pferdemarkt stattgefunden. Bei dem Volksfest haben rund 900 Händler und mehr als 100 Schausteller ihre Angebote präsentiert. Der Pferdemarkt ist am Sonntagabend zu Ende gegangen. 165.000 Besucherinnen und Besucher kamen zum Fest – weniger als im letzten Jahr.
- In Havelberg hat am Wochenende der traditionelle Pferdemarkt stattgefunden.
- In diesem Jahr besuchten rund 165.000 Menschen das Volksfest – das sind weniger als im letzten Jahr.
- Der Pferdemarkt in Havelberg wird mindestens seit dem Jahr 1750 veranstaltet.
Die Hansestadt Havelberg im Landkreis Stendal hat am Wochenende erneut ihren traditionellen Pferdemarkt ausgerichtet. Wie die Veranstalter MDR SACHSEN-ANHALT mitteilten, kamen zu dem Volksfest in den vergangenen vier Tagen rund 165.000 Menschen. Das sind zehn Prozent weniger als im Vorjahr. Die Organisatoren erwarten vorab rund 200.000 Besucherinnen und Besucher.
Dafür wurden mehr Pferde als vor einem Jahr gehandelt, nämlich rund 500. Die Tiere werden auf dem Havelberger Pferdemarkt seit fast 300 Jahren per Handschlag verkauft.
Rund 900 Händler und mehr als 100 Schaustellergeschäfte lockten seit Donnerstag mit ihren Angeboten, zudem gibt es mehrere Pferdeshows und ein buntes Programm in vier Festzelten. Das Volksfest endete nach Angaben der Stadt am Sonntagabend mit einem Feuerwerk.
Pferdeshow, Trödelmarkt und vieles mehr
Mittelpunkt des etwa 25 Hektar großen Veranstaltungsgeländes war den Angaben zufolge der Pferdehandelsplatz in unmittelbarer Nähe von Schleusenkanal und Havel. Dort gab es vier Festzelte mit unterschiedlichen Programmen. Für die Besucher gab es außerdem einen Trödelmarkt. Hinzu kamen zahlreiche Pferdeshows.
Stichwort: Havelberger Pferdemarkt Das Datum des ersten Havelberger Pferdemarkts ist nicht genau verbrieft. Rund um den Dom der Hansestadt gab es schon im zwölften Jahrhundert Feste mit jahrmarktähnlichem Charakter. Darin dürfte der Pferdemarkt seinen Ursprung haben, ebenso wie im klassischen Landhandel mit Nutztieren. Den Angaben der Stadt zufolge pflegt man die besondere Markttradition seit etwa 1750. Eines der ältesten Dokumente über den Pferdemarkt ist ein Erlass eines Kurfürsten aus dem Jahr 1655 über das Verbot von Großmärkten an Sonntagen. Das betraf seinerzeit auch den Pferdemarkt und hatte eine grundsätzliche Verlegung auf einen Wochentag zur Folge. Zu DDR-Zeiten legte man das erste Septemberwochenende als festen Termin fest.
Während des Pferdemarktes in Havelberg galten für die Buslinien 900, 911 und 913 gesonderte Fahrpläne. Die Veranstalter hatten angekündigt, bei erhöhtem Bedarf "zusätzliche Maßnahmen" zu ergreifen, "um den Transport zu optimieren". Die Fähren Räbel (befördert nur Personen) und Sandau hatten ihre Fahrzeiten verlängert.
Der niedrige Wasserstand der Elbe blieb jedoch nicht ohne Folgen für den Fährbetrieb. Nach Behördenangaben ist für die Fähre in Arneburg das erlaubte Höchstgewicht an zu transportierenden Fahrzeugen gesenkt worden. Waren bisher 15 Tonnen erlaubt, sind es am Wochenende nur noch 7,5 Tonnen gewesen.
Pferdemarkt in Havelberg: Volksfest mit langer Tradition
Die Geschichte des Havelberger Pferdemarktes reicht nach Angaben der Stadt mindestens bis ins Jahr 1750 zurück. Traditionell sei er auch ein Heiratsmarkt gewesen, auf dem die Händler oft ihre Töchter verheiratet hätten. Am Donnerstag gebe es auf dem Markt auch Eheschließungen, hieß es.
MDR (Hannes Leonard), dpa | Erstmals veröffentlicht am 05.09.2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. September 2024 | 10:00 Uhr
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