Auf einen Blick Was Sie über das Schuljahr 2023/24 wissen müssen
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17. August 2023, 11:00 Uhr
Am 19. August feiern zahlreiche Kinder in Sachsen-Anhalt ihre Einschulung und ein neues Schuljahr beginnt. Das vergangene stand unter ganz besonderen Vorzeichen – etwa der Aufarbeitung von Corona-Defiziten. Und wie geht es jetzt weiter? Welche Entwicklungen gibt es beim Dauer-Problem Lehrermangel? MDR SACHSEN-ANHALT beantwortet die wichtigsten Fragen zum Schuljahr 2023/24.
Inhalt des Artikels:
- Wichtige Termine: Schulstart und Einschulung
- Wie kommen die Kinder gut und sicher zur Schule?
- Was hilft bei Angst vor der Schule?
- Wie teuer ist der Schulanfang?
- Gibt es für die Schüler Auswirkungen durch die Coronapandemie?
- Wie werden ukrainische Schüler unterrichtet?
- Wie viele Schulen und Schüler gibt es in Sachsen-Anhalt?
- Wie viele Lehrkräfte fehlen in Sachsen-Anhalt?
- Wann sind wieder Ferien?
In Sachsen-Anhalt beginnt Mitte August das neue Schuljahr. Neben vielen Schülerinnen und Schülern, die in eine höhere Klassenstufe kommen, gibt es zahlreiche, die das erste Mal den Weg in die Schule auf sich nehmen. Das kommende Schuljahr ist wie üblich verbunden mit vielen Fragen, die MDR SACHSEN-ANHALT beantwortet.
Wichtige Termine: Schulstart und Einschulung
Der erste Schultag ist in Sachsen-Anhalt am 17. August. Zwei Tage später, am 19. August findet die Einschulung statt. Mehr als 20.000 Kinder lernen dann nach Angaben des Bildungsministeriums erstmals ihre neue Schule kennen. Am Montag darauf, dem 21. August, beginnt für sie der Schulalltag.
Wie kommen die Kinder gut und sicher zur Schule?
Gerade für Schulanfänger kann der Schulweg laut ADAC eine Herausforderung sein. Kinder mit dem "Elterntaxi" direkt bis vor die Schule zu bringen, sei aber nicht der richtige Weg. Durch gefährliche Fahr- und Wendemanöver komme es immer wieder zu Problemen. Die Autofahrt sollte deshalb mit etwas Abstand zur Schule enden. So könnten die Kinder den Rest des Weges noch zu Fuß gehen. Eltern könnten den Schulweg außerdem mit ihren Kindern trainieren und sie am Anfang begleiten. Wenn die Kinder Routine entwickeln, könnten sie alleine gehen, um sich selbstständig und sicher im Straßenverkehr zu bewegen.
Alle Verkehrsteilnehmenden sollten laut ADAC zu Beginn des Schuljahres besonders vorsichtig sein. Kinder würden häufig von Autofahrern übersehen und hätten selbst weniger Überblick. Sie könnten die vielen Sinneseindrücke nur eingeschränkt erkennen und einordnen und seien leicht abgelenkt.
Was hilft bei Angst vor der Schule?
Kinder, die zum ersten Mal die Schule besuchen, stehen vor einem Übergang, der für sie unbekannte Anforderungen bedeute, erklärte die Entwicklungs-Psychologin Maria von Salisch im Interview beim Deutschlandfunk. Sie könnten Sorgen haben, das Unbekannte nicht zu meistern.
Diese Befürchtungen sollten Eltern mit ihren Kindern besprechen. Es helfe, sie langsam an das Unbekannte heranzuführen. Das könne bedeuten, sie zur Schule zu bringen und abzuholen. Eltern könnten sich zudem vom Kind erzählen lassen, was es in der Schule erlebt und ihm bestätigen, was es alles richtig macht.
Wie teuer ist der Schulanfang?
Im vergangenen Sommer hatte eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Yougov im Auftrag von Ebay Kleinanzeigen ergeben, dass die meisten Eltern zwischen 200 und 299 Euro für die Einschulung ihrer Kinder ausgaben. Für jede vierte Familie war das demnach eine finanzielle Belastung. Auch Eltern älterer Schüler mussten zuletzt mehr zahlen: Die Preise für Schul-Materialien und Schulessen sind durch die Inflation gestiegen.
Familien, die Sozialleistungen (nach SGB II, SGB XII, Wohngeld oder Kinderzuschlag) bekommen, können nach Angaben des Sozialministeriums zusätzliche Leistungen für Bildung und Teilhabe beantragen. Darunter fallen demnach unter anderem Zuschüsse für Ausflüge und Klassenfahrten, Schulessen und Beförderung sowie eine Pauschale für Schul-Materialien.
Gibt es für die Schüler Auswirkungen durch die Coronapandemie?
Inwiefern coronabedingte Maßnahmen im neuen Schuljahr eine Rolle spielen werden, muss dem Bildungsministerium zufolge noch abgestimmt werden. Für Schülerinnen und Schüler, die bereits Pandemie-Schuljahre hinter sich haben, gebe es weiterhin Möglichkeiten, Lern-Rückstände aufzuholen.
Dazu zählen nach Angaben des Bildungsministeriums Lerncamps, die die Kinder und Jugendlichen während und nach den Ferien besuchen können. Zudem gebe es Vereinbarungen mit Einrichtungen wie Volkshochschulen, die Förder-Möglichkeiten für Schüler anbieten können. Mit dem Landessportbund gebe es eine Kooperation, um motorische Defizite abzubauen. An den Schulen gebe es außerdem weiterhin zusätzliche Gelder und Möglichkeiten, um zusätzliche Lehr- und Fachkräfte sowie Lern-Materialien und Ausstattung einzusetzen.
Wie werden ukrainische Schüler unterrichtet?
Schülerinnen und Schüler, die aus der Ukraine nach Sachsen-Anhalt gekommen sind, sollen dem Bildungsministerium zufolge in Regelklassen integriert werden. Zum neuen Schuljahr sollen demnach alle Ankunftsklassen aufgelöst werden.
Wie viele ukrainische Kinder und Jugendliche ab August an Schulen in Sachsen-Anhalt unterrichtet werden, sei derzeit nicht klar. Das hänge von der Entwicklung der weltpolitischen Lage und des Kriegsgeschehens in der Ukraine ab.
Wie viele Schulen und Schüler gibt es in Sachsen-Anhalt?
Wie viele Schülerinnen und Schüler neben den rund 20.300 Schulanfängern ins neue Schuljahr starten, ist dem Bildungsministerium zufolge noch unklar. Bis zum Schuljahresbeginn könnten Kinder und Jugendliche zu- oder wegziehen oder den Schulträger wechseln.
Landesweit gibt es dem Statistischen Landesamt zufolge insgesamt rund 860 allgemeinbildende Schulen, die im Schuljahr 2022/23 von rund 208.000 Schülern besucht worden sind.
Die Zahl der Grundschulen ändert sich laut Bildungsministerium kaum: Von den 496 Schulen in diesem Schuljahr werde eine geschlossen, eine neue Grundschule in freier Trägerschaft werde zum 1. August eröffnet. In drei Fällen würden sich zwei Grundschulen zusammenschließen. Damit gebe es zu Beginn des neuen Schuljahres landesweit 493 Grundschulen.
Wie viele Lehrkräfte fehlen in Sachsen-Anhalt?
In Sachsen-Anhalt gibt es weiter zu wenige Lehrerinnen und Lehrer. Zu Beginn des Schuljahres 2022/23 waren deshalb viele Unterrichtsstunden ausgefallen. Kompensiert werden soll das etwa mit einer umstrittenen zusätzlichen Unterrichtsstunde und über Neueinstellungen. Nach Angaben des Bildungsministeriums konnte die Unterrichts-Versorgung im Laufe des Schuljahres leicht verbessert werden.
Im Juni hat das Land fast 600 neue Stellen für Lehrkräfte ausgeschrieben. Erstmals können sich auch Bewerberinnen und Bewerber melden, die keinen Universitätsabschluss haben. Sie müssen dem Bildungsministerium zufolge eine Qualifikation etwa als Fachwirt oder Meister vorweisen und sollen in Sekundarschulen Fächer wie Technik, Wirtschaft, Musik oder Kunst unterrichten. Die Bewerbungsfrist endete am 31. Juli.
Wie viele Stellen zum Schuljahresbeginn besetzt werden können, sei noch unklar. Das Land arbeitet dem Ministerium zufolge weiterhin daran, Lehrkräfte zu gewinnen, unter anderem mit ganzjährigen Bewerbungs-Möglichkeiten oder der Anwerbung und Förderung von Seiteneinsteigern, deren Einstellungs-Voraussetzungen immer weiter gesenkt werden.
Wann sind wieder Ferien?
Die nächsten freien Tage gibt es für Schülerinnen und Schüler am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, und auch schon davor am Montag, den 2. Oktober. Zwei Wochen später beginnen dann die Herbstferien. Das sind die Ferien-Termine für das gesamte Schuljahr 2023/24:
- Herbstferien: 2. Oktober, 16. bis 30. Oktober
- Weihnachtsferien: 21. Dezember bis 3. Januar 2024
- Winterferien: 5. bis 10. Februar
- Osterferien: 25. bis 30. März
- Pfingstferien: 21. bis 24. Mai
- Sommerferien: 24. Juni bis 3. August
MDR (Oliver Leiste, Maren Wilczek, Moritz Arand); erstmals veröffentlicht: 2.August 2023
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