Seeländereien bei Frose Salzlandkreis soll neues Naturschutzgebiet bekommen
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21. August 2023, 15:48 Uhr
Die "Seeländereien bei Frose" im Salzlandkreis gelten als wichtiges Brutgebiet für zahlreiche Vogelarten. Auch durchziehende Zugvögel nutzen das Feuchtgebiet als Rast- und Nahrungsplatz. Um das Biotop zu erhalten, soll es nun zum Naturschutzgebiet ernannt werden.
Der Salzlandkreis soll ein neues Naturschutzgebiet erhalten. Das Feuchtgebiet "Seeländereien bei Frose" wurde vom Landesverwaltungsamt neu ausgewiesen. Es sei ein bedeutendes Brutgebiet für zahlreiche Vogelarten und ein wichtiger Rast- und Nahrungsplatz für durchziehende Zugvögel.
Mehr als 200 Vogelarten wurden den Angaben zufolge hier beobachtet, 100 Arten brüten im Gebiet. "Um dieses einzigartige Feuchtbiotop erhalten und besser schützen zu können, soll die Ausweisung als Naturschutzgebiet erfolgen", heißt es in einer Mitteilung des Landesverwaltungsamtes.
Stichwort "Naturschutzgebiet" Naturschutzgebiete sind nach § 23 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft in ihrer Ganzheit oder in einzelnen Teilen erforderlich ist. In Deutschland gibt es laut Bundesamt für Naturschutz 8.902 Naturschutzgebiete (Stand: 2020).
Beteiligungsverfahren bis Oktober
Bevor die Seeländereien offiziell als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden können, muss die Öffentlichkeit beteiligt werden, erklärt Denise Vopel im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT. Eigentümerinnen und Eigentümer, Bürgerinnen und Bürger, Träger öffentlicher Belange, anerkannte Naturschutzverbände und Interessengruppen sollen so die Möglichkeit erhalten, sich zu dem Entwurf zu äußern. Vom 21. August bis 22. September 2023 wird die Verordnung an verschiedenen Stellen öffentlich ausgelegt. Stellungnahmen können bis zum 6. Oktober 2023 eingereicht werden.
89 Naturschutzgebiete "überarbeitet"
Auch bei den anderen 89 Naturschutzgebieten in Sachsen-Anhalt gibt es Änderungen. Die alten Naturschutzgebiete aus DDR-Zeiten wurden in einem gebündelten Verfahren überarbeitet. Das sei notwendig, um das DDR-Recht an das bundesdeutsche anzupassen, sagt Vopel. "Außerdem haben natürliche Prozesse die Landschaft in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Das macht eine Überarbeitung der Verordnung und eine Neuausweisung der 89 Naturschutzgebiete notwendig", begründet der Präsident des zuständigen Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye, die Maßnahme.
Durch die Anpassungen gebe es nun in einigen Naturschutzgebieten neue Regelungen, erklärt Pressesprecherin Vopel. "Dabei geht es um Fragen der Bewirtschaftung, welche Verbote es gibt oder ob in den Gebieten zum Beispiel Pilze gesammelt werden dürfen." Die einzelnen Änderungen können auf der Internetseite des Landesverwaltungsamtes eingesehen werden. Auch hier können bis zum 6. Oktober 2023 Stellungnahmen abgegeben werden.
MDR (Moritz Arand)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. August 2023 | 05:30 Uhr
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