Erste Sichtung seit 2021 Elch in der Dübener Heide von Pilzsammlerin fotografiert
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02. August 2023, 16:31 Uhr
Am Montag konnte eine Pilzsammlerin in der Dübener Heide einen Elch fotografieren. Elchbeobachtungen sind in Sachsen-Anhalt eher selten. Zuletzt wurde ein Tier im Jahr 2021 gesichtet.
- Eine Pilzsammlerin hat in der Dübener Heide eine Elchkuh fotografiert.
- Es ist die erste Sichtung eines Elchs seit 2021 in Sachsen-Anhalt.
- Von den konfliktscheuen Tieren geht keine Gefahr für den Menschen aus.
In Sachsen-Anhalt wurde seit zwei Jahren wieder eine Elchkuh gesichtet. "Das ist ein relativ seltenes Ereignis in Sachsen-Anhalt. Vor allem in Brandenburg, aber auch in Sachsen kommt das häufiger vor", sagte der Wildbiologe Frank-Uwe Michler von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung im brandenburgischen Eberswalde.
Pilzsammlerin fotografiert Elchin
Eine Pilzesammlerin hatte das Tier in der Dübener Heide im Landkreis Anhalt-Bitterfeld fotografiert und an die Mitteldeutsche Zeitung geschickt. Auf dem Weg dorthin war ihr das am Montag aufgenommene Foto zugespielt worden. "Darauf ist eindeutig ein Elch zu sehen. Ein relativ junges weibliches Tier, vielleicht im zweiten oder dritten Lebensjahr", erklärte Michler. Zuerst hatte die Mitteldeutsche Zeitung berichtet.
Erste Sichtung seit 2021
Die Sichtung sei die erste in diesem Jahr und zugleich die erste seit 2021 in Sachsen-Anhalt, sagte der Biologe. Es sei davon auszugehen, dass das Tier weiterziehe und dabei nochmals gesehen werde. "In Brandenburg haben wir in diesem Jahr bisher sechs Meldungen erhalten. Das heißt aber nicht, dass es sechs Tiere sind", erklärt Michler.
Konfliktscheu mit starken Wandertrieb
Elche seien konfliktscheu, so der Biologe. Eine Gefahr gehe von den Tieren nicht aus. Sie seien meist allein unterwegs und kämen meist von Osten. Darum sei davon auszugehen, dass der kürzlich in Sachsen-Anhalt gesichtete Elch auch durch Brandenburg gezogen sei.
Auch in Sachsen-Anhalt seien frische Trittspuren eines Elches gefunden worden, sagte Michler. Zwar seien zuletzt nur weibliche Tiere gesichtet worden, doch hätten vor allem die männlichen Tiere einen starken Wandertrieb und seien ab Ende August auf der Suche nach Partnerinnen zur Fortpflanzung.
Experte: "Elche sind faul"
Einen Höhepunkt der Elchbeobachtungen in Deutschland gab es in den Jahren 2018 und 2019. Damals waren fünf bis sechs Tiere in Brandenburg unterwegs. Auch in Sachsen seien relativ viele Sichtungen dokumentiert worden.
In den Folgejahren sei die Zahl aber wieder zurückgegangen. "Das kann mit dem Zaun an der mecklenburgischen Grenze zu Polen wegen der Afrikanischen Schweinepest zusammenhängen. Elche sind faul. Wenn sie keinen Druck haben, springen sie nicht über Zäune - auch wenn sie es theoretisch könnten", meinte Michler. Wenn sie auf ihrer Wanderung auf Hindernisse wie Autobahnen stoßen, würden sie einfach so lange daran entlang laufen, bis sich eine Überquerungsmöglichkeit bietet.
dpa, MDR (Moritz Arand)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 02. August 2023 | 16:00 Uhr
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