Jerichower Land Burger Küchenmöbel: Einigung im Streit um höheren Inflationsausgleich
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05. Juli 2024, 12:33 Uhr
Im Streit um die Inflationsausgleichsprämie bei Burger Küchenmöbel haben sich das Unternehmen und die Gewerkschaft IG Metall geeinigt. Alle Mitarbeitenden sollen 1.500 Euro Inflationsprämie erhalten. Zuvor waren rund 300 Beschäftigte in einen Warnstreik getreten.
- Im Streit um die Inflationsprämie bei Burger Küchenmöbel gibt es eine Einigung.
- Im Juni waren 300 Mitarbeitende in den Warnstreik getreten.
- Das Unternehmen hatte seine Inflationsausgleichsprämie zunächst verteidigt – und laut Betriebsrat Druck gemacht, nicht am Warnstreik teilzunehmen.
Das Unternehmen Burger Küchenmöbel und die Gewerkschaft IG Metall haben sich im Streit um die Inflationsprämie geeinigt. Wie ein Sprecher der Gewerkschaft MDR SACHSEN-ANHALT am Donnerstag mitteilte, sollen alle Mitarbeitenden der Firma im Jerichower Land eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von rund 1.500 Euro erhalten. Das schließe auch Auszubildende und Leiharbeiter ein. Das Geld solle in monatlichen Beträgen bis Ende des Jahres ausgezahlt werden.
Außerdem habe man einen zusätzlichen bezahlten freien Arbeitstag vereinbart, teilte die IG Metall mit. Diesen könnten die Beschäftigten flexibel in Anspruch nehmen.
Warnstreik bei Burger Küchenmöbel: 3.000 Euro Inflationsprämie gefordert
Burger Küchenmöbel hat nach Firmenangaben 1.200 Mitarbeiter. In der Fabrik im Jerichower Land arbeiten laut Gewerkschaft etwa 700 Menschen.
Zwei Wochen zuvor, am 21. Juni, waren 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Burger Küchenmöbel kurzzeitig in einen Warnstreik getreten. Die IG Metall forderte eine Inflationsausgleichsprämie in der Maximalhöhe von 3.000 Euro. Der Arbeitgeber – der Mutterkonzern Bauformat – hatte zunächst seine Prämie von bis zu 700 Euro verteidigt. Diese hatte das Unternehmen demnach bereits seit Mai ausgezahlt.
Unternehmen: Prämie ist freiwillige Leistung
Der Konzern hatte darauf beharrt, dass die Inflationsausgleichsprämie eine freiwillige Leistung des Unternehmens sei. Außerdem sei im Haustarifvertrag vereinbart worden, dass alle Mitarbeiter eine jährliche prozentuale Lohnerhöhung erhielten.
Der Vertrag gilt bis 2028; solange forderte das Unternehmen Streikfrieden von der IG Metall ein. Der Mutterkonzern Bauformat hatte den Warnstreik eine unnötige Eskalation genannt. Mitarbeiter wären durch falsche Informationen ermutigt worden, arbeitsrechtliche Pflichtverletzungen zu begehen. Gewerkschaftssekretär Robin Schoepke hatte MDR SACHSEN-ANHALT gesagt, mehrere Urteile hätten bestätigt, dass der Warnstreik für die Prämie rechtens sei.
Betriebsrat: Geschäftsleitung hat Druck gemacht
Der Betriebsratsvorsitzende, Thomas Bösner, hatte MDR SACHSEN-ANHALT im Juni gesagt, die Geschäftsleitung habe bis zuletzt mit Aushängen Druck auf die Beschäftigten gemacht, nicht am Warnstreik teilzunehmen. Das hätte einige abgeschreckt. Für ein Familienunternehmen wie Burger Küchenmöbel sei das Vorgehen "beschämend". Alle Beschäftigten und Auszubildenden hätten das Recht, zu streiken. Niemand dürfe sie daran hindern.
Bösner hatte kritisiert, andere Firmen der Branche hätten die Prämie in voller Höhe gezahlt. Beim "Branchenriesen" Burger Küchenmöbel sollte sich die Frage eigentlich nicht stellen. Das Unternehmen investiere zwar viel in Technik, sollte aber auch an die Mitarbeiter denken, so Bösner.
MDR (Max Hensch, Christoph Dziedo, Marila Zielke, Linus-Benedikt Zosel, Maren Wilczek) | Erstmals veröffentlicht am 21.06.2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 04. Juli 2024 | 19:00 Uhr
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