Arbeitsplätze in Gefahr Nice-Pak verlagert Produktion und schließt Werk in Osterweddingen
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09. Juli 2024, 05:27 Uhr
In Osterweddingen im Landkreis Börde sind mehr als hundert Arbeitsplätze in Gefahr: Der US-Hygieneartikel-Hersteller Nice-Pak hat angekündigt, seine Fabrik zu schließen. Die Produktion soll an anderen Standorten im Ausland zusammengezogen werden.
Der Feuchttücher-Hersteller Nice-Pak schließt sein Werk in Osterweddingen im Landkreis Börde. Das hat die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie bestätigt. Am Montag habe es erste Gespräche mit dem Betriebsrat gegeben. Weitere Angaben wollte die Gewerkschaft zunächst nicht machen.
In dem Werk werden Feuchttücher für Körperhygiene und Flächen-Reinigung produziert. Mehr als hundert Jobs sind von den Schließungs-Plänen betroffen. Wie amerikanische Medien bereits Ende Juni berichteten, hatte Firmenchef Gary Giles angekündigt, die Produktion künftig in den Werken in Flint und Wigan (Großbritannien) zu bündeln. In allen drei Werken arbeiteten nach Angaben des Unternehmens im Jahr 2024 mehr als 700 Beschäftigte.
"Wir müssen Ursachenforschung betreiben"
Der Bürgermeister der Gemeinde Sülzetal, zu der Osterweddingen gehört, Jörg Methner, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, man müsse sich Gedanken machen, warum Firmen abwandern: Nice-Pak sei nicht die erste Firma, die hier "hinschmeißen" würde und ins Ausland gehe. Dabei sei der Bund gefordert. "Wir müssen Ursachenforschung betreiben, warum Firmen von Deutschland abwandern."
Vor 20 Jahren war Produktions-Start
Nice-Pak hatte im Frühjahr 2004 die Produktion in Osterweddingen aufgenommen. Es gab zuvor mehrere Optionen für Standorte in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Osterweddingen hatte schließlich den Zuschlag bekommen. Förderung durch die EU und das Land Sachsen-Anhalt sowie qualifizierte Arbeitskräfte gaben den Ausschlag für die Wahl. So entschloss sich Nice-Pak – auch wegen der Nähe zu Osteuropa – nach Deutschland zu gehen.
Das Engagement in Osterweddingen war die erste Investition des Unternehmens in Deutschland. Das Unternehmen mit Stammsitz in Orangeburg (US-Bundesstaat New York) gehört nach eigenen Angaben zu den führenden Herstellern von Feuchttüchern.
MDR (Max Hensch, Sören Thümler, Hannes Leonard), dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. Juli 2024 | 06:00 Uhr
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