Die Lehrergewerkschaft GEW in Sachsen-Anhalt bereitet gegen die geplante Mehrarbeit für Lehrerinnen und Lehrer eine Klage vor. Landesvorsitzende Eva Gerth sagte MDR SACHSEN-ANHALT, es seien juristische Schritte auf mehreren Ebenen geplant. Zunächst warte man allerdings, bis die entsprechende Verordnung der Landesregierung tatsächlich veröffentlicht wird. Die Gewerkschaftsvorsitzende erklärte, man könne erst dann klagen, wenn es auch Geschädigte gebe – es brauche eine "unmittelbare Betroffenheit".

Ziel sei es, dass die zusätzliche Unterrichtsstunde für Lehrkräfte im besten Fall gekippt werde. Gerth verwies auf andere Bundesländer, wo Mehrarbeit für Lehrkräfte nach Gerichtsentscheidungen wieder zurückgenommen worden sei.

Das bedeutet die zusätzliche Schulstunde pro Woche auf ein Jahr gerechnet:

Ein Beschluss der Landesregierung sieht vor, dass Lehrerinnen und Lehrer ab April eine Stunde pro Woche mehr unterrichten sollen. Wegen der Osterferien würden die Pläne ab dem 11. April greifen. Die Maßnahme war beim Bildungsgipfel im Januar angekündigt worden und soll dem massiven Lehrermangel im Land entgegenwirken. Die zusätzliche Arbeitszeit soll wahlweise ausgezahlt oder einem Arbeitszeitkonto gutgeschrieben werden können.

Die GEW hatte die Pläne zur Mehrarbeit in den vergangenen Wochen scharf kritisiert und darauf verwiesen, dass die Lehrkräfte im Land bereits jetzt überlastet seien. In Magdeburg und Halle hatten im Februar Kundgebungen gegen die Pläne stattgefunden.