Um dem Lehrermangel in Sachsen-Anhalt zu begegnen, setzt das Bildungsministerium von Ministerin Eva Feußner (CDU) auch auf Seiteneinsteiger. Als Informationsangebot werden deshalb seit mehr als einem Jahr sogenannte Speed-Datings angeboten. Damit konnten landesweit insgesamt 24 Lehrkräfte gewonnen werden. Keine schlechte Bilanz, meint Tobias Kühne vom Landesschulamt im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT. "Das ist das Kollegium einer mittelgroßen Schule, was wir gewonnen haben."

Schließlich seien die "Speed-Datings" nur ein Baustein von vielen. Das Landesschulamt stelle jedes Jahr rund tausend Leute ein, da erscheine 24 vielleicht nicht viel. Aber jeder Kopf zähle. "Jeder Kopf steht am Ende vor einer echten Klasse mit echten Kindern", so Kühne weiter.

Nicht selten haben Seitensteiger aber offenbar Probleme, im neuen Job Fuß zu fassen. Unter den Neu-Lehrern gibt es eine relativ hohe Abbruchquote – jeder Dritte hört wieder auf. "Teilweise fehlt die notwendige Unterstützung", sagt Tobias Kühne vom Landesschulamt über mögliche Gründe. Deshalb sollen ältere Lehrer kurz vor dem Ruhestand gefragt werden, ob sie Quereinsteiger beim Berufseinstieg begleiten wollen.

Im vergangenen Jahr haben Seitensteinger gut die Hälfte der rund 1.000 neu eingestellten Lehrer ausgemacht. Über die Abbruchquote hatte zunächst die Volksstimme berichtet.