• Jungen Bäuerinnen und Bauern winkt in Sachsen-Anhalt viel Fördergeld.
• Das neue Programm soll dafür sorgen, dass es auch weiterhin kleine Agrarbetriebe im Land gibt.
• Landwirtschaftsminister Sven Schulze spricht von "herausfordernden" Prognosen, sieht allerdings kein Betriebssterben.

Sachsen-Anhalt will junge Landwirte mit mehr Geld als bisher zur Gründung oder Übernahme eines Agrarbetriebs bewegen. Landwirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) erklärte am Dienstag in Magdeburg, fortan sei eine Förderung von bis zu 100.000 Euro möglich. Das Geld solle Anreiz dafür sein, dass junge Menschen auch im Agrarbereich Verantwortung übernehmen.

Voraussetzung für die Förderung sei, dass die Nachwuchs-Landwirte höchstens 40 Jahre alt sind. Zudem müsse der Betrieb mindestens fünf Jahre lang geführt werden. Das Förderprogramm richtet sich Schulze zufolge an kleinere Betriebe – daher sei ein maximaler Jahresumsatz von 850.000 Euro beziehungsweise 600.000 Euro für spezialisierte Ackerbaubetriebe festgelegt. Schulze erklärte, er wolle keine Unternehmen fördern, "die viele Millionen Euro Umsatz haben und das Geld eigentlich nicht bräuchten".

Mit dem Förderprogramm will die Landesregierung einen Rückgang der Zahl der Betriebe verhindern und die Struktur der Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt erhalten. Landwirtschaftsminister Schulze sagte, die Zukunftsprognosen seien "herausfordernd". Er selbst erlebe allerdings kein "Betriebssterben", sondern vielmehr den Ruf nach mehr Unterstützung.

Das Antragsverfahren zur Förderung beginnt an diesem Donnerstag. Über ein vorheriges Programm hatte das Land Existenzgründungen bereits mit bis zu 70.000 Euro gefördert. Von 2017 bis 2022 sind nach Regierungsangaben rund 5,5 Millionen Euro für 81 Vorhaben bewilligt worden. Das Geld kommt überwiegend aus einem EU-Topf.