Betroffene macht Vorwürfe Brand in Teutschenthal: Feuerwehr hat nicht genug Wasser
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26. Januar 2024, 15:35 Uhr
Nach dem Brand von zwei Doppelhaushälften in Teutschenthal im Saalekreis gibt es Vorwürfe eines Brandopfers. Der zuständige Wasserversorger habe den Wasserdruck nicht erhöht, so dass die Feuerwehr Probleme mit der Wasserversorgung hatte. Wie die Feuerwehr bestätigte, musste sie zum Löschen Wasser aus Swimmingpools der Nachbarschaft nutzen.
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- Eine Frau, deren Doppelhaushälfte abgebrannt ist, beschwert sich in den sozialen Netzwerken über den Teutschenthaler Wasserversorger.
- Der Wasserverband weist die Schuld am mangelnden Löschwasser von sich.
- Teutschenthal ist nicht die einzige Kommune mit Problemen bei der Versorgung der Feuerwehr mit Wasser zum Löschen.
Nach einem Brand am Donnerstag sind in Teutschenthal zwei Doppelhaushälften nicht mehr bewohnbar. Eines der Brandopfer macht dem zuständigen Wasserversorgung nun Vorwürfe, denn der Wasserdruck habe für die Feuerwehr zum Löschen nicht ausgereicht. Die Frau schreibt in den sozialen Medien: "Die haben sich geweigert, den Wasserdruck zu erhöhen. Die Feuerwehr war auch verzweifelt und sauer. Wäre Wasser da gewesen, wär unser Haus nicht soweit abgebrannt - ich bin so wütend".
Die haben sich geweigert, den Wasserdruck zu erhöhen. Die Feuerwehr war auch verzweifelt und sauer.
Wie MDR SACHSEN-ANHALT von der Leitstelle der Feuerwehr erfuhr, hat der Einsatzleiter bereits um 15:30 Uhr gemeldet, dass die Wasserversorgung vor Ort schlecht sei. Die Erhöhung des Netzdrucks sei beantragt worden, aber dem sei nicht stattgegeben worden. Die Feuerwehr habe sich dadurch beholfen, dass sie ihre Pumpen in Swimmingpools in der Nachbarschaft gehängt hätte, um so an Löschwasser zu gelangen.
Wasserverband sieht Schuld nicht bei sich
Für den Wasserdruck im dortigen Netz – der offenbar nicht ausgereicht hat – ist der Wasser- und Abwasserzweckverband Saalkreis (WAZV) zuständig. Auf Nachfrage von MDR SACHSEN-ANHALT bestätigte der Verband, dass die Erhöhung des Wasserdrucks abgelehnt worden sei. "Dieser Bitte konnte nicht entsprochen werden, da das Leitungssystem nicht für höheren Druck ausgelegt ist und bei höherem Druck die Gefahr von Rohrbrüchen besteht", hieß es am Freitag.
Außerdem sei durch die Gemeinde an den falschen Stellen Wasser entnommen worden – nämlich an Leitungen mit geringeren Wassermengen. "Als dieser Fehler nach Hinweis des WAZV Saalkreis behoben wurde, konnte mit dem bestehenden Wasserdruck und der Entnahme an den leistungsstärksten Rohren der Brand gelöscht werden", teilte der Wasserversorger mit.
Der Brand Das Feuer war am Donnerstagnachmittag in einer Doppelhaushälfte in Teutschenthal ausgebrochen. Wegen des starken Windes konnte die Feuerwehr nicht verhindern, dass das Feuer auch auf das andere Gebäude übergriff. Beide Gebäude sind nun unbewohnbar. Verletzt wurde niemand. Die beiden Familien sind jeweils bei Verwandten untergekommen. Die Löscharbeiten dauerten bis spät in den Abend, weil es noch Glutnester gab. Die erste Schadensschätzung liegt laut Polizei bei 350.000 Euro, doch vermutlich werde der Betrag eher noch höher werden.
Löschwasserprobleme bereits bekannt
Aus einer größeren Recherche von MDR SACHSEN-ANHALT war bereits bekannt, dass Teutschenthal Probleme mit der Löschwasserversorgung hat. In anderen Kommunen ist es ähnlich. Deshalb gibt es auch die Empfehlung von amtlichen Risikogutachtern an die Feuerwehr, Tanklöschzüge vorzuhalten.
Der WAZV Saalkreis betonte, dass er lediglich Trinkwasserversorger sei. Für die Bereithaltung von Löschwasser seien die Gemeinden verantwortlich. Der Verband hält den Abschluss von Löschwasserverträgen zwischen Versorger und Gemeinden für nötig, inklusive Hydrantenplan.
Ob ein höherer Wasserdruck im Fall der nun unbewohnbaren Doppelhaushälften Schlimmeres verhindert hätte, kann laut Leitstelle der Feuerwehr noch nicht gesagt werden. Vermutlich habe aber genug Wasser aus den Pools zur Verfügung gestanden.
MDR (Marc Weyrich, Dirk Jacobs, Luise Kotulla)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 26. Januar 2024 | 12:00 Uhr
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