Polizei erlässt Aufenthaltsverbote 21 Personen dürfen Leipziger Hauptbahnhof und Umfeld nicht mehr betreten

07. April 2025, 15:18 Uhr

Die Polizei hat im Bereich des Leipziger Hauptbahnhofs ein Aufenthaltsverbot für 21 Personen ausgesprochen. Diese stehen unter Verdacht, für einen Großteil von Gewaltdelikten und Vergehen im Bereich der Betäubungsmittel-Kriminalität in und am Hauptbahnhof verantwortlich zu sein, wie Leipzigs Polizeisprecher Olaf Hoppe auf Anfrage von MDR SACHSEN mitteilte. Es handle sich um eine kleine Gruppe hauptsächlich mit Migrationshintergrund, die einen wesentlichen Teil der Straftaten in diesem Areal begehe.

Der Hauptbahnhof Leipzig von außen
Der Hauptbahnhof Leipzig ist laut aktueller Kriminalitätsstatistik einer der Orte mit den meisten Strafvergehen in der Stadt. Bildrechte: MDR/Philipp Brendel

Bei Verstößen drohen Zwangsgelder oder Gewahrsam

Die starke Zunahme an Gewaltdelikten, wie Raub oder schwere Körperverletzung, wie auch der Betäubungsmittel-Kriminalität haben die Polizei Hoppe zufolge zu dem Aufenthaltsverbot veranlasst. Betreten die Tatverdächtigen künftig diesen Bereich, dann müssten sie mit Zwangsmitteln wie etwa Zwangsgeld oder Gewahrsam rechnen, erklärte Hoppe. Neben dem Hauptbahnhof dürften die Verdächtigten den Bürgermeister-Müller-Park und das Schwanenteichgelände nicht mehr betreten.

Leipzigs Polizeisprecher Olaf Hoppe 1 min
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MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Mo 07.04.2025 11:56Uhr 00:38 min

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Das Aufenthaltsverbot gilt laut Hoppe seit März für vorerst drei Monate. Sollten die mutmaßlichen Straftäter vergleichbare Straftaten in anderen Stadtgebieten begehen, dann könnten die Polizei auch dort entsprechende Aufenthaltsverbote aussprechen.

Polizei will gegen Kriminalitätshotspot vorgehen

Wie aus der aktuellen Kriminalitätsstatistik hervorgeht, weisen der Hauptbahnhof sowie das Bahnhofsumfeld eine der höchsten Kriminalitätsraten in der Stadt auf. Die Polizei verfolgt laut Hoppe das Ziel, dort die Anzahl der Straftaten zu verringern. Zudem wolle man so die mutmaßlich straffällige Gruppen auseinanderbringen. Die Polizei Leipzig teilte vergangene Woche bei der Vorstellung der Kriminalstatistik für 2024 mit, dass bereits vier der 21 Personen in Haft sitzen.

Im besten Fall haben wir in den drei Monaten einen deutlichen Rückgang der Straftaten, weil die nicht mehr vor Ort ihre Straftaten begehen.

Olaf Hoppe Polizeisprecher der Stadt Leipzig

Tatverdächtigen könnte Abschiebung drohen

Weiteres Ziel sei, die Ermittlungen in Zusammenarbeit mit Kriminal- und Bundespolizei gegen die mutmaßlichen Intensivstraftäter fortzuführen. Aufgrund der Schwere und der hohen Anzahl der Gewalt- und Drogendelikte, könnten für die Tatverdächtigen U-Haft und sogar Abschiebung drohen.

Der Schwanenteich mit beleuchteter Oper und City - Hochhaus am in Leipzig.
Der Schwanenteich mit Oper ist in den Abendstunden beschaulich anzuschauen. Doch nach Polizeiangaben ist das Areal ein Kriminalitätsschwerpunkt. (Archivbild) Bildrechte: imago/STAR-MEDIA

Umfrage: Leipziger fühlen sich am Hauptbahnhof unwohl

Letztlich wolle die Polizei auch das Sicherheitsgefühl im und am Hauptbahnhof erhöhen, erklärte Hoppe. Bereits Umfragen der Stadt von 2023 hätten ergeben, dass sich viele Leipzigerinnen und Leipziger dort unwohl fühlten. Hoppe betont aber auch, dass der Leipziger Hauptbahnhof im Vergleich zu vielen anderen Großstädten eine niedrige Kriminalitätsrate vorweisen würde. "Der Hauptbahnhof ist im Vergleich zu vielen anderen Städten sehr sehr sicher."

MDR (phb/lev)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 07. April 2025 | 11:30 Uhr

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