Polizei erlässt Aufenthaltsverbote 21 Personen dürfen Leipziger Hauptbahnhof und Umfeld nicht mehr betreten
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07. April 2025, 15:18 Uhr
Die Polizei hat im Bereich des Leipziger Hauptbahnhofs ein Aufenthaltsverbot für 21 Personen ausgesprochen. Diese stehen unter Verdacht, für einen Großteil von Gewaltdelikten und Vergehen im Bereich der Betäubungsmittel-Kriminalität in und am Hauptbahnhof verantwortlich zu sein, wie Leipzigs Polizeisprecher Olaf Hoppe auf Anfrage von MDR SACHSEN mitteilte. Es handle sich um eine kleine Gruppe hauptsächlich mit Migrationshintergrund, die einen wesentlichen Teil der Straftaten in diesem Areal begehe.
Bei Verstößen drohen Zwangsgelder oder Gewahrsam
Die starke Zunahme an Gewaltdelikten, wie Raub oder schwere Körperverletzung, wie auch der Betäubungsmittel-Kriminalität haben die Polizei Hoppe zufolge zu dem Aufenthaltsverbot veranlasst. Betreten die Tatverdächtigen künftig diesen Bereich, dann müssten sie mit Zwangsmitteln wie etwa Zwangsgeld oder Gewahrsam rechnen, erklärte Hoppe. Neben dem Hauptbahnhof dürften die Verdächtigten den Bürgermeister-Müller-Park und das Schwanenteichgelände nicht mehr betreten.
Das Aufenthaltsverbot gilt laut Hoppe seit März für vorerst drei Monate. Sollten die mutmaßlichen Straftäter vergleichbare Straftaten in anderen Stadtgebieten begehen, dann könnten die Polizei auch dort entsprechende Aufenthaltsverbote aussprechen.
Polizei will gegen Kriminalitätshotspot vorgehen
Wie aus der aktuellen Kriminalitätsstatistik hervorgeht, weisen der Hauptbahnhof sowie das Bahnhofsumfeld eine der höchsten Kriminalitätsraten in der Stadt auf. Die Polizei verfolgt laut Hoppe das Ziel, dort die Anzahl der Straftaten zu verringern. Zudem wolle man so die mutmaßlich straffällige Gruppen auseinanderbringen. Die Polizei Leipzig teilte vergangene Woche bei der Vorstellung der Kriminalstatistik für 2024 mit, dass bereits vier der 21 Personen in Haft sitzen.
Im besten Fall haben wir in den drei Monaten einen deutlichen Rückgang der Straftaten, weil die nicht mehr vor Ort ihre Straftaten begehen.
Tatverdächtigen könnte Abschiebung drohen
Weiteres Ziel sei, die Ermittlungen in Zusammenarbeit mit Kriminal- und Bundespolizei gegen die mutmaßlichen Intensivstraftäter fortzuführen. Aufgrund der Schwere und der hohen Anzahl der Gewalt- und Drogendelikte, könnten für die Tatverdächtigen U-Haft und sogar Abschiebung drohen.
Umfrage: Leipziger fühlen sich am Hauptbahnhof unwohl
Letztlich wolle die Polizei auch das Sicherheitsgefühl im und am Hauptbahnhof erhöhen, erklärte Hoppe. Bereits Umfragen der Stadt von 2023 hätten ergeben, dass sich viele Leipzigerinnen und Leipziger dort unwohl fühlten. Hoppe betont aber auch, dass der Leipziger Hauptbahnhof im Vergleich zu vielen anderen Großstädten eine niedrige Kriminalitätsrate vorweisen würde. "Der Hauptbahnhof ist im Vergleich zu vielen anderen Städten sehr sehr sicher."
MDR (phb/lev)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 07. April 2025 | 11:30 Uhr