Die Festwiese in Martinsrieth steht nach dem Hochwasser noch immer unter Wasser.
Bildrechte: MDR/Leonard Schubert

Nach Durchbruch bei Hochwasser 2023 Sachsen-Anhalt und Thüringen sanieren gemeinsam Helme-Deich

29. Juni 2024, 11:25 Uhr

Beim Winterhochwasser 2023 wurde der Deich der Helme durchbrochen, um Ortschaften vor der Überflutung zu schützen. Jetzt wollen Sachsen-Anhalt und Thüringen ihn in einem Zwei-Länder-Projekt gemeinsam wiederaufbauen.

Thüringen und Sachsen-Anhalt machen gemeinsame Sache in Sachen Hochwasserschutz: Gemeinsam wollen die Länder einen Deich am Fluss Helme an der gemeinsamen Landesgrenze sanieren. Das haben das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz und der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft in Sachsen-Anhalt am Freitag beschlossen. Der betroffene Deich an der Helme war bei dem Winterhochwasser Ende 2023 zeitweise durchbrochen worden, um zu verhindern, dass Orte in Thüringen überflutet werden.

Bei der Sanierung will Thüringen die Kosten übernehmen und Sachsen-Anhalt die Umsetzung. Damit werde die enge Abstimmung der Behörden der unterschiedlichen Länder, die es bereits bei dem Hochwasser gegeben habe, fortgesetzt. Das teilten die beiden Behörden gemeinsam mit.

Bildergalerie Fotos vom Winterhochwasser 2023

In Teilen von Sachsen-Anhalt hat Dauerregen Hochwasser an vielen Flüssen verursacht. Besonders an Helme und Elbe ist die Lage aktuell angespannt. Bilder der Situationen vor Ort.

Ein THW-Mitglied beobachtet das Hochwasser der Helme.
Besonders vom Hochwasser betroffen ist der Kreis Mansfeld-Südharz im Süden von Sachsen-Anhalt. Die Situation an der Helme hat sich zum Ende der Woche stabilisiert, doch die Pegel sind weiterhin hoch. Es gilt Alarmstufe 4 von 4. (Foto vom 5.1.2024 Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas
Ein THW-Mitglied beobachtet das Hochwasser der Helme.
Besonders vom Hochwasser betroffen ist der Kreis Mansfeld-Südharz im Süden von Sachsen-Anhalt. Die Situation an der Helme hat sich zum Ende der Woche stabilisiert, doch die Pegel sind weiterhin hoch. Es gilt Alarmstufe 4 von 4. (Foto vom 5.1.2024 Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas
Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sichern einen Deich an der Helme mit Sandsäcken.
Die Bundeswehr hat ihren Einsatz an der Helme von Montag auf Freitag vorgezogen. Auch mehrere Feuerwehren sind vor Ort. (Foto vom 5.1.2024) Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas
Ein Feuerwehrmann kontrolliert einen Flusspegel
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr in Kelbra sind seit Weihnachten im Dauereinsatz. (Foto vom 5.1.2024) Bildrechte: MDR/Lucas Riemer
Hochwasser an der Schleuse in Freyburg
Hochwasser auch im benachbarten Burgenlandkreis: In Freyburg an der Unstrut ist die Schleuse überflutet. (Foto vom 4.1.2024) Bildrechte: Pressestelle Burgenlandkreis
Hochwasser Elbe und Dom in Magdeburg, 4. Januar 2024
In Magdeburg ist die Elbe über die Ufer getreten. Die Alarmstufe ist aber bei 2 von 4 geblieben. (Foto vom 4.1.2024) Bildrechte: MDR/Stephan Schulz
Bundeskanzler Olaf Scholz (M, SPD), Reiner Haseloff (r, CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, und Steffi Lemke (l, Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, André Schröder (2.v.l., CDU), Landrat Mansfeld-Südharz , laufen an einem aus Sandsäcken gebauten Deich entlang.
Zusammen mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Donnerstag die Hochwasserregion rund um die Helme besucht. Scholz sicherte Unterstützung bei der späteren Beseitigung der Schäden zu: "Wir werden niemanden alleine lassen." Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas
Hochwasser Stausee Kelbra, 3. Januar 2024
Der Stausee Kelbra ist überflutet. Das Wasser hat hier starke Strömung. Auf dem Campingplatz stehen Wohnmobile fast bis zur Hälfte im Wasser. (Foto vom 3.1.2024) Bildrechte: MDR/Luca Deutschländer
Das Elbehochwasser hat die Baustelle der A14-Brücke überflutet.
Im Norden von Sachsen-Anhalt hat die Elbe die Baustelle der A14-Brücke an der Grenze zu Brandenburg überflutet. (Foto vom 3.1.2024) Bildrechte: picture alliance/dpa/Stephan Schulz | Stephan Schulz
Große Flächen um die Talsperre Kelbra stehen unter Wasser (Drohnenfoto). Die Talsperre wird in den Fluss Helme abgelassen. Tagelange Regenfälle und Tauwetter in den Gebirgen haben zu Hochwasser in Flüssen und Bächen geführt.
Um die vollgelaufene Talsperre Kelbra haben zum Jahreswechsel weiterhin große Flächen unter Wasser gestanden. (Foto vom 31.12.2023) Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch
Die Feuerwehr pumpt Wasser, welches durch den Deich gesickert ist, zurück in den Fluß Helme. Einwohner und Feuerwehren errichten einen Sandsackwall und versuchen so eine Überflutung des Ortes Oberröblingen zu verhindern. Tagelange Regenfälle und Tauwetter in den Gebirgen hatten die Pegel zahlreicher Flüsse ansteigen lassen.
Die Feuerwehr musste Wasser zurück in die Helme pumpen, das durch den Deich gesickert ist. (Foto vom 31.12.2023) Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch
Das Hochwasser der Helme steht in Kelbra bis zur Oberkante einer Fußgängerbrücke.
Das Hochwasser der Helme in Kelbra stand zum Jahreswechsel bis zur Oberkante einer Fußgängerbrücke. (Foto vom 31.12.2023) Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch
Wassermassen fießen durch die Deichöffnung am Fluss Helme auf die umliegenden Flächen.
Wassermassen sind durch die Deichöffnung am Fluss Helme auf die umliegenden Flächen geflossen. (Foto vom 29.12.2023) Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch
Wassermassen fießen durch die Deichöffnung am Fluss Helme auf die umliegenden Flächen.
Um die Hochwassergefahr an der Landesgrenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt zu entspannen, ist der Deich bereits am 28. Dezember kontrolliert geöffnet worden. (Foto vom 29.12.2023) Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch
Aus der Talsperre Kelbra wird Wasser in den Fluß Helme abgelassen (Drohnenfoto).
Aus der Talsperre Kelbra ist Wasser in die Helme abgelassen worden. Die Talsperre war schon kurz nach Weihnachten vollgelaufen. (Foto vom 31.12.2023) Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch
Aufgestapelte Sandsäcke liegen als Hochwasserschutz in Kelbra entlang der Helme.
Einsatzkräfte haben schon tagelang Sandsäcke gefüllt und gestapelt, um aufgeweichte Deiche und Ortschaften zu schützen. (Foto vom 31.12.2023) Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch
Der Spielplatz im Hafen von Tangermünde steht bereits teilweise unter Wasser.
Auf diesem Spielplatz in Tangermünde haben am Jahresende ganz bestimmt keine Kinder getobt. Bildrechte: MDR/Alexander Klos
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Länderübergreifendes Hochwasserschutzkonzept geplant

Demnach ist geplant, die Durchbruchsstelle instand zu setzen. Nach dem Durchbruch war der Deich provisorisch durch sogenannte Spundwände verschlossen worden, die nun wieder entfernt würden. Im Oktober 2024 soll es losgehen. Wie viel die Instandsetzung kosten wird, müsse laut den Behörden allerdings erst im Rahmen der Planung und Ausschreibung ermittelt werden.

Ziel ist nun, für die Helme ein länderübergreifendes Hochwasserschutzkonzept zu erarbeiten. Die Helme entspringt in Thüringen, fließt durch Sachsen-Anhalt und mündet in Thüringen in die Unstrut.

Mehr zum Helme-Hochwasser

MDR (Alisa Sonntag), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. Juni 2024 | 06:00 Uhr

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