Neues Stadtoberhaupt Oberbürgermeisterwahl 2025 in Halle: Alexander Vogt gewinnt Stichwahl
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23. Februar 2025, 23:48 Uhr
Mit Alexander Vogt bekommt die Stadt Halle (Saale) einen neuen Oberbürgermeister. Der parteilose Politiker konnte sich am Sonntag in einer Stichwahl mit 51,8 Prozent der Stimmen knapp gegen Egbert Geier (SPD) durchsetzen. Im ersten Wahlgang am 2. Februar hatte keiner der beiden die absolute Mehrheit erreicht.
- Alexander Vogt ist zum neuen Oberbürgermeister von Halle (Saale) gewählt worden.
- Die Stichwahl fand parallel zur Bundestagswahl am Sonntag statt.
- Im ersten Wahlgang konnte kein Kandidat die absolute Mehrheit gewinnen, CDU-Kandidatin Kerstin Godenrath schied aus.
Alexander Vogt (parteilos) wird neuer Oberbürgermeister von Halle. Der parteilose Politiker konnte sich am Sonntag in einer Stichwahl mit 51,8 Prozent der Stimmen knapp gegen Egbert Geier (SPD) durchsetzen. Geier erhielt laut vorläufigem Ergebnis der Stadt 48,2 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 64,3 Prozent.
Die Wahl fand parallel zur Bundestagswahl statt. Insgesamt waren 186.000 Menschen zur Wahl gebeten, fast 10.000 mehr als zur Bundestagswahl. Der Oberbürgermeister kann von Jugendlichen ab 16 Jahren gewählt werden, für den Bundestag gilt das Mindestalter 18 Jahre.
Was denken die Bürgerinnen und Bürger in Halle am Tag der Oberbürgermeisterwahl, was bewegt sie zur Wahl zu gehen? Von ihren Wünschen und Hoffnungen erzählen Sie MDR SACHSEN-ANHALT in dieser Umfrage.
Rege Abstimmung über Briefwahl
Wenige Tage vor den beiden Wahlen zeichnete sich bereits ein großes Interesse ab. In der Briefwahlstelle im Stadthaus konnten Hallenser ihre Stimme abgeben, wovon nach Beobachtungen von MDR SACHSEN-ANHALT reichlich Gebrauch gemacht wurde.
Die Stichwahl war nötig, nachdem im ersten Wahlgang am 2. Februar keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit (mehr als 50 Prozent) erreicht hatte. Egbert Geier bekam laut amtlichem Ergebnis mit 37,1 Prozent die meisten Stimmen. Geier führt seit vier Jahren die Geschäfte der Stadt, nachdem der bisherige Oberbürgermeister Bernd Wiegand vom Stadtrat suspendiert worden war.
Da die Stichwahl am Sonntag auf den Tag der vorgezogenen Bundestagswahl fiel, haben die Menschen in Halle doppelt abgestimmt. Seit 1994 wurden alle Oberbürgermeisterwahlen in Halle in einer Stichwahl entschieden. Weitere Informationen zum Wahltag und den Wahllokalen bündelt die Stadt Halle auf ihrer Internetseite.
OB-Wahl in Halle: Geier und Vogt zufrieden mit erstem Wahlgang
Nach dem ersten Wahlgang hatte sich Bürgermeister Geier in einer ersten Stellungnahme bei den Hallenserinnen und Hallensern bedankt. MDR SACHSEN-ANHALT sagte der SPD-Politiker, er sei glücklich über das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Mit neun Kandidatinnen und Kandidaten sei das Spektrum sehr breit gewesen.
Der parteilose Vogt sagte MDR SACHSEN-ANHALT ebenfalls, er freue sich über das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler. Der Wahlkampf habe ihm sehr viel Spaß gemacht. Vogt wollte im Vorfeld der Wahl eigentlich CDU-Kandidat werden, verlor aber den parteiinternen Kampf. Daraufhin trat Vogt aus der CDU aus.
Godenrath verpasst Stichwahl
Die CDU-Kandidatin Kerstin Godenrath hatte es überraschend nicht in die Stichwahl geschafft. Sie galt als ärgste Konkurrentin von Geier, bekam am Ende aber nur 15,5 Prozent der Stimmen. Über die Zehn-Prozent-Marke schaffte es auch Andreas Wels (Hauptsache Halle) mit 11,4 Prozent.
Die hallesche CDU erklärte, das Ergebnis der Wahl sei enttäuschend. Kerstin Godenrath habe für einen "echten Neustart im Rathaus" gestanden und einen fairen und ehrlichen Wahlkampf geführt, sagte der CDU-Kreisvorsitzende Marco Tullner.
Online-Wahlhilfetool "Voto" vor erstem Wahlgang mehr als 40.000 Mal genutzt
Im Zusammenhang mit der Wahl haben bis Anfang Februar gut 40.000 Menschen das Wahlhilfetool "Voto" genutzt. Allein am ersten Wahltag am 2. Februar waren es 6.000. Das teilte die TU Darmstadt, die das Projekt fördert, MDR SACHSEN-ANHALT mit. Bei der OB-Wahl in Frankfurt am Main 2023 hatte es demnach insgesamt 28.000 Nutzungen gegeben.
Den Angaben zufolge waren viele Nutzer lange unentschlossen, wen sie bei der OB-Wahl in Halle wählen sollen. Mit Blick auf die Bundestagswahl wüssten viele schon eher, wen sie unterstützen möchten. Das Wahlergebnis unter den Voto-Nutzern sei zudem erstaunlich nah am tatsächlichen Wahlergebnis in Halle gewesen.
Bis zur anstehenden Stichwahl bleibt Voto den Angaben nach mit den Stichwahlkandidaten Geier und Vogt am Start.
Oberbürgermeisterwahl in Halle: Alle Kandidaten im ersten Wahlgang
Nach Angaben der Stadtverwaltung waren rund 186.000 Menschen aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Um die Nachfolge des in den Ruhestand versetzten Oberbürgermeisters Bernd Wiegand hatten sich insgesamt neun Menschen beworben:
- Egbert Geier (SPD),
- Kerstin Godenrath (CDU),
- Andreas Wels (Hauptsache Halle),
- Dörte Jacobi (Die Partei),
- Martin Bochmann (unabhängiger Kandidat)
- Sven Macha (unabhängiger Kandidat)
- Alexander Vogt (unabhängiger Kandidat)
- Wolfgang Hoppe (unabhängiger Kandidat)
- Maik Weiderpas (unabhängiger Kandidat)
Wahlbeteiligung im ersten Wahlgang leicht gestiegen
Im ersten Wahlgang zur OB-Wahl lag die Wahlbeteiligung bei 47,5 Prozent. Sie ist damit im Vergleich zu den vergangenen Oberbürgermeisterwahlen in Halle gestiegen: 2019 lag die Wahlbeteiligung im ersten Wahlgang bei 42,4 Prozent, 2012 im ersten Wahlgang sogar nur bei 34,6 Prozent.
Oberbürgermeister Wiegand 2021 suspendiert
Die Oberbürgermeisterwahl in Halle ist nach dem jahrelangen Schwebezustand und dem vorzeitigen Aus des eigentlichen Amtsinhabers Bernd Wiegand (parteilos) notwendig geworden. Eigentlich wäre die nächste OB-Wahl erst im Herbst 2026 gewesen.
MDR (Oliver Leiste, Luca Deutschländer, Marius Rudolph, Jörg Wunram, Marc Weyrich, Fabian Brenner, Maren Wilczek, Kalina Bunk, Anne Gehn-Zeller) | Erstmals veröffentlicht am 29.01.2025
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 24. Februar 2025 | 05:00 Uhr
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