Schloss Moritzburg, 2018
Schloss Moritzburg in Zeitz: Zur Bundestagswahl 2025 wird am 23. Februar hier entschieden, wer Direktkandidat für den Wahlkreis 72 wird. (Archivfoto) Bildrechte: IMAGO / Steffen Schellhorn

Vorläufiges Ergebnis Bundestagswahl 2025: AfD gewinnt Wahlkreis Burgenland - Saalekreis

24. Februar 2025, 00:12 Uhr

Die Bundestagswahl 2025 ist vorbei. Im Wahlkreis 72 Burgenland - Saalekreis hatten acht Kandidatinnen und Kandidaten um die Gunst der knapp 200.500 Wahlberechtigten geworben. Seit Sonntagabend ist klar: Gewonnen hat den Wahlkreis die AfD.

Das Ergebnis im Wahlkreis 72 Burgenlandkreis-Saalekreis

Die AfD hat bei der Bundestagswahl am Sonntag den Wahlkreis 72 (Burgenland-Saalekreis) gewonnen. Das geht aus dem vorläufigen Ergebnis hervor, das das Statistische Landesamt am Sonntagabend veröffentlicht hat. Demnach holte die AfD 44,4 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis – gefolgt von CDU (24,2 Prozent), Linken (10,9 Prozent) und SPD (10,1 Prozent).

Die Freien Wähler holten 4,1 Prozent der Erststimmen, die FDP 3,0 vor den Grünen mit 2,4 Prozent.

Das ist der Gewinner im Wahlkreis Burgenlandkreis-Saalekreis

Wahlkreis-Gewinner ist damit Martin Reichardt. Seit 2017 sitzt der 55-jährige Reichardt für die AfD im Bundestag – bei der Bundestagswahl 2021 schaffte der Pädagoge den Einzug als Spitzenkandidat seiner Partei über die Landesliste. Als AfD-Landesvorsitzender kandidiert er diesmal auch auf Platz eins der Landesliste. Reichardt war bereits Mitglied in mehreren Parteien vor der AfD, er war in der SPD, der FDP und bei den Republikanern.

Er hat drei Kinder und vor der Wahl angekündigt, sich unter anderem für die Stärkung von Familien und die Begrenzung von Zuwanderung einsetzen zu wollen.

Martin Reichardt
Der Pädagoge Martin Reichardt hat den Wahlkreis 72 bei der Bundestagswahl gewonnen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert

Diese Kandidaten waren außerdem im Wahlkreis angetreten

Im Wahlkreis 72 wurden insgesamt acht Direktkandidaten für die Bundestagswahl 2025 zugelassen. Neben Reichardt für die AfD war auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Dieter Stier angetreten. Der 60-Jährige war bereits 2009 in den Bundestag eingezogen und hatte bei der vergangenen Wahl 2021 sei Direktmandat noch verteidigen können. Die Linke hatte den Kommunikationselektroniker Michael Scholz ins Rennen geschickt. Er steht zudem auch auf dem vierten Platz der Landesliste der Linken.

Die SPD hatte den Fluggerätemechaniker Norman Steigleder und die Freien Wähler die Honorardozentin Rebecca Resch aufgestellt. Die FDP stellte den 20-jährigen Studenten Moritz Eichelmann auf. Seit 2024 ist er im Stadtrat von Merseburg. Der in Naumburg wohnende Marketingmanager Enrico Gemsa stand für die Grünen auf dem Wahlzettel. Als Einzelbewerber hatte sich der Wirtschaftsingenieur Matthias Senftleben aufgestellt.

Im Wahlkreis 72 (Burgenland-Saalekreis) leben mehr als 256.000 Menschen, so Zahlen des Statistischen Landesamtes. Davon sind mehr als 200.500 wahlberechtigt. Zum Wahlkreis zählen der Burgenlandkreis und Teile des Saalekreises (die Gemeinden Bad Dürrenberg, Braunsbedra, Leuna, Merseburg, Schkopau).

Nicht jeder Wahlkreisgewinner zieht zwingend in den Bundestag ein

Zur Bundestagswahl 2025 sind erstmals die Änderungen einer Wahlrechtsreform angewandt, die von der Ampel-Koalition im Mai 2023 beschlossen wurden. Die wichtigste Neuerung ist die sogenannte Zweitstimmendeckung. Demnach können Parteien lediglich so viele Abgeordnete ins Parlament schicken, wie es ihrem Zweitstimmenergebnis entspricht. Für Parteien, die viele Direktmandate gewinnen, kann das bedeuten, dass nicht jeder Wahlkreissieger auch wirklich in den Bundestag kommt. Denn Ausgleichs- und Überhangmandate gibt es nach der Reform nicht mehr. Eine Ausnahme hiervon gilt für parteiunabhängige Kandidaten: Diese erringen einen Sitz unmittelbar aufgrund der Mehrheit an Erststimmen im Wahlkreis.

Ziel der Änderung war, den Bundestag zu verkleinern. Er war aufgrund der Überhang- und Ausgleichsmandate in den vergangenen Wahlperioden deutlich größer als die gesetzliche Regelgröße. Die Regelgröße lag bislang bei 598, in der auslaufenden Legislatur saßen aber 736 Abgeordnete im Bundestag. Mit dem neuen Wahlrecht wird die Zahl der Sitze auf 630 begrenzt.

Zusätzlich gilt die Grundmandatsklausel, wenn auch vermutlich zum letzten Mal. Danach muss eine Partei bundesweit auf mindestens fünf Prozent der Stimmen kommen, um in den Bundestag einzuziehen. Ausnahme: Gewinnt eine Partei drei Direktmandate, dann zieht sie als Fraktion in den Bundestag - auch wenn sie die Fünf-Prozent-Hürde nicht schafft. Eine Neuregelung dieser Klausel hat das Bundesverfassungsgericht für die Bundestagswahl 2025 im Sommer verworfen.

Hinweis: Alle Angaben und Informationen beruhen auf öffentlichen Quellen, Auskünften der Wahlleiter, von den Kandidaten selbst oder von Parteien. Über die Zulassung zur Wahl entscheiden die Landes- und Kreiswahlleiter.

Ergebnisse aus der vorherigen Bundestagswahl

Bei der letzten Bundestagswahl 2021 waren in Sachsen-Anhalt rund 1,8 Millionen Menschen wahlberechtigt. Insgesamt sitzen 18 Parlamentarier für Sachsen-Anhalt im Bundestag: fünf Frauen und 13 Männer.

Die Ergebnisse der letzten Bundestagswahl finden Sie, auch für Ihren Wahlkreis, hier.

Mehr zum Thema Bundestagswahl 2025 in Sachsen-Anhalt

MDR (Hannes Leonard), dpa | Erstmals veröffentlicht am 28.01.2025

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 23. Februar 2025 | 19:00 Uhr

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