Der Chemie- und Industrie-Park in Alttröglitz bei Zeitz (Burgenlandkreis) soll in den nächsten Jahren wachsen. Dagegen machen Anwohner mobil. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT forderten sie bei einer Infoveranstaltung des Betreibers Infra-Zeitz am Dienstagabend einen Stopp der Pläne. Nach ihrer Ansicht wird der weitere Ausbau den Lebensraum extrem einschränken, unter anderem durch noch mehr Emissionen und Lkw-Verkehr.

Infra-Zeitz-Betreiberchef Christoph Hansel schlug als Kompromiss sogenannte Werkstattgespräche mit allen Beteiligten vor. Dort könnte man klären, wie sich die Anwohner ihre Zukunft in der Elsteraue vorstellten und was das für den Chemiepark bedeute.

Die Betreiber setzen vor allem auf grüne und nachhaltige Chemie. Zurzeit baut die Südzucker-Tochter CropEnergies für 320 Millionen Euro eine Anlage, in der aus Bioethanol Bio-Ethylacetat gemacht werden soll. Das Werk mit 50 neuen Arbeitsplätzen soll im kommenden Jahr in Betrieb gehen. Es ist Südzucker zufolge europaweit einzigartig.

Ethylacetat ist eine transparente Flüssigkeit, die überwiegend als Lösungsmittel eingesetzt wird, aber auch bei der Herstellung von flexiblen Verpackungen und Beschichtungen. Derzeit wird Ethylacetat hauptsächlich aus fossilen Rohstoffen hergestellt.