Junge Menschen sitzen in einem Stuhlkreis um eine Person herum, die spricht.
Beim Workshop an der Landesschule Pforta sind noch einige Fragen offen geblieben. Deshalb wird über eine Fortsetzung nachgedacht. Bildrechte: MDR/Andreas Manke

Workshop Landesschule Pforta: Schüler lernen Umgang mit Nahost-Konflikt

14. Januar 2024, 17:04 Uhr

Der Hamas-Terrorangriff auf Israel im Oktober letzten Jahres und der Krieg in Gaza bestimmen die Nachrichten. Auch viele junge Menschen beschäftigen sich damit, auch in Schulen. Um den Konflikt besser zu verstehen und den Umgang damit zu lernen, fand an der Landesschule Pforta in Naumburg nun ein Workshop zum Thema statt.

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Seit dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel letzten Oktober und dem darauffolgenden Krieg in Gaza ist der Nahost-Konflikt ein Thema, das auch viele junge Menschen beschäftigt. Auf den gestiegenen Diskussionsbedarf junger Menschen hat die Landesschule Pforta in Naumburg mit einem Wochenend-Workshop reagiert. In einer ehemaligen Turnhalle lernen 30 Schülerinnen und Schüler aus den Klassenstufen neun bis 12 gemeinsam. Es gibt Vorträge, Videos und Rollenspiele.

Der Workshop findet auf Wunsch der Kinder und Jugendlichen statt, sagt Geschichtslehrerin Anne Gnielka. "Wir haben die Geschehnisse vom 7. Oktober natürlich im Unterricht versucht, einzuordnen und prompt standen sowohl bei meiner Kollegin als auch bei mir Schüler am Lehrertisch und haben gefragt: 'Können wir dazu mehr erfahren?'"

Unsicherheit bei den Schülern

Rektorin Kathrin Volkmann sieht bei den Diskussionen zum Nahost-Konflikt große Unsicherheiten in ihrer Schülerschaft: "Bei dem Thema sind unsere Schüler, die normalerweise sehr eloquent sind und sich mit Dingen auseinandersetzen, deutlich geworden und haben gesagt: 'Das ist zu komplex, das überschauen wir nicht. Wir wollen verstehen, was in der Presse passiert.'" Das polarisiere extrem. "Die sehen auch, was in den sozialen Netzwerken passiert, dass da große gegensätzliche Blasen unterwegs sind. Und die haben gesagt: 'Wir brauchen Input'."

Emotionen besprechbar machen

Der Workshop soll dazu führen, dass die Schülerinnen und Schüler sicherer argumentieren können. Das wünscht sich der Workshopleiter Jahne Nicolaisen vom Mideast Freedom Forum in Berlin.

Er will, dass die Kinder und Jugendlichen mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg halten. "Und dass wir auch Emotionen versachlichen und besprechbar machen. Gerade jetzt mit den aktuellen Eskalationen schießen die Emotionen hoch. Und es ist wichtig, das multiperspektivisch darzustellen und das versuchen wir", erklärt Nicolaisen.

Antisemitismus und Rassismus in der Geschichte Deutschlands

Die Schülerinnen und Schüler zeigen sich zufrieden mit dem Workshop. Sie begrüßen das vermittelte Wissen und die Kontextualisierung. "Ich konnte sehr viele Kausalketten fassen, aber wurde auch dafür sensibilisiert, wie verwurzelt Antisemitismus, Rassismus oder auch allgemeine feindliche Handlungen in unserer Geschichte sind. Aber auch, wie ich beispielsweise Israel-bezogene Kritik und Israel-bezogenen Antisemitismus unterscheiden kann", sagt die Elftklässlerin Emma Weiß.

Trotz allem, was die Kinder und Jugendlichen gelernt haben, sind noch Fragen offen geblieben. Deshalb denkt die Schule über eine Fortsetzung des Workshops nach.

MDR (Andreas Manke, Sebastian Gall)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 14. Januar 2024 | 12:00 Uhr

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