Verkehr So weit sind die Bauarbeiten an den Saalebahn-Brücken in Bad Kösen
Hauptinhalt
08. November 2024, 12:43 Uhr
Auf den Brückenbaustellen der Bahnstrecke durch das Saaletal in Bad Kösen ist bald Halbzeit. Was hier umgebaut wird, wie die Bauleute vorgehen und wie Wassertourismus 2025 möglich sein wird - Fragen und Antworten.
Worum geht es genau?
Im Naumburger Ortsteil Bad Kösen macht die Netzgesellschaft der Deutschen Bahn, DB Infrago, vier Brücken der Saalebahn über die Saale fit für die nächsten 100 Jahre Zugverkehr. Die Brücken wurden beim Bau der Bahnstrecke 1846 errichtet und bekamen in den 1960-er Jahren Fahrbahnwannen aus Beton, in denen Schotter, Schwellen und Gleise liegen. Diese Wannen werden nun erneuert.
Wie gehen die Bauleute vor?
Die Bahnstrecke ist weiter befahrbar, auf mehreren Kilometern Länge allerdings nur auf einem Gleis. Der Reise- und Güterzugverkehr ist "ausgedünnt", weil das verbliebene Gleis weniger Züge aufnehmen kann als es beide Gleise könnten. Damit die Züge auf das verbliebene Gleis wechseln können, wurden dies- und jenseits des Baustellenabschnitts Weichen eingebaut. Anfang Juni wurde mit dem Streckengleis in Richtung Naumburg begonnen: Die alten Fahrbahnwannen wurden abgebrochen, dann neue errichtet - zum Teil mit Beton-Fertigteilen aus der Fabrik. Wenn eine Seite fertig ist, wechseln die Bautrupps auf die andere. Das Gewölbe der Brücken von anno 1846 bleibt vollständig erhalten, wird lediglich saniert.
Wie ist der Stand der Arbeiten?
DB Infrago und die beiden beauftragten Baufirmen aus Leipzig und Bautzen steuern auf die Halbzeit zu: Mittlerweile sind die neuen Betonwannen auf den Brückenseiten des Streckengleises Richtung Naumburg so gut wie fertig. Am 22. November um 21 Uhr wird die Strecke für vier Tage voll gesperrt. Zwischen Großkorbetha und Großheringen fahren Busse statt der gewohnten Regionalzüge. Betroffen sind die Linien RB 20 (Leipzig-Eisenach) und RB 25 (Halle-Saalfeld). Die Intercity-Züge von Karlsruhe nach Leipzig fahren nur bis und ab Nürnberg. Ab 26. November um 5 Uhr rollen die Züge wieder eingeschränkt, Ende Mai 2025 soll der Zugverkehr wieder ohne Abstriche funktionieren. Restarbeiten etwa am Gewölbe der Brücken, sagt DB-Infrago-Projektingenieur Steffen Lucas, könnten danach auch bei fahrenden Zügen ausgeführt werden.
Und was ist mit dem Wassertourismus ...?
Bald nach Baustart - genauer im Juli 2024 - hatte es mächtig Ärger gegeben: Die Saale wurde an der Landesgrenze zu Thüringen flussabwärts durch die Behörden für Wassertouristen auf mehreren Kilometern gesperrt. Nach massivem Protest, etwa der Bootsverleiher, wurde ein Kompromiss gefunden und die Saale wieder geöffnet. Mit Saisonende im Oktober wurde der Fluss erneut gesperrt. Ab Ostern werde Wassertourismus auf dem Saaleabschnitt wieder eingeschränkt möglich sein, sagt DB-Infrago-Projektleiterin Nicolle Rätzel: An Wochenenden sowie Feier- und Brückentagen sei Paddeln und Schlauchboot fahren erlaubt, in der Woche nicht. Gänzlich freigegeben wird die Saale für den Wassertourismus Ende Mai.
MDR (Sebastian Großert)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 08. November 2024 | 08:30 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/9cb2e564-617f-4746-9bad-17046e7f8884 was not found on this server.