Im Wahlkreis 72 (Burgenland-Saalekreis) leben mehr als 256.000 Menschen, so Zahlen des Statistischen Landesamtes. Davon sind mehr als 200.500 wahlberechtigt. Zum Wahlkreis zählen der Burgenlandkreis und Teile des Saalekreises (die Gemeinden Bad Dürrenberg, Braunsbedra, Leuna, Merseburg, Schkopau).

Bei der letzten Bundestagswahl 2021 waren in Sachsen-Anhalt rund 1,8 Millionen Menschen wahlberechtigt. Insgesamt sitzen 18 Parlamentarier für Sachsen-Anhalt im Bundestag: fünf Frauen und 13 Männer.

Die Ergebnisse der letzten Bundestagswahl finden Sie, auch für Ihren Wahlkreis, hier. Das Landesergebnis sehen Sie hier:

Wegen der schrumpfenden Bevölkerung hat Sachsen-Anhalt von seinen ursprünglich neun Bundestagswahlkreis einen an Bayern verloren. 2024 hat der Bundestag eine entsprechende Änderung des Wahlgesetzes beschlossen. Dadurch verschwindet der Wahlkreis Anhalt, der unter anderem Bitterfeld-Wolfen und Köthen umfasst. Die betroffenen Wähler werden auf die benachbarten Wahlkreise verteilt. 

Im Wahlkreis 72 wurden insgesamt acht Direktkandidaten für die Bundestagswahl 2025 zugelassen, teilte ein Sprecher des Burgenlandkreises auf Nachfrage von MDR SACHSEN-ANHALT mit:

Der 20-jährige Moritz Eichelmann ist im Süden Sachsen-Anhalts verwurzelt. Erste politische Erfahrungen hat er als Schülersprecher gemacht. Schnell gelang ihm der Aufstieg in den Landesschülerrat, zu dessen Vorsitzenden Eichelmann gewählt wurde. Seit 2024 ist er für die FDP im Stadtrat von Merseburg.

• 2004 in Halle geboren, aufgewachsen in Merseburg, Abitur am Domgymnasium
• Student an der Uni Halle, jüngster Stadtrat in Merseburg
• Politische Schwerpunkte: Bildung, Kultur, Digitales, junge Menschen, ländlicher Raum, Kommunales

Der 44-jährige Enrico Gemsa will vor allem die Gemeinschaft stärken. Sein Ziel sei es, zu verhindern, dass der Populismus die Gesellschaft weiter spalte, sagt er.

• 1980 in Berlin geboren, wohnt in Naumburg, verlobt, ein Kind
• Studium Kommunikation/Medien (Journalismus & PR) und Kulturmarketing
• Themenschwerpunkte: Steuerreformen, bessere Integration, Investitionen in Bildung und Energieinfrastruktur

Seit 2017 sitzt der 55-jährige Martin Reichardt für die AfD im Bundestag – bei der Bundestagswahl 2021 schaffte er den Einzug als Spitzenkandidat seiner Partei über die Landesliste. Als AfD-Landesvorsitzender kandidiert er diesmal auch auf Platz eins der Landesliste. Reichardt war bereits Mitglied in mehreren Parteien vor der AfD, er war in der SPD, der FDP und bei den Republikanern.

• geboren 1969 in Goslar, verheiratet, drei Kinder
• Abitur, Ausbildung zum Offizier, Bundeswehr, Studium Pädagogik, leitender Angestellter.
• Themenschwerpunkte: Stärkung der Familien, Begrenzung der Einwanderung, Ablehnung Kohleausstieg

Die 38-jährige Rebecca Resch hat einen Master of Science Osteopathie. Derzeit ist sie mit Privatpraxis für alternative Heilmethoden, Physiotherapie und Osteopathie tätig, sowie als Honorardozentin. Ihre Themenschwerpunkte sind die Bildungs-, Gesundheits-, Sozial- und Kommunalpolitik.

Durch den Kreiswahlausschuss wurde auch Matthias Sanftleben als Einzelbewerber zugelassen.

Der 50-jährige Michael Scholz bringt eigenen Angaben zufolge seine ganze berufliche Erfahrung in die Politik ein. Durch seine Arbeit als Datenbankentwickler habe er einen Blick für Details, als auch für die großen Zusammenhänge. Daneben habe ihn seine Arbeit in der Gewerkschaft (Verdi) geprägt. Dieses Wissen wolle er für seine politische Arbeit nutzen. Scholz tritt auch auf Platz vier der Landesliste der Linken an.

• 1974 geboren und aufgewachsen in Naumburg (Saale), verheiratet, eine Tochter
• engagiert sich neben dem Job bei Verdi und im Vorstand des Gartenvereins "Erholung" e.V. Naumburg
• Themenschwerpunkte: Tarifvertragsrecht reformieren, Ausbau ÖPNV, Reform der Schuldenregeln

Der 45-jährige Norman Steigleder ist IG Metall-Mitglied. Neben seiner Arbeit engagiert sich Steigleder auch beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Den Strukturwandel in Mitteldeutschland durch den Kohleausstieg will er "sozial, ökologisch und beteiligungsorientiert gestalteten".

Ganz knapp konnte auch Dieter Stier sein Direktmandat im Burgenlandkreis und Saalekreis bei der Bundestagswahl 2021 trotz Verlusten gegen die AfD verteidigen. Der 60-Jährige ist seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages. Davor war er Mitglied des Kreistages und für die CDU im Stadtrat Weißenfels.

• geboren 1964 in Weißenfels, ledig
• Zootechniker, Studium, Pferdewirtschaftsmeister, Agentur für Tierversicherungen (Inhaber), Mitglied des Deutschen Bundestages
• Themenschwerpunkte: Kommunalfinanzen, Haushalt, Ernährung, Landwirtschaft, Sport und Jugend

Hinweis: Alle Angaben und Informationen beruhen auf öffentlichen Quellen, Auskünften der Wahlleiter, von den Kandidaten selbst oder von Parteien. Die Namen sind in alphabetischer Reihenfolge sortiert. Die Kandidatinnen und Kandidaten, von denen die Redaktion Fotos zur Verfügung gestellt bekommen hat, sind samt Foto aufgelistet. Über die Zulassung zur Wahl entscheiden die Landes- und Kreiswahlleiter.