Frau liegt auf Gymnastikball
Physiotherapie, Arztbehandlungen, Rezeptzuzahlungen: In Sachsen-Anhalt wird immer mehr Geld für die Gesundheit ausgegeben. (Symbolbild) Bildrechte: Colourbox.de

Effekte durch Corona und Alter Gesundheitsausgaben deutlich gestiegen

10. August 2023, 09:37 Uhr

Knapp 6.000 Euro pro Kopf wurden 2021 in Sachsen-Anhalt für die Gesundheit ausgegeben – knapp 250 Euro mehr als im Bundesdurchschnitt. Damit sind die Ausgaben binnen zehn Jahren deutlich gestiegen. Als Gründe nennt das Statistische Landesamt die Corona-Pandemie und die alternde Bevölkerung in Sachsen-Anhalt.

Die Gesundheitsausgaben in Sachsen-Anhalt sind innerhalb von zehn Jahren deutlich gestiegen. Laut Statistischem Landesamt wurden pro Kopf im Jahr 2021 knapp 6.000 Euro bezahlt. Zehn Jahre zuvor waren es rund 2.000 Euro weniger. Pro Einwohner wurden in Sachsen-Anhalt 244 Euro mehr für die Gesundheit ausgegeben als im Bundesdurchschnitt.

Die Gesundheitsausgaben summierten sich 2021 auf insgesamt 12,9 Milliarden Euro. Eingeschlossen sind darin sämtliche Kosten, die die Kranken- und Pflegekassen, Renten- und Unfallversicherer, aber auch Arbeitgeber bezahlt haben. Auch von Verbraucherinnen und Verbrauchern aufgebrachte Ausgaben wie Eigenbeteiligungen bei Rezeptverordnungen zählen dazu.

Die Gesundheitsausgaben im Detail (zum Ausklappen)

Allein die von den gesetzlichen Krankenkassen getragenen Pro-Kopf-Leistungen erhöhten sich in dem Zehn-Jahres-Zeitraum von 2.478 Euro im Jahr 2011 auf 3.598 Euro. Bei der Pflegeversicherung stiegen die Ausgaben um mehr als das Doppelte von 402 auf 828 Euro. Beide Werte sind laut Statistikern die höchsten in ganz Deutschland.

Hingegen war Sachsen-Anhalt 2021 Schlusslicht bei den Ausgaben privater Krankenversicherer je Einwohner, die im Schnitt bei 224 Euro lagen. Wie in anderen ostdeutschen Ländern ist der Anteil privat Krankenversicherter in Sachsen-Anhalt eher gering.

Prozentual verzeichneten die öffentlichen Haushalte den höchsten Anstieg bei den Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben: Sie kletterten um 210 Prozent auf 468 Euro im Jahr 2021 (2011: 151 Euro). Hier schlägt sich den Statistikern zufolge die Pandemie nieder, in der Land und Kommunen starke Ausgabenerhöhungen zu verzeichnen hatten, etwa für Impfzentren oder Personal in den Gesundheitsämtern.

Für Selbstzahlerleistungen wandten Verbrauchern 2021 im Schnitt 517 Euro auf. Die gesetzliche Rentenversicherung übernahm Gesundheitskosten von 73 Euro je Einwohner, Arbeitgeber 160 Euro.

Gründe für Anstieg: Corona und Alter der Bevölkerung

Die Statistiker sehen als Grund für den Anstieg vor allem die Corona-Pandemie und die ältere Bevölkerungsstruktur. Mit einem Durchschnittsalter von etwa 48 Jahren hatte Sachsen-Anhalt 2022 die bundesweit älteste Bevölkerung.

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dpa, MDR (Cornelia Winkler)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. August 2023 | 08:00 Uhr

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