Einführung zum 1. Januar Hausärzte: Einheitliches System für E-Rezept fehlt
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09. August 2023, 17:32 Uhr
Ab dem 1. Januar 2024 soll das E-Rezept in den Arztpraxen Pflicht werden. Dass es auch so kommt, sehen die Ärzte kritisch. Es fehle ein einheitliches System. Die Apotheken im Land sind nach eigener Aussage auf die Umstellung vorbereitet. Bislang würden aber nur wenige E-Rezepte die Apotheken erreichen.
- Für das E-Rezept, dass ab 2024 Pflicht in den Praxen werden soll, fehlt nach Ansicht der Hausärzte ein einheitliches System.
- Die Apotheken sehen sich gut vorbereitet für die Umstellung, noch werden bei ihnen aber kaum E-Rezepte eingelöst.
- Nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Lauterbach haben die vergangenen Monate gezeigt, dass das E-Rezept funktioniere.
Das elektronische Rezept bereitet Sachsen-Anhalts Arztpraxen weiter Probleme. Durch die verschiedenen Methoden und zahlreichen Softwareprobleme seien gerade wenige Ärzte bereit, das E-Rezept zu verwenden, sagte Holger Fischer, stellvertretender Vorsitzender des Hausärzteverbandes, MDR SACHSEN-ANHALT am Mittwoch. Es fehle ein einheitliches System.
Einführung zu Jahresbeginn unwahrscheinlich
Am einfachsten wäre es laut Fischer, die Krankenkassenkarte zu verwenden. Das Rezept würde dann online hinterlegt und könne in der Apotheke über die Karte abgerufen werden. Das bringe aber nur einen geringen Fortschritt, da die Patienten weiterhin beim Arzt vorstellig werden müssten.
Das E-Rezept soll ab 1. Januar 2024 in den Arztpraxen Pflicht werden. Dass dann wie geplant nur noch E-Rezepte ausgestellt werden, hält Fischer aktuell für unwahrscheinlich. Momentan sei vorgesehen, dass im Notfall auch nach dem 1. Januar Papier-Rezepte ausgestellt werden können. Darauf werde man voraussichtlich ausweichen, so Fischer.
Wenige E-Rezepte in Apotheken eingelöst
Die Apotheken im Land sind nach eigener Aussage auf die Umstellung vorbereitet. Das System läuft, sagte eine Sprecherin der Apothekenkammer MDR SACHSEN-ANHALT. Es fehle aber noch eine Art Stresstest. Bisher sei nicht abzusehen, ob man auch mit einer größeren Zahl an E-Rezepten problemlos umgehen könne. Die Sprecherin sagte auch, dass bislang nur wenige E-Rezepte die Apotheken erreichen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte zuvor die Ärzte in Deutschland aufgefordert, zügig das elektronische Rezept umzusetzen. Die vergangenen Monate hätten gezeigt, dass das elektronische Rezept funktioniere. Die Apotheken hätten fast flächendeckend die Voraussetzungen dafür geschaffen. Die Arztpraxen müssten jetzt nachziehen und bis Jahresende das E-Rezept zum Standard machen.
MDR (Dennis Blatt, Karin Roxer, Fabienne von der Eltz)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 09. August 2023 | 15:00 Uhr
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