Energiewende Baustart für Stromtrasse Suedlink

• Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck drängt auf mehr Tempo beim Netzausbau
• Für die Abschnitte durch Thüringen laufen die Planfeststellungsverfahren

Nach jahrelangen Verzögerungen haben für die Gleichstrom-Trasse Suedlink die Bauarbeiten begonnen. Bei Wewelsfleth in Schleswig-Holstein wurde der erste Spatenstich gesetzt.

Die Trasse soll ab 2028 Strom aus Schleswig-Holstein nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren. Die Gesamtkosten werden mit zehn Milliarden Euro veranschlagt. Ein Teil der 700 Kilometer langen und zum großen Teil unterirdisch verlegten Leitung soll auch durch Thüringen verlaufen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte, mit Suedlink werde der Süden Deutschlands zukünftig von den großen Windstrommengen aus dem Norden profitieren können: "Damit stärken wir die Versorgungssicherheit in Deutschland und auch die unserer Nachbarländer." Zugleich betonte der Grünen-Politiker, das Tempo beim Ausbau der Stromnetze müsse sich weiter beschleunigen: "Wir sind zum Erfolg verdammt."

Die Trasse ist für Strom mit einer Leistung von vier Gigawatt ausgelegt, das entspricht derzeit etwa zehn Prozent des Strombedarfs in Deutschland. Bis 2037 rechnet die Branche mit einem Strom-Transportbedarf von mehr als 80 Gigawatt.

Ursprünglich sollte Suedlink bereits 2022 in Betrieb genommen werden. Seit Jahren gab es immer wieder Proteste. Auch in Thüringen machten Kommunen und Bürgerinitiativen gegen die Trasse mobil.

Derzeit laufen für die Thüringer Abschnitte Planfeststellungsverfahren. Bürger können ihre Einwände gegen den Verlauf geltend machen. Gleichzeitig beantragte das Unternehmen TransnetBW, im Herbst vorab mit ersten Bauarbeiten beginnen zu können. Auf insgesamt 75 Kilometer Länge soll die Trasse durch den Wartburgkreis und den Landkreis Schmalkalden-Meiningen gehen.

DPA, AFP (dko)