Reaktionen zur Bundestagswahl 2021 Parteien in Thüringen: Zu wenige Ostthemen im Wahlkampf
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27. September 2021, 13:24 Uhr
Nach der Bundestagswahl fordert Thüringens CDU-Chef Mario Voigt eine schonungslose Aufarbeitung. Ministerpräsident Bodo Ramelow spricht vom Scheitern der Linken. SPD-Chef Georg Maier freut sich über das historische Ergebnis. Die Reaktionen.
Nach dem historisch schlechten Ergebnis der CDU in Thüringen fordert Fraktionschef Mario Voigt eine schonungslose Aufarbeitung. Die CDU habe große Fehler gemacht. Das müsse zunächst einmal anerkannt werden, um Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen. Voigt moniert, dass vor allem Ost-Themen im Wahlkampf keine Rolle gespielt hätten.
Die Menschen gerade im ländlichen Raum wollten sich mit "Berlin-Mitte-Themen" nichts an ihrem Lebensstil aufdrücken lassen. Die CDU muss Voigt zufolge nun für sich klären, wie sie in den neuen Ländern inhaltlich unterwegs sein will.
Die AfD hat die Linke als Protestpartei im Osten abgelöst, aber wir brauchen ein positives Zukunftsbild von diesem Land - und dafür müssen wir als Union stehen.
Ramelow: Keine Antwort aus Berlin auf Sorgen der Menschen
Ähnlich äußerte sich Ministerpräsident Bodo Ramelow von der Linken. Die gesamtdeutsche Politik habe auf die Sorgen der Menschen in den Neuen Ländern in den vergangenen Jahren keine Antwort mehr gegeben. Das Scheitern seiner Partei auch in Thüringen begründet Ramelow damit, dass man den Wechsel hin zu einer gesamtdeutschen Partei nicht geschafft habe.
Dass die Linke in Thüringen bei den Landtagswahlen so gut steht, hängt laut Ramelow auch mit seiner Bekanntheit zusammen. Wo abstrakte Wahlen wie die Bundestagswahl anstünden, führe es auch Thüringen nur dazu, dass der gewählt werde, der am Lautesten ist.
Maier: Wähler wollen Olaf Scholz als Kanzler
AfD-Landessprecher Stefan Möller sagte, die westdeutschen Landesverbände seiner Partei könnten von der Ost-AfD lernen. Nach Auszählung aller Wahlbezirke erreichte sie 24 Prozent der Zweitstimmen. Vier der acht Wahlkreise gehen an AfD-Politiker. Thüringens SPD-Landeschef Georg Maier sprach dagegen von einem historischen Ergebnis für seine Partei. Die Wähler wollten Olaf Scholz als nächsten Bundeskanzler, so Maier. Drei Wahlkreise konnte die SPD gewinnen. So konnte sich Frank Ullrich in Südthüringen gegen Hans-Georg Maaßen durchsetzen.
Grüne: Große Herausforderungen nach der Wahl
Thomas Kemmerich von der FDP zeigte sich erfreut über das bundesweit zweistellige Ergebnis seiner Partei. Die Liberalen seien bereit, für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Freiheitsrechten des Einzelnen und den legitimen Ansprüchen des Staates zu sorgen. Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt sieht nach der Wahl große Herausforderungen wie Klimaschutz und Gerechtigkeit. Ihre Partei steigerte ihr Ergebnis in Thüringen um 2,5 Punkte und erreichte 6,6 Prozent.
Quelle: MDR THÜRINGEN/jml
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | THÜRINGEN JOURNAL | 27. September 2021 | 19:00 Uhr
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