DAK-Gesundheit und Barmer Bundesweite Warnstreiks bei Krankenkassen
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12. März 2024, 12:51 Uhr
Am Dienstag streiken bundesweit Mitarbeiter der Krankenkassen DAK-Gesundheit und Barmer. Auch in Mitteldeutschland sind Kundgebungen geplant. Kunden müssen sich wegen der Proteste auf eine eingeschränkte Erreichbarkeit der Geschäftsstellen und Servicecenter einstellen. Die Gewerkschaft Verdi fordert in den laufenden Tarifverhandlungen mehr Geld für Beschäftigte und Azubis.
- Die Gewerkschaft Verdi hat Mitarbeiter der Krankenkassen Barmer und DAK-Gesundheit zu einem Warnstreik aufgerufen.
- Kunden müssen sich deshalb auf Einschränkungen bei der Erreichbarkeit einstellen.
- Verdi fordert für die Beschäftigten eine Gehaltserhöhung von 12,5 Prozent.
Die Beschäftigten der Krankenkassen DAK-Gesundheit und Barmer sind am Dienstag zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte, gab es am Vormittag unter anderem Kundgebungen in Magdeburg, Dresden und Erfurt. In Leipzig war ein Sternenmarsch zur DAK-Geschäftsstelle in der Innenstadt geplant. Verdi-Gewerkschaftssekretär Matthias Kretzschmar sagte, dass in Dresden am Morgen rund 160 Beschäftigte demonstriert haben. In Leipzig seien es mehr als 100 gewesen.
Kunden müssen sich auf Einschränkungen einstellen
Wie Kretzschmar dem MDR im Vorfeld mitteilte, müssen Versicherte vor allem mit Einschränkungen in den Servicecentern rechnen. Bei der Barmer könne auch das telefonische Servicecenter betroffen sein. Das bedeute aber nicht, dass die Center alle geschlossen blieben.
Nach Angaben der Barmer ist es möglich, dass am Dienstag einzelne Geschäftsstellen vorübergehend geschlossen bleiben. Versicherte könnten sich aber online, über die Barmer-App oder telefonisch an ihre Kundenberater wenden.
Auch einige Servicecenter der DAK-Gesundheit werden nach Aussage der Krankenkasse vemutlich geschlossen bleiben. Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, müssten immer zwei Mitarbeiter vor Ort sein. Die DAK-Gesundheit sei aber weiter per Telefon, E-Mail oder Chat erreichbar. Wer in einer geschlossenen Dienststelle anrufe, werde an eine andere weitergeleitet. Möglicherweise sei auch eine Bandansage zu hören. Dafür bitte man um Verständnis.
Verdi fordert mehr Geld für Beschäftigte und Azubis
Die Gewerkschaft Verdi fordert in den bundesweiten Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Barmer und der DAK-Gesundheit 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 555 Euro mehr pro Monat bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Für die Auszubildenden der Barmer soll es 232 Euro, für die der DAK-Gesundheit 250 Euro mehr im Monat geben.
Die DAK-Gesundheit bietet bisher 6,2 Prozent mehr Gehalt in zwei Stufen bei einer Laufzeit von 27 Monaten an. Für die nächste Verhandlungsrunde am Freitag kündigte die DAK-Gesundheit ein neues Angebot an.
Die Barmer verwies auf Anfrage auf ihr bisheriges Angebot vom 19. Februar. Es beinhalte unter anderem eine steuer- und beitragsfreie Inflationsausgleichprämie von 2.000 Euro sowie eine Erhöhung der Gehälter um 4,9 Prozent ab Januar 2025. Die nächste Verhandlungsrunde für die Beschäftigten der Barmer ist am kommenden Montag in Wuppertal.
MDR (cd, akq)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 12. März 2024 | 06:30 Uhr