Interview Kanzler Scholz für gleiche Löhne in Ost und West
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10. August 2023, 19:06 Uhr
Im Kampf gegen den Mangel an Fachleuten hat sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für gleiche Löhne in Ost und West ausgesprochen. Scholz sagte im Interview mit MDR THÜRINGEN, gerade weil es auch in Ostdeutschland einen Mangel an Arbeitskräften gebe, müsse ein Gleichstand erreicht werden.
Dass der Mindestlohn auf zwölf Euro angehoben wurde, habe gerade in Ostdeutschland vielen geholfen. Das zeige aber auch, dass das Problem hier am größten sei. Das müsse auch durch mehr Tarifbindung geändert werden, forderte er.
Grundsätzlich seien die Perspektiven für Arbeitsplätze im Osten gut. So seien mehrere Entscheidungen für die Halbleiter-Produktion etwa in Magdeburg und Dresden getroffen worden. Außerdem gebe es Batteriefabriken wie in Thüringen.
Mit Blick in die Zukunft sieht Scholz Sorgen und Ängste um einen möglichen Arbeitsplatzverlust unbegründet. In den nächsten Jahrzehnten werde die Erfahrung anders sein als in Ostdeutschland in den Neunziger Jahren. Es gehe dann vielmehr um einen Mangel an Arbeitskräften. Mit Hilfe von Zuwanderung, Ausbildung und Weiterbildung werde auch das bewätigt werden können.
Zur Frage nach den Unterschieden zwischen Stadt und Land sagte der Kanzler, diese Unterschiede sollten als Stärke begriffen werden. Es gebe unterschiedliche Konzepte des Lebens und Arbeitens. Deshalb sei es notwendig, gelassen miteinander umzugehen und Respekt für die unterschiedlichen Entscheidungen zu haben, die jeder für sein Leben treffe.
MDR (mw/dr)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 10. August 2023 | 19:00 Uhr