Mietrückstände Zwangsräumungen von Wohnungen nehmen in Deutschland zu
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15. Dezember 2024, 13:24 Uhr
In Deutschland werden immer mehr Wohnungen zwangsgeräumt. 2023 stieg die Zahl nach Auskunft des Bundesjustizministeriums um etwa 1.000 auf rund 30.000. Häufige Ursache sind Mietrückstände. Sachsen liegt mit fast 2.300 Zwangsräumungen im oberen Drittel.
In Deutschland müssen immer mehr Menschen ihre Wohnung wegen Mietschulden räumen. Das geht aus einer Statistik hervor, die das Bundesjustizministerium auf Anfrage der Linken im Bundestag herausgegeben hat. Demnach wurden im vergangenen Jahr mehr als 30.000 Wohnungen und andere Räume zwangsgeräumt. Das sind 1.000 mehr als im Jahr davor.
Fast 2.300 Zwangsräumungen in Sachsen
Allein in Sachsen gab es 2.278 Zwangsräumungen. In Sachsen-Anhalt waren es 1.309. Sachsen liegt im Vergleich der Bundesländer sogar im oberen Drittel. Nur im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen (8.998) sowie in Bayern (2.774) und Niedersachsen (2.501) lagen die Zahlen noch höher. In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland und Schleswig-Holstein sanken die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht.
Verzögerungen von Ämtern häufige Ursache
Mietschulden waren der häufigste Grund für Zwangsräumungen. Die Mietexpertin der Linken, Caren Lay, forderte einen besseren Kündigungsschutz. Auslöser für Mietrückstände seien häufig Verzögerungen der Ämter bei Sozialleistungen wie Wohngeld und Kosten der Unterkunft. So könnten schnell zwei Monatsmieten Zahlungsrückstand entstehen, was ein Kündigungsgrund sei.
dpa (dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 15. Dezember 2024 | 12:06 Uhr