Probleme im Gemüsegarten Faule, schimmelnde Zucchini: Das sind die Ursachen
Hauptinhalt
22. Juli 2021, 12:16 Uhr
Die Zucchini ist eine "Alles-oder-Nichts"-Pflanze: Entweder gelingt der Anbau und man wird mit einer Zucchini-Schwemme belohnt, oder die Früchte verderben schon an der Pflanze. Mehltau, Blütenendfäule und Grauschimmel machen es Zucchini manchmal schwer. Temperatur und das richtige Maß an Feuchtigkeit sind wichtig für ein gesundes Wachstum, wie Gärtnerin Brigitte Goss sagt. Sie erklärt, wie man Pilzkrankheiten und Schadbilder an der Pflanze erkennen und bekämpfen kann.
1. Die Zucchini fault von innen: Es ist zu kalt und zu nass
Zucchini brauchen einen warmen, sonnigen und geschützten Platz. Bei niedrigen Temperaturen, die dauerhaft unter 19 °C liegen, und bei zu viel Nässe werden Zucchinipflanzen anfällig für Krankheiten. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und Dauerregen bekommen ihnen gar nicht gut.
Zucchini trotz ungünstiger Wetterbedingungen anbauen - das hilft
Um den Launen der Natur zu entgehen, können Gärtner Zucchini in einem Frühbeetkasten oder in einem Hochbeet anbauen, das mit Abdeckmaterialien wie Frühbeet-Fenstern oder Folien vor Kälte und Dauerregen geschützt werden kann. Eine Pflanzung in dunkler Mulchfolie schützt erste Fruchtansätze vor Spritzwasser und Feuchtigkeit, da diese nicht direkt auf der nassen Erde liegen, und wärmt zusätzlich den Boden. Das gilt übrigens auch für den Anbau von Gurke und Kürbis.
2. Grauschimmel an Zucchini
Grauschimmel ist ein Pilz, der sich bei Dauerfeuchtigkeit auf allen Pflanzenteile ausbreiten kann. Bei einer Luftfeuchtigkeit von über 90 Prozent hat der Pilz ideale Bedingungen und vermehrt sich rasant. Schnell ist die komplette Pflanze befallen.
Besonders gefährdet sind geschwächte Pflanzen, deshalb ist es wichtig, Zucchini gut mit Nährstoffen zu versorgen, sie zum Beispiel mit verdünnter Pflanzenjauche zu gießen. Die Dauerform des Pilzes befindet sich im Boden. Bei starken Regenfällen werden die Sporen durch Spritzwasser auf die Pflanzen übertragen. Einmal befallen, sind die Früchte nicht mehr genießbar: Zucchini mit Grauschimmel sollten Sie nicht essen.
Grauschimmel vorbeugen
Zucchinis werden sehr groß. Sorgen Sie schon beim Pflanzen für ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen, so können feuchte Blätter später besser trocknen. Auch zu viel Dünger tut den Pflanzen nicht gut. Werden Zucchini in Mulchfolien gepflanzt oder mit Stroh oder Holzwolle gemulcht, liegen die Fruchtansätze nicht auf der Erde auf und können schnell wieder abtrocknen. Pflanzenhygiene ist wichtig: Alle befallenen Pflanzenteile sollten entfernt und entsorgt werden.
3. Echter Mehltau an Blättern der Zucchini: Es ist heiß und trocken
Erste Anzeichen für einen Befall mit Echtem Mehltau sind einzelne weiße, mehlartige Punkte auf den Blättern. Die Krankheit kann alle lebenden Pflanzenteile besiedeln. Echter Mehltau ist ein "Schönwetterpilz", der sich gerade bei Taubildung schnell ausbreitet. Im Spätsommer ist der Befall eine ganz normale Erscheinung.
Das hilft gegen Echten Mehltau
Schon bei den ersten Anzeichen von Echtem Mehltau sollten befallene Blätter entfernt werden. Ist die Pflanze noch gut im Wachstum, bildet sie trotz des Befalls immer wieder Blüten und Blätter nach. Vorbeugend sollten zu hohe Stickstoffgaben vermieden werden und die Pflanzen ausreichend weit auseinander gepflanzt werden. Eine Zucchini braucht etwa einen Quadratmeter Platz. Befallene Blätter können kompostiert werden.
4. Blütenendfäule an Zucchini-Früchten
Blütenendfäule entsteht, wenn witterungsbedingt mit dem Saftstrom zu wenig Kalzium in die Früchte gelangt. Dadurch wird das Pflanzengewebe instabil und vom Blütenansatz her beginnen die Früchte zu faulen.
Blütenendfäule vermeiden
Versorgen Sie die Zucchinipflanzen gleichmäßig mit Wasser. Besonders gefährdet sind Pflanzen mit einem zu geringen Wurzelraum, also Zucchini im Topf oder Zucchini, die zu dicht nebeneinander stehen und sich im Wurzelwachstum behindern. Auch ein verdichteter Boden hemmt das Wurzelwachstum. Die Pflanzen sollten außerdem nicht überdüngt werden.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 25. Juli 2021 | 08:30 Uhr