Pflanzengesundheit Echter und Falscher Mehltau: Die Pilzkrankheit bekämpfen
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24. Juni 2024, 13:46 Uhr
Fast alle Pflanzen können von Mehltau befallen werden. Doch wie erkenne ich die Pilzkrankheit eigentlich? Wie unterscheide ich Echten von Falschem Mehltau? Und was kann ich überhaupt gegen Mehltau tun?
So erkennen Sie Echten und Falschen Mehltau
Bei Befall von Echtem Mehltau bildet sich auf den Blättern ein silbrig-gräulicher Belag. Außerdem ist der Pilz an deformierten Triebspitzen zu erkennen.
Bei Falschem Mehltau färbt sich die Blattoberfläche gelb. Die Pilzkrankheit ist an einer grau-schimmelig wirkenden Schicht auf der Blattunterseite zu erkennen. Manchmal wird der Falsche Mehltau wegen dieses "Pilzrasens" mit dem sogenannten Grauschimmel verwechselt.
Echter Mehltau fühlt sich wohl, wenn …
… es tagsüber warm und nachts eher kalt ist. Dann entsteht in den Morgenstunden auf den Blättern eine Feuchtigkeit – der Morgentau. Das ist dann das Milieu, in dem sich der Pilz gerne ansiedelt. Weil er vor allem bei warmen Temperaturen und eher trockenem Wetter auftritt, wird der Echte Mehltau auch oft als "Schön-Wetter-Pilz" bezeichnet.
Falscher Mehltau fühlt sich wohl, wenn …
… es nass und warm ist. Falscher Mehltau liebt warme Temperaturen kombiniert mit Regen oder Nässe, wie es beispielsweise oft in Gewächshäusern der Fall ist.
So können Sie vorbeugen
Pflanzenschutz fängt mit dem Vorbeugen an, sagt Gartenfachberaterin Helma Bartholomay. Das gilt auch für den Mehltau. Deshalb ist es wichtig, schon bei der Pflanzenwahl darauf zu achten, ob sich die gewünschte Pflanze überhaupt in meinem Garten wohlfühlen würde. Erfüllt mein Garten die Standortbedingungen der Pflanze?
Ist mein Garten ein guter Standort für die ausgesuchte Pflanze, kann ich zusätzlich auf resistente Sorten zurückgreifen. Beispielsweise sind Stachelbeeren sehr empfänglich für den sogenannten Amerikanischen Stachelbeermehltau. Es gibt Stachelbeersorten, die resistent gegen diesen sind, ihm trotzen. Die Sortenwahl hilft daher auch bei der Vorbeugung.
Achten Sie darauf, dass die Pflanzen gut belüftet werden. Expertin Bartholomay empfiehlt beispielsweise, Rosen besser nicht mit Rindenmulch zu mulchen, um den Boden vor dem Austrocknen zu bewahren. Kombinieren Sie Rosen lieber mit niedrigen Pflanzen, so kommt genügend Luft an die Rose – und der Pilz nistet sich gar nicht erst ein.
Und falls er doch mal da ist - das hilft gegen Mehltau
Falls es trotz aller Vorbeuge-Maßnahmen mal zu einem Befall kommt, sollte sich der Gärtner genau überlegen, wie stark er eingreift und ob es sich noch für die Saison lohnt. Tritt beispielsweise im September Mehltau an den Stachelbeeren auf, sollten diese einfach heruntergeschnitten werden. Das gilt auch bei Obst.
Wenn Mehltau hingegen zeitig in der Saison auftaucht, kann es sich lohnen, die Pflanzen zu behandeln. Gegen beginnenden Mehltau hilft das Sprühen von Brennnessel- und Ackerschachtelhalmsud, Knoblauch- oder Zwiebeltee, aber auch mit Wasser verdünnter Frischmilch. Hilft das alles nicht, gilt auch hier: Herunterschneiden! Dann ist die Pflanze im schlimmsten Fall erst im kommenden Jahr wieder nutzbar.
Tritt der Mehltau trotz aller Vorbeugungsmaßnahmen und Behandlungsversuche mehrere Jahre hintereinander auf, empfiehlt Expertin Bartholomay die Sorte zu wechseln.
Diese Pflanzen sind anfällig für Mehltau
Mehltau tritt an fast allen Pflanzen auf, weiß Gartenfachberaterin Bartholomay. Die Pilzkrankheit ist an Zierpflanzen, Stauden und Kräutern genauso zu beobachten wie an Obst und Gemüse.
So schädigt Mehltau die Pflanzen
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 23. Juni 2024 | 08:30 Uhr