Tipps gegen Schädlinge und Krankheiten Das Geheimnis gesunder und schöner Rosen
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28. Juni 2024, 09:56 Uhr
In Baumschulen und Gärtnereien warten prächtige Rosen auf neue Besitzer: Das Laub sieht gesund aus, üppige Blüten zieren die Pflanzen. Diese Schönheit ist Ergebnis von fachkundiger Pflege und oft auch von Pflanzenschutzmitteln. Wer zu Hause ebenso schöne Rosen ohne Krankheiten und Schädlinge bewundern möchte, muss daher auf die richtigen Bedingungen achten.
Widerstandsfähige Rosen wählen
Der erste Schritt zu gesunden, schönen Rosen ist die Wahl der Sorte. Gut geeignet seien ADR-Rosen, sagt Thomas Kühr von der gleichnamigen Baumschule in Erfurt-Tiefthal. Die Abkürzung ADR steht für Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung: Sorten, die dieses Prädikat tragen, mussten sich drei Jahre lang ohne Pflanzenschutzmittel bewähren. Wer eine ADR-Rose auswählt, kauft daher eine Sorte, die sich als robust gegen alle möglichen Krankheiten und Schädlinge erwiesen hat. Nachteil laut Rosenexperte Kühr: Nicht jeder Wunsch hinsichtlich Farbe und Größe kann erfüllt werden.
Edelrosen gelten als anspruchsvoll und eher anfällig. Gartenfachberaterin Brigitte Goss rät deshalb, lieber robuste Beet-, Strauch- oder Kletterrosen zu pflanzen. Sorten mit bewährter Blattgesundheit sind eine gute Wahl.
Der optimale Standort
Rosen sind Sonnenkinder. Je sonniger und günstiger der Standort im Garten ist, desto besser blühen und gedeihen Rosen. Sehr wichtig ist ein gut durchlüfteter Platz, damit die Blätter nach einem Regenguss schnell abtrocknen können. Rosen schätzen einen lehmig-sandigen, lockeren, nährstoffreichen und tiefgründigen Boden. Die richtige Gesellschaft trägt auch dazu bei, dass Rosen gedeihen: Salbei und Lavendel sind gute Begleiter für Rosen.
Haben Sie an einem Standort gerade eine Rose entfernt, sollten Sie dort nicht unmittelbar wieder eine Rose pflanzen. Möchten Sie unbedingt an derselben Stelle sofort wieder eine Rose pflanzen, empfiehlt sich ein Bodenaustausch: Heben Sie ein 50 mal 50 Zentimeter großes und 50 Zentimeter tiefes Loch aus. Füllen Sie es mit frischer Erde auf und pflanzen Sie nun die neue Rose hinein.
Die Rose richtig gießen
Die Rosen an heißen Tagen mit Gartenschlauch und feiner Brause komplett abduschen? Das sei keine gute Idee, sagt Thomas Kühr. Rosen werden von unten gewässert. Beim Gießen sollte das Laub nicht nass werden und keine Spritzer abbekommen.
"Gewöhnen Sie die Pflanzen nicht zu sehr ans Gießen", empfiehlt der Baumschulenbetreiber. Als Tiefwurzler können sich Rosen ihr Wasser aus tiefer liegenden Schichten des Bodens holen. Gartenschlauch und Gießkanne sollten sparsam zum Einsatz kommen. "Die Rose zeigt es Ihnen schon, wenn sie Wasser braucht", weiß Thomas Kühr aus Erfahrung.
Die Rose richtig düngen
Gedüngt wird im Frühjahr während des Austriebs mit organischem Langzeitdünger wie beispielsweise Kompost. Auch während der Blüte können Rosen Dünger erhalten. Doch zu viele oder die falschen Nährstoffe schaden. Wer fertigen Dünger kauft, sollte sich daher an die Angaben auf den Packungen halten. "Eine gut versorgte Rose ist widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten und Schädlingen", sagt Kühr. Vor allem Pilze wie Mehltau oder Sternrußtau nutzen es aus, wenn die Rose schwächelt.
Der weit verbreitete Rindenmulch als Schutzschicht rund um die Rosen hat einen Nachteil: Beim Zersetzen sorgt der Mulch für ein Ungleichgewicht der Nährstoffe im Boden. Doch Rosen brauchen ausgewogenen Dünger. Eine dicke Schicht Rindenmulch schadet eher, als dass sie den Pflanzen nützt. Wer im Rosenbeet nicht ständig jäten und hacken möchte, kann zum Beispiel mineralischen Mulch verwenden.
Auf biologische Schädlingsbekämpfung und Pflanzenstärkung setzen
Manchmal kränkeln auch robuste Rosen. Dann stellt sich zuerst die Frage: Was hat meine Rose? Blattläuse sind leicht zu erkennen. Rosenblattwespen fressen riesige Löcher in die Blätter. Sternrußtau ist eine gefürchtete Pilzkrankheit bei Rosen: Auf dem Laub bilden sich schwarz-braune, an Ruß erinnernde Flecken, die sich sternförmig ausbreiten. Die Blätter sterben ab und fallen von der Pflanze.
Der Sternrußtau schwächt die gesamte Rose. Ursache für den Befall sind ein ungünstiger Standort, extremes Wetter und Temperaturschwankungen, zu starke Düngung und falsches Gießen. Entsorgen Sie betroffene Blätter unbedingt in der Mülltonne, damit der Pilz nicht darauf überwintern kann.
Mehltau ist ebenfalls eine Pilzerkrankung, die sich als weißer, pudriger Belag zeigt. Bei extremem Befall mit schädlichen Pilzen hilft auch ein kräftiger Rückschnitt. Rosen wachsen schnell und schaffen es auch, nach dem Stutzen wieder auszutreiben.
Blattläuse an jungen Rosen? Auf Nützlinge warten!
Im Frühsommer sammeln sich Blattläuse gerne auf Blütenknopsen, Trieben und jungen Blättern. Gartenfachberaterin Brigitte Goss rät, die Nerven zu bewahren: "Warten Sie einfach mal 14 Tage ab, so dass sich Nützlinge einstellen können".
Marienkäfer und Florfliegen-Larven zum Beispiel räumen schnell mit Blattläusen auf. Voraussetzung dafür ist aber, dass auf chemische Pflanzenschutzmittel möglichst verzichtet und der Garten nützlingsfreundlich gestaltet ist. Marienkäfer-Larven, die ebenfalls Blattläuse fressen, gibt es auch zum Bestellen im Internet. Brennnessel-Sud zählt überdies zu den Hausmitteln gegen saugende Schädlinge.
Pflanzenschutzmittel richtig einsetzen
Viele Gartenbesitzer möchten die chemische Keule gerne vermeiden. Doch wenn Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen, sollten es unbedingt die richtigen sein, so Rosenexperte Thomas Kühr. So helfen gegen Pilze nur Fungizide, aber keine Präparate gegen Insekten. Die Mittel sollten bienenfreundlich sein und genau laut Packungsbeilage verwendet werden. Dies gilt für alle Fungizide und Insektizide, mit denen Rosen behandelt werden. Thomas Kühr rät, sich dazu eingehend im Fachhandel beraten zu lassen.
Quelle: MDR Garten
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 30. Juni 2024 | 08:30 Uhr