Schäden im Gemüsegarten Tomaten: Frucht- und Stängelfäule erkennen und bekämpfen
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Fachbegriff: Didymella lycopersici
23. Juli 2021, 14:43 Uhr
Bei Tomaten beobachtet die Gartenfachberaterin Brigitte Goss in diesem Jahr häufig Schäden durch eine Pilzkrankheit: die Frucht- und Stängelfäule. Sie wird durch den Pilz Didymella lycopersici verursacht. Wie Sie vorbeugen und was Sie für Ihre Tomatenpflanzen bei einem Befall mit Stängelfäule tun können, lesen Sie hier.
Braun-schwarze, eingesunkene Stellen an den Stielen und welkende Tomatenpflanzen: Die Frucht- und Stängelfäule (Didymella lycopersici) macht derzeit vielen Tomaten zu schaffen. In diesem Jahr ist sie eine sehr häufige Pilzkrankheit, wie die Gartenfachberaterin Birgitte Goss sagt.
Was tun, wenn sich solche Schäden an den Tomaten zeigen? Sie rät dazu, befallene Pflanzen sofort zu entfernen - auch die Wurzeln. Menschen können den Pilz versehentlich über Berührungen übertragen. Daher sollte auf Sauberkeit geachtet und vorsichtig gearbeitet werden.
Befallene Pflanzen sofort aus den Bestand nehmen, auch die Wurzeln, und auf Hygiene achten. Also andere Tomatenpflanzen nicht berühren.
Die Frucht- und Stängelfäule kann übrigens mit der Kraut- und Braunfäule verwechselt werden. Der Unterschied: Bei der Kraut- und Braunfäule zeigen sich die Symptome in der Regel zuerst an den Früchten. Die Krankheit Frucht- und Stängelfäule beginnt an den Stielen mit schwarzem, eingesunkenen Rindengewebe.
Grüne Tomaten von befallenen Pflanzen ernten und nachreifen lassen
Schlägt die Stängelfäule zu, werden zuerst die Blätter und die Stiele befallen, die Früchte meist erst später. Deshalb könne es sich anfangs lohnen, bei kranken Pflanzen noch unreife Früchte zu ernten und nachreifen zu lassen, so Brigitte Goss. Und: "Bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln gegen die Kraut-und Braunfäule wird die Tomaten-Stängelfäule auch erfasst", berichtet die Gärtnerin. Wenn der Befall jedoch schon weit fortgeschritten sei, ergebe eine Bekämpfung keinen Sinn mehr.
So können Sie gegen Frucht- und Stängelfäule vorbeugen
Bei der Vorbeugung hilft:
- Untere Blätter entfernen, damit Luft an die Tomatenpflanzen kommt.
- Am besten immer am Morgen gießen und nie am Abend.
- Bei Tomaten im Beet oder Gewächshaus ist es sinnvoll, in einen Topf zu gießen, der neben der Pflanze eingegraben wurde. So kann kein kontaminiertes Spritzwasser an die Pflanzen gelangen.
- Befallene Pflanzenteile nicht selbst kompostieren. Entsorgen Sie betroffene Pflanzen im Biomüll oder bei der Grüngut-Sammelstelle (bei Großkompostierung wird der Pilz unschädlich gemacht).
- Hygiene: Reinigen Sie alle verwendeten Gartengeräte, Pflanzstäbe und Bindematerialien mit kochend heißen Wasser, falls Sie sie erneut benutzen möchten. Um ganz sicher zu sein, können Sie die Materialien dann im getrockneten Zustand mit 70%-igem Alkohol besprühen.
- Tomaten nicht neben Kartoffeln pflanzen. Dort, wo im Vorjahr Kartoffeln angebaut wurden, keine Tomaten anpflanzen.
- Legen Sie auf der Fläche von befallenen Pflanzen, ob Tomate oder Kartoffel, eine vierjährige Anbaupause ein.
- Bevorzugen Sie Sorten, die gegen Pilzkrankheiten resistent sind, wie zum Beispiel 'Phantasia' und 'Philovita'. Sie werden zwar auch befallen, doch oft erst einige Wochen später. Das kann entscheidend für die Ernte sein.
- Gewinnen Sie aus den Früchten befallener Pflanzen keine Samen für das nächste Jahr.
Quelle: MDR Garten/Gartenfachberaterin Brigitte Goss/uka
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 25. Juli 2021 | 08:30 Uhr