Der Graus im Garten Kräuselkrankheit an Aprikose, Nektarine und Pfirsich - was hilft
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05. Juni 2023, 10:46 Uhr
Wer nichts dagegen unternimmt, hat sie jedes Jahr wieder: Die Kräuselkrankheit an Aprikosen, Nektarinen oder Pfirsichen. Den Früchten selbst schadet der Pilz nicht, allerdings reduziert sich der Blüten- und Fruchtansatz.
So erkennen Sie die Kräuselkrankheit:
Von der Kräuselkrankheit werden erst die Blätter, im fortgeschrittenen Stadium auch die Früchte befallen. Die Blätter ziehen sich dabei zusammen, bilden Verdickungen aus, die an Blasen erinnern, und verfärben sich schließlich. Wer nichts dagegen unternimmt, hat die einmal ausgebrochene Kräuselkrankheit jedes Jahr aus Neue.
Die Kräuselkrankheit wird übertragen, wenn...
...die Witterung während des Austriebs feucht ist. Dann werden die Pilzsporen vom Regen direkt zwischen die jungen Blätter gespült. Die Erreger keimen schließlich dort aus. Noch bevor die befallenen Blätter abfallen, verbreiten sich die Sporen weiter. Auf Trieben, Rinde und Knospen überwintern sie schließlich. Die Sporen werden vom Wind übertragen - auch über große strecken. Der Pilz nennt sich Taphrina deformans.
Das hilft gegen die Kräuselkrankheit:
Ist das Bäumchen einmal von dem Pilz befallen, hilft Ackerschachtelhalmbrühe. Sie kann entweder selbst angesetzt werden oder als Extrakt gekauft werden. Entfernen Sie die befallenen Pflanzenteile. Ist die Pflanze von der Krankheit zu stark angegriffen, empfiehlt es sich die Sorte zu wechseln. Auch das regelmäßige Absammeln befallener Blätter reduziert den Befall.
Auch das Lebensmittelergänzungsmittel Lecithin (E 322) kann die Krankheit eindämmen. Es ist als Grundstoff gegen Pilzerkrankungen vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zugelassen. Daher kann Lecitin auch gegen andere Pilzerkrankungen wie Krautfäule oder Echten Mehltau helfen.
Diese Pflanzen sind anfällig für die Kräuselkrankheit:
Häufig sind Aprikosen-, Nektarinen- und Pfirsichbäume von der Krankheit betroffen.
So können Sie vorbeugen:
- Setzen Sie bei Neuanschaffungen auf alte Sorten der Aprikosen-, Nektarinen- und Pfirsichbäume. Sie sind in der Regel resistenter als Neuzüchtungen.
- Weißfleischige oder rotfleischige Pfirsiche sollen robuster gegen die Kräuselkrankheit sein.
- Bis Ende November kann vorbeugend eine Essigspritzung eingesetzt werden. Im Frühjahr ist es für sie jedoch zu spät, weil durch den scharfen Essig Blätter und Blütenanlagen geschädigt werden können.
- Eine gute Rinden- und Baumscheibenpflege schützt vor dem Befall.
So schädigt die Kräuselkrankheit die Pflanzen:
Den Früchten selbst schadet die Pilzerkrankung nicht, allerdings reduziert sich der Blüten- und Fruchtansatz. Im schlimmsten Fall schwächt der Befall die Pflanze nach und nach so stark, dass sie sich irgendwann nicht mehr wehren kann.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 04. Juni 2023 | 08:30 Uhr