Pflanzengesundheit Erdbeeren: Pilzkrankheiten und Mangelerscheinungen erkennen und bekämpfen
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01. Juni 2023, 11:24 Uhr
Erdbeerpflanzen sind empfindlich gegenüber verschiedenen Krankheiten, viele werden durch Pilze ausgelöst. Haben die Pflanzen einen Pilzbefall, müssen kranke Früchte schnell entfernt werden. Daneben gibt es noch Mangelerscheinungen und Frostschäden. Wir geben Tipps, was Sie dagegen tun können.
So beugen Sie Pilzkrankheiten vor
Generell können Sie Erdbeerkrankheiten durch diese Maßnahmen vorbeugen:
- Widerstandsfähige Erdbeer-Sorten pflanzen.
- Fruchtfolge beachten: Regelmäßig Anbaufläche wechseln.
- Bei Neuanlage des Erdbeerbeetes neue Pflanzen statt eigener Absenker verwenden.
- Weiten Pflanzenabstand wählen, damit das Laub bei Feuchtigkeit schnell abtrocknen kann.
- Spätestens während der Blüte Stroh im Beet ausbringen. So können die Pflanzen besser abtrocknen.
- Nicht auf die Blätter und nur früh am Tag gießen, damit die Blätter gut abtrocknen.
- Starke Stickstoffdüngung vermeiden.
Pilzkrankheiten an Erdbeeren
Mehltau
Der weit verbreitete Pilz, der auch viele andere Pflanzen befällt, tritt an Früchten, Blüten und Blättern auf. Auf den Unterseiten der Blätter bildet sich ein weißer Belag, die Blätter färben sich rötlich bis violett und rollen sich nach oben. Die Früchte reifen nicht aus und sehen schließlich wie weiß gepudert aus. Hier müssen alle kranken Pflanzenteile entfernt werden.
Grauschimmel
Grauschimmel befällt nur die Früchte, nicht die Pflanze. Der Pilz dringt meist über eine Schadstelle, die durch Hagel oder Tierfraß entstanden sein kann, in die Frucht ein. Hier hilft nur, die befallenen Früchte abzusammeln.
Colletotrichum-Fruchtfäule
Eine andere Pilzkrankheit ist die Colletotrichum-Fruchtfäule. Die Beeren faulen und fallen zusammen. Vorbeugend gegen Colletotrichum werden im erwerbsmäßigen Anbau schon während der Blüte Fungizide eingesetzt. Beim Anbau im eigenen Garten ist vor allem wichtig, optimale Bedingungen für das Gedeihen der Erdbeeren zu schaffen: ausreichend Platz, ein geeigneter Standort, richtiges Gießen und Fruchtwechsel.
Lederkrankheit
Die Lederbeerenfäule (Phytophtora cactorum) ist eine Pilzkrankheit, die im Boden steckt. Sie ist besonders tückisch, da nichts gegen diesen Pilz hilft. Hier kann wirklich nur ein neuer Standort gefunden werden. Der Pilz befällt die Pflanze entweder über die Wurzeln oder über die Früchte, die auf dem Boden liegend wachsen.
Weißflecken- und Rotfleckenkrankheit
Wenn sich runde weiße Flecken mit einem braunroten Rand über das Blatt verteilen, handelt es sich um die Weißfleckenkrankheit. Diese Pilzkrankheit erscheint häufig erst nach der Fruchtreife. Ähnlich sieht auch die Rotfleckenkrankheit aus, allerdings zeigt sich bei ihr kein weißer Kern auf den Blättern. Die Pflanze wird durch den Befall der Blätter geschwächt. Bei starkem Befall färbt sich das Laub karminrot. Nach der Ernte sollten die Blätter der Pflanze komplett entfernt werden, da die Pilzsporen auf ihnen überwintern. Nur so kann der Befall im nächsten Jahr vermindert werden.
Mangelerscheinungen und Pflanzenschäden
Eisenmangel
Eisenmangel erkennt man daran, dass die Blätter der Pflanzen hellgrün und die Adern dunkelgrün sind. Ursache kann der zu hohe pH-Wert im Boden sein. Dieser hindert die Pflanzen daran, die Nährstoffe aus dem Boden aufzunehmen. Hier hilft es, dem Boden regelmäßig in kleinen Gaben sulfathaltige Düngemittel mit dem Gießwasser zuzuführen, die den pH-Wert des Bodens senken.
Erfrorene Knospen
Wenn es im späten Frühjahr noch einmal Frost gibt, können die schon geöffneten Blüten der Erdbeeren Schaden nehmen und erfrieren. Verfärbt sich der Blütenboden schwarz, kann daraus keine Frucht mehr entstehen. Bei gesunden Blüten ist der Blütenboden goldgelb. Für die noch geschlossenen Knospen besteht Hoffnung.
Quelle: MDR Garten (dgr)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 04. Juni 2023 | 08:30 Uhr