Das Gemüsebeet bepflanzen Gemüse anbauen: Fünf Tipps für eine reiche Ernte
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10. Mai 2021, 13:17 Uhr
Ab Mitte Mai können fast alle Gemüsearten im Freien angebaut werden. Wer dabei die richtigen Pflanzen kombiniert, sie nach Bedarf düngt und den Fruchtwechsel einhält, kann sich bald über Erfolge freuen. Mit den richtigen Anbaumethoden bleibt der Boden ausgewogen und gesund - die Grundvorraussetzung für eine gute Gemüseernte.
Ende Mai ist die Gefahr von nächtlichen Frösten nicht mehr groß. Deshalb dürfen nach den Eisheiligen, die mit der "Kalten Sophie" am 15. Mai enden, auch fast alle wärmeliebenden Gemüsearten draußen angebaut werden: Tomaten, Paprika, Kürbisse und Zucchini gehören dazu. Auf den vorbereiteten Beeten können Sie im späten Frühling außerdem Artischocken, Salat, Kohlrabi, Möhren, Sellerie, Bohnen, Radieschen, Erbsen, Lauch und Kräuter pflanzen oder aussäen.
Sind doch noch einmal sehr niedrige Temperaturen zu erwarten, brauchen die jungen Pflanzen einen Schutz aus Vlies oder Folie. Andere Schutzmöglichkeiten sind Glas- und Folienhauben oder Strohmatten.
1. Gemüse säen - und bitte Abstand halten!
Martin Krumbein, Gemüseexperte im Lehr- und Versuchszentrum Gartenbau in Erfurt, empfiehlt Gemüse - wenn möglich - direkt ins Beet zu säen. Das geht bei Arten, die nicht über Wochen oder Monate vorgezogen werden müssen. So entwickeln die Pflanzen kräftigere Wurzeln, die sich gut in den Boden einarbeiten können. Das Gemüse braucht zwar etwas länger bis zur Ernte, kommt aber besser mit der Umgebung zurecht. Vorgezogene Pflanzen aus der Gärtnerei sind fürsorglich aufgewachsen. Sie wurden gewässert, gedüngt und sind meist empfindlicher. Der Umzug ins Gemüsebeet kann für sie Stress bedeuten. Sie sollten daher erst abgehärtet werden.
Gemüse braucht Platz zum Wachsen. Überlegen Sie also, wie groß die Pflanzen werden und lassen sie ausreichend Platz zur Nachbarpflanze. Bei Tomaten und Paprika pflanzen Sie am besten etwa drei bis vier Pflanzen, bei Gurken nur eineinhalb bis zweieinhalb Pflanzen pro Quadratmeter. Bei Zucchini und Kürbis sollten Sie sogar nur eine bis eineinhalb Pflanzen pro Quadratmeter setzen. Manches Gemüse wie Kohl oder Tomaten können ruhig etwas tiefer gepflanzt werden, als sie im Anzuchtgefäß standen, andere Arten wie die Salate pflanzt man eher flach, damit die empfindlichen Blätter nicht ständig auf dem feuchten Boden liegen.
2. Mischkultur: Pflanzen auf dem Beet nach Wurzel- und Blattwuchs auswählen
Wenn Sie verschiedene Gemüsearten auf einem Beet pflanzen, können Sie einige Vorteile nutzen. Die Pflanzen sollten aber grundsätzlich einen ähnlichen Nährstoffbedarf haben oder diese zu unterschiedlichen Zeiten aus dem Beet holen. Es tut dem Boden gut, wenn Pflanzen mit flachen und tiefen Wurzeln sowie mit unterschiedlichen Blattformen zusammen stehen. Auch der Platz im Beet wird so optimal ausgenutzt. Spezialisierte Schädlinge haben es außerdem schwerer. Gute Partner im Gemüsebeet sind Tomaten und Basilikum. Sellerie und Tomaten stehen gut neben Kohl. Erbsen und Bohnen sollten Sie dagegen nicht nebeneinander pflanzen.
3. Gemüse mit ähnlichen Ansprüchen kombinieren
Pflanzen Sie am besten Gemüse mit ähnlichen Ansprüchen auf einem Beet zusammen. Jede Gemüseart hat einen ganz eigenen Bedarf an Nährstoffen. Was manchen Pflanzen nützt, kann für andere zu viel sein. Wer Gemüse anbaut, sollte daher beim Düngen auf die Bedürfnisse von Stark-, Mittel- und Schwachzehrern achten und diese auch dementsprechend kombinieren. Starkzehrer sind in der Regel Gemüsepflanzen, die schnell wachsen und viele oder besonders große Früchte ansetzen.
Diese Liste beschreibt den generellen Bedarf der Pflanzen. Bestimmte besonders stark wachsende Sorten oder ein intensiverer Anbau im Gewächshaus haben einen größeren "Hunger" nach Nährstoffen zur Folge. Starkzehrer mögen es, direkt nach einer kräftigen Düngergabe angebaut zu werden. Die Mittelzehrer folgen im Jahr darauf mit einer leichten Düngung. Schwachzehrer brauchen dagegen keinen Extradünger.
4. Fruchtwechsel: Anbaupausen für Gemüse der gleichen Pflanzenfamilie
Gemüsepflanzen der gleichen Art oder Familie sollten nicht mehrere Jahre hintereinander am gleichen Platz stehen.
"Ein regelmäßiger Fruchtwechsel ist wichtig, um Probleme bei der Nährstoffversorgung der Pflanzen und beim Auftreten von Krankheiten und Schaderregern zu verringern", sagt Martin Krumbein von der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Erfurt. Als "Fruchtwechsel" bezeichnet der Experte den planvollen Wechsel der angebauten Gemüsearten aus den verschiedenen Pflanzenfamilien. So können sich Anbaupausen bis zu drei Jahren ergeben.
Diese Pausen schützen auch vor Krankheiten wie Kohlhernie oder Falschem Mehltau. So werden Gurken, wie die meisten Kulturen, von einer Vielzahl von Krankheitserregern befallen - Pilzerkrankungen wie Falscher oder Echter Mehltau sind häufig. Ein Fruchtwechsel kann da hilfreich sein, da vor allem Fusariumpilze auftreten, wenn Gurken mehrere Jahre an derselben Stelle standen. Bei einem zu engen Fruchtwechsel - also dem Anbau verwandter Gemüsearten über mehrere Jahre - können sich zudem tierische Schaderreger im Boden anreichern. Beispiele sind Nematoden oder Gemüsefliegen und Falter, die sich im Boden verpuppen.
5. Richtig Gießen
Der häufigste Fehler beim Gießen ist, dass zwar oft, aber zu wenig gegossen wird. Das Wasser dringt so nicht in den Boden ein und die Pflanzen bedienen sich schon an der Oberfläche, wurzeln also nicht in die Tiefe. Martin Krumbein rät deshalb, lieber alle paar Tage, dafür dann aber durchdringend zu gießen. Wieviel Wasser die Pflanzen brauchen, richtet sich nach der Lage des Gartens sowie den Temperaturen und ist auch abhängig vom Wind. Die Oberfläche sehr schwerer Böden muss vor dem Bewässern gelockert werden. Nur so kann das Wasser eindringen und fließt nicht oberflächlich weg.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 09. Mai 2021 | 08:30 Uhr