Gärtnern auf dem Balkon Gemüsepflanzen für Topf und Kübel
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02. April 2023, 08:30 Uhr
Platzsparende Anbaumethoden sind im Trend. Auch wer keinen Garten hat, kann Gemüse anbauen, beispielsweise im Kübel oder ganz einfach im Blumenkasten auf dem Balkon. Ab Mitte März ist es Zeit, verschiedene Gemüsesamen in die Erde zu bringen, damit man im Sommer und Herbst ernten kann, sagt die Gartenbaumeisterin Hanna Strotmeier von der Firma Kiepenkerl. Die Expertin stellte Gemüsearten vor, die sich einfach im Topf anbauen lassen.
Direktsaat ins Freiland
Anfang April können bereits Erbsen, Möhren, Schnittsalat, Radieschen und Puffbohnen ins Freiland gesät werden. Ein Frostschutz sei für diese Sorten nicht mehr nötig, sagt Hanna Strotmeier, gelernte Gartenbaumeisterin.
Wer später die Jungpflanzen nicht noch einmal pikieren - also vereinzeln möchte - sollte Möhren und Radieschen nicht zu dicht aussäen, oder gleich auf Saatbänder zurückgreifen. Erbsen und Bohnen dürfen wiederum nicht zu tief in den Boden. Die genauen Anleitungen findet man auf den Saatgutpackungen.
Sinnvolle Hilfsmittel für die Aussaat
Vielen ist die Aussaat mit den winzigen kleinen Samen zu kompliziert, da es viel Fingerspitzengefühl verlangt, den richtigen Abstand zu treffen. Hier helfen Saatbänder oder Saatscheiben auf denen die Samen schon im richtigen Abstand liegen. Es gibt auch so genanntes pilliertes Saatgut. Hier stecken kleine Samen in einer Kapsel, die sich später im Boden auflöst.
Tipps für die Aussaat
- Wichtig ist ein ausreichend großes Gefäß für die Aussaat, überschüssiges Wasser muss ablaufen können.
- Verwenden Sie unbedingt Anzuchterde, normale Blumenerde ist zu nährstoffreich für die Samen und zarten Keimlinge.
- Säen sie die verschiedenen Gemüsesorten zum richtigen Zeitpunkt. Hinweise finden Sie auf den Saatguttüten.
- Damit die Samen keimen, ist die richtige Keimtemperatur wichtig.
- Gesäte Samen dürfen nie austrocknen, halten sie die Erde immer schön gleichmäßig feucht.
- Bestimmte Gemüsearten wie Tomaten, Gurken, Kürbisse oder Paprika können schon im Zimmer oder im Gewächshaus vorgezogen werden.
Erbsen im Topf
Wer Erbsen in einen runden Topf säen möchte, muss darauf achten, dass sie außen am Topfrand gesät werden. So können sie dann an einer pyramidenförmigen Rankhilfe oder einfach an trockenen Ästen nach oben wachsen. Erbsen werden direkt gesät, die Jungpflanzen werden also später nicht noch einmal umgesetzt, da die Pflanzen sonst eingehen. Möglich ist aber die Aussaat in kompostierbare Töpfchen, die dann mit ins Beet oder in den Topf kommen.
Kartoffeln im Topf
Auch die Kartoffel kann ab Mitte, Ende April in die Erde. Wer keinen Garten hat, kann Kartoffeln in platzsparenden Kartoffeltöpfen anbauen, die es im Fachhandel gibt. Sie sollten einen Durchmesser von 30 Zentimetern haben. Das Prinzip ist einfach. Zwei Töpfe stecken ineinander. Der äußere Topf ist ein ganz normaler Blumentopf mit Wasserablauf. Der innere Topf ist zum großen Teil offen, also wie ein Gerüst, in dem die Kartoffelpflanze wächst, Wurzeln bildet und so die Erde festhält.
Wachsen die Kartoffeln, kann man die äußeren Knollen einfach abernten, indem man den inneren Topf heraushebt. Die Pflanze wächst dann weiter. Wichtig ist, für den Kartoffeltopf grobstrukturierte Erde zu verwenden, die gießfest ist. Stickstoff sollte wenig gedüngt werden.
Vor allem Kinder können so sehr schön sehen und miterleben, wie Kartoffeln wachsen und reif werden. Außerdem kann man nur so viele Kartoffeln ernten wie man braucht.
Puff- und Stangenbohnen im Topf
Puff- und Stangenbohnen können schon Mitte, Ende Februar im Gewächshaus oder auf der Fensterbank im Zimmer vorgezogen werden. Dafür können auch kleine Töpfe verwendet werden, da sie später sowieso noch einmal umgesetzt werden müssen. Bohnen haben eine schöne Blüte und ziehen viele Bienen an. Auf dem Balkon wachsen sie gut an Rankhilfen in die Höhe und können als Sicht- oder Sonnenschutz dienen.
Salat-Mix im Blumenkasten
Schnittsalate, Asia-Salate oder Rauke lassen sich gut in Balkonkästen ziehen.
Paprika
Wer Paprika züchten möchte, muss früh starten. Anfang Januar sollten die Samen in einem kleinen Gewächshaus ausgesät werden. Hier ist es wichtig, auf die richtige Keimtemperatur zu achten. Paprika lieben es warm und brauchen in den ersten zehn Tagen, auch in der Nacht, eine konstante Temperatur zwischen 22 bis 25 Grad Celsius. Später kann die Temperatur auf 18/19 Grad Celsius reduziert werden. Paprika ist grundsätzlich anspruchsvoll. Viel Sonne ist wichtig.
Ab Mitte, Ende Mai darf die Paprikapflanze nach draußen und wird dann ins Gemüsebeet oder einen großen Kübel gesetzt. Hanna Strotmeier empfiehlt einen geschützten, sonnigen Standort. Die Erde sollte nährstoffreich und durchlässig sein.
Paprika brauchen Futter, sie sollten also regelmäßig mit einem Gemüsedünger versorgt werden.
Speziell Snack-Paprika sind ideales Naschwerk für unterwegs. Sie entwickeln sehr kleine, süße Früchte mit wenig Kernen. Nach einem halben Jahr kann geerntet werden.
Quelle: Hanna Strotmeier, MDR THÜRINGEN
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 26. März 2022 | 09:00 Uhr